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Der mediale und politische Druck, die nicht behördliche Schließung der Reisebüros während des zweiten harten Lockdowns zu ändern, steigt: Nach mehreren Zeitungsberichten nahmen sich auch der ORF in den Nachrichtensendungen ZIB 2 sowie „Salzburg heute“ sowie der TV-Sender oe24 des Themas an. T.A.I. hatte bereits Anfang dieser Woche das Thema aufgegriffen („Auf Reisebüros vergessen! Keine behördliche Schließung, keine Entschädigung“). Die Begründung für den Ausschluss der Reisebüros von der behördlichen Schließung: Sie zählen nicht zu den „körpernahen Dienstleistungen“.
„Wieder auf die Reisebüros vergessen“
Die explizite Ausnahme der Reisebüros von den behördlich angeordneten Schließungen wird auch im Parlament heftig kritisiert. Während der dieswöchigen Budget-Debatten warfen bzw. werfen sich SPÖ-Tourismussprecherin Petra Vorderwinkler und der Obmann des Tourismusausschusses im Nationalrat, Gerald Hauser, für die Reisebüros ins Zeug: „Ich greife das Thema auf und mache einen Antrag dazu!“ Für Hauser ist die ganze Angelegenheit suspekt: „Will man eine Branche zerstören?“
Petra Vorderwinkler sprach in ihrer Rede gezielt Tourismusministerin Elisabeth Köstinger an: „Sie haben wieder auf eine Branche vergessen, nämlich die Reisebüros.“ Vorderwinkler brachte den gemeinsam mit Maximilian Köllner formulierten Entschließungsantrag „Rettet die Reisebüros“ ein, der dafür sorgen soll, auch diesen Teil der Tourismusbranche in den Umsatz-Ersatz während des zweiten, vorerst bis 6. Dezember 2020 angesetzten Lockdowns einzubeziehen.
Branche erwartet sofortige Korrektur
In „Salzburg heute“ kam u.a. Spartensprecherin Petra Stranger (TUI ReiseCenter Stranger in St. Johann im Pongau) zu Wort, die von „besonders vielen Anfragen“ besorgter Betriebe zu diesem Thema berichtete. Bianca Eckhardt vom Reisebüro ReiseZeit in Golling an der Salzach („Salzburg heute“ und ZIB 2) empfindet die ganze Angelegenheit „fast wie einen Faschingsbrief – oder wie man bei uns sagt ‚a Feiglerei‘!“ Der Präsident des ÖRV (Österreichischer ReiseVerband) Josef Peterleithner, dessen Interview ebenfalls in „Salzburg heute“ und ZIB 2 ausgestrahlt wurde, spricht von „tausenden Reisebüros“, die durch „fehlende Hilfsgelder“ in ihrer Existenz gefährdet sind.
Zuvor hatte die Obfrau des ÖVT (Österreichischer Verein für Touristik) Phillies Ramberger im TV-Sender oe24 die Problematik erklärt. Seit März habe Österreichs Reisebranche Umsatzausfälle in Höhe von 95 % erlitten, zugesagte branchenspezifische Hilfe sei bislang nicht geflossen. Ramberger geht bei der nunmehrigen Nicht-Berücksichtigung der Reisebüros rund um die behördliche Schließung „von einem Fehler oder einem Irrtum“ aus. Sie erwartet sich von der Bundesregierung, die ansonsten „einen fantastischen Job macht“, per heute, Donnerstag, den 19. November 2020, eine Benachrichtigung, welche die (rückwirkende) Korrektur des Fehlers beinhaltet.
T.A.I. wird über die weitere Entwicklung berichten.
Erstellt am: 19. November 2020
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