RDA Group Travel Expo

Freie Fahrt für „Magic Nature“! Individualisierung der Gruppenreise

Print-Ausgabe 23. März 2018

Der vom RDA initiierte frische Wind für beide B2B-Messen in Köln und Friedrichshafen zeigt Wirkung – aktuelle Mega-Trends fließen in die Veranstaltungen ein.

Als im Vorjahr Benedikt Esser zum Präsidenten des Internationalen Bustouristik Verbandes RDA gewählt wurde, unterzog er den RDA Workshop – Europas größte B2B-Messe für Gruppentourismus – einer Radikalkur. Was diese Veränderungen gebracht haben, wie die FachbesucherInnen darauf reagieren und was Aussteller daraus für einen Nutzen ziehen, darum ging es im aktuellen T.A.I.-Interview.

T.A.I.: Seit dem Vorjahr werden die Workshops in Köln und Friedrichshafen als „RDA Group Travel Expo“ veranstaltet. Was hat sich alles geändert?

Benedikt Esser: „Ziel der Namensänderung war es, das Profil dieser internationalen Fachmessen der Gruppentouristik zu schärfen. Dies ist uns meines Erachtens auch gelungen. Wir stellen bei der Akquise fest, dass sich viele potenzielle neue Aussteller, vor allem aus dem Ausland, davon angesprochen fühlen. Das gilt ebenso für die Fachbesucher. Und erstmals hat die Messe in Köln 2017 nur an zwei Messetagen stattgefunden. Dafür bedienen wir die Einkaufsbedürfnisse der Bus- und Gruppentouristik nun an zwei Messestandorten – in Friedrichshafen und Köln an jeweils zwei Tagen. Darüber hinaus haben wir erhebliche personelle und finanzielle Mittel in die Modernisierung der RDA Group Travel Expos aufgebracht. Viel intensiver und selbstloser als ein kommerzieller Messeveranstalter das tun würde. Wir sind kein kommerzieller Messeveranstalter, der seinen Gewinn maximieren will und einen Markt so lange ausschöpft, bis er erschöpft ist.“

T.A.I.: Wie hat sich das „Networking Tool“ bewährt?

Esser: „Wir haben es 2017 kurz vor der RDA Group Travel Expo in Köln etabliert. Es wurde, trotz der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit, sehr gut angenommen. Wir rechnen auch heuer mit einer intensiven Nutzung des Tools.“

T.A.I.: Haben sich Ihre Erwartungen an die „emotionalisierten Reisewelten“ erfüllt?

Esser: „Für uns sind Leitmottos oder Themenwelten in erster Linie ein Angebot an die Aussteller, sich Gedanken zu einem Trendthema der Bus- und Gruppentouristik zu machen und dies in attraktive Reiseangebote umzusetzen. Viele Einkäufer suchen dann gezielt nach Angeboten zu dem Thema. Auch ein Gesprächsaufhänger ist schnell gefunden, wenn das Thema bei der Standgestaltung sichtbar und originell umgesetzt wurde.“

T.A.I.: Welcher Fokus wird heuer bei den Reisewelten gewählt?

Esser: „Das Leitmotto der RDA Group Travel Expos 2018 lautet „Magic Nature“. Damit stehen ganz besonders Zielgebiete und Attraktionen im Fokus, die mit der Natur in harmonischer Weise in Einklang stehen. Die Stärke der Bustouristik liegt darin, dass diese Zielgebiete und Attraktionen mit modernen Reisebussen umweltschonend, wirtschaftlich und komfortabel erreicht werden können. Mit dem Bus ist die Natur im besten Sinne erfahrbar.“

T.A.I.: Haben die vorgenommenen Änderungen zu steigenden Aussteller-Anmeldungen für die beiden Group Travel Expos 2018 geführt?

Esser: „Entscheidungen über die Teilnahme an der RDA Group Travel Expo werden entweder sehr früh oder immer später getroffen. Besonders bei den Mitausstellern bewegt sich noch sehr viel. Die Anmeldefrist für Köln endet am 17. April. Eine aussagefähige Wasserstandsmeldung zum jetzigen Zeitpunkt würde der Realität zur Eröffnung der RDA Group Travel Expo nicht gerecht.“

T.A.I.: Wie entwickeln sich die Besucherzahlen beider RDA Travel Expos?

Esser: „Es waren über 1.500 Fachbesucher 2017 in Friedrichshafen, das Publikumsecho entsprach unseren Erwartungen. Und dies vor dem Hintergrund, dass der Messetermin in der Woche nach Ostern kein Wunschtermin war. Wir rechnen in diesem Jahr mit gleichbleibenden bis steigenden Besucherzahlen. Dies aus mehreren Gründen: Die RDA Group Travel Expo ist mittlerweile fest etabliert im europäischen Messekalender der Branche. Außerdem gehen wir mit der zeitlichen Verlegung auf die Wochenmitte – Dienstag und Mittwoch – klar auf die Wünsche vieler Besucher ein. Ein leichter Rückgang bei den Besucherzahlen in Köln erklärt sich durch die Verkürzung der Messezeit von drei auf zwei Tage.“

T.A.I.: Bei beiden Messen gab es eine hohe Orderfreudigkeit der Fachbesucher. Wie wurde das gemessen?

Esser: „Dies ergibt sich aus der regelmäßigen Auswertung der Besucherumfrage. Beide RDA Group Travel Expos sind Ordermessen, im Übrigen bei B2B-Messen nicht ganz ungewöhnlich. Wenn ein Angebot gefällt, der Einkäufer seine Zielgruppe dafür kennt und der Preis stimmt, warum also nicht gleich buchen.“

T.A.I.: Wie sieht es mit den Anmeldungen aus Österreich für die beiden Group Travel Expos
2018 aus?

Esser: „Es zeigt sich eindeutig, dass Friedrichshafen für viele Aussteller aus Österreicher ein attraktiver Standort ist. Dort ist Österreich gut vertreten. Für Köln kann ich zu diesem Zeitpunkt noch keine aussagefähige Wasserstandsmeldung hinsichtlich der österreichischen Teilnehmer geben.“

T.A.I.: Wie viele Aussteller nehmen an beiden Group Travel
Expos teil?

Esser: „Das können wir leider noch nicht sagen, da noch nicht alle Anmeldungen für Köln vorliegen und vor allem noch die Daten der Mitaussteller fehlen.“

T.A.I.: Welche Argumente für eine Teilnahme in Friedrichshafen und/oder Köln haben Sie für potenzielle Aussteller aus Österreich, die bezüglich Anmeldung noch zögern?

Esser: „Keine andere Messe ist so zielgenau auf die Bedürfnisse der Bus- und Gruppentouristik zugeschnitten, wie die RDA Group Travel Expos. Viele Bus- und Gruppentouristiker arbeiten bspw. teils seit Jahrzehnten vertrauensvoll mit österreichischen Anbietern zusammen und oft begann diese erfolgreiche Zusammenarbeit auf dem RDA-Workshop. Nicht zu vergessen, dass sich in Friedrichshafen und Köln die Megatrends der Bus- und Gruppentouristik manifestieren und mit Angeboten unterlegt werden. Das Thema Natur und Radfahren, beispielsweise. Oder Bio-Essen und Nachhaltigkeit. Außerdem gibt es derzeit eine deutliche Bewegung in Richtung Individualisierung der Gruppenreise.“
 

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