Print-Ausgabe 19. Juni 2020
Daniel Frick holte die deutsche Marke Urlaubsguru 2013 nach Österreich – mit großem Erfolg
Bild: © Foto Wilke
Nach dem kräftigen Corona-Knick gingen die Visits im Mai wieder langsam nach oben – wer viel Österreich-Urlaub anbieten konnte, hatte die Nase vorne
Wie hat sich Österreichs Touristik während des Lockdown entwickelt? Wie sah es im Mai 2020 aus? Darüber gibt es keinerlei Statistik. Einige Ansatzpunkte liefert eine von T.A.I. durchgeführte Analyse der Zugriffe auf die Visit-stärksten .at-Travel-Domains. Das Datenmaterial dazu stammt von SimilarWeb.
Ergebnis: Nach einem verhaltenen Start ins neue Jahr waren im Februar erste Auswirkungen spürbar (dies deckte sich auch mit den bis Februar 2020 kommunizierten Zahlen des auf Amadeus-Daten basierenden TAIPURA – T.A.I. Flugpauschalreiseradar). Dann folgte im März ein starker Absturz (Visits -54,7 % gegenüber März 2019), um im April (-72,2 %) den Tiefpunkt zu erreichen. Im Mai 2020 waren die Visits zwar wieder etwas besser, aber sie lagen mit -59,1 % deutlich unter dem Mai vorigen Jahres.
Interessant ist die unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Domains. Traditionell dominiert hier – gemessen an den Visits – das Trio holidaycheck.at (Österreich-Domain der HolidayCheckAG), hofer-reisen.at (=Vermittler, Reiseveranstalter ist Eurotours) und urlaubsguru.at (Zweigniederlassung des deutschen Portals). Alle drei verbuchen üblicherweise monatliche Visits, die sich um 1 Mio. bewegen.
Die zweite Gruppe besteht aus dem Trio tui.at (TUI Österreich), restplatzboerse.at (Website der Kuoni Österreich-Tochter Last Minute Tours-Reisen/Restplatzbörse) und expedia.at (Österreich-Domain der Expedia Group). Die monatlichen Visits dieses Trios bewegen sich traditionell um die halbe Million. Alle anderen der Top 14 fallen zum Teil deutlich ab.
Bei der Spitzen-Gruppe hat urlaubsguru.at – nach schwachem Start ins neue Jahr und den üblichen Rückgängen ab März – den stärksten Restart verbucht, holidaycheck.at den schwächsten. Dies ist wenig überraschend: Sowohl bei Hofer als auch bei Urlaubsguru dominierten zuletzt die Österreich-Angebote, während Holidaycheck viel Deutschland offerierte.
Beim zweiten Top-Trio hält sich tui.at am besten. Die Website von TUI Österreich verzeichnete nicht nur den besten Start ins neue Jahr, sondern hatte auch im März und April die geringsten Rückgänge hinzunehmen. Auch der Restart im Mai war zügig. Das Angebot wurde zuletzt von Österreich-Aufenthalten dominiert. Die Bandbreite dabei war groß – von Familien-Urlauben über Ferienwohnungen bis hin zu Urlaub mit dem Hund. Bei der Restplatzbörse fand sich – neben Österreich – bereits ein breiterer Mix inkl. Sonne-Strand-Destinationen, während Expedia nur mit internationalen Angeboten aufwartete.
Interessant ist auch der Vergleich qualitativer Werte wie Absprungrate, Dauer der Visits und angesehene Seiten. Am stärksten fesselte hofer-reisen.at im Mai 2020 seine BesucherInnen, die sich mit 15:54 Minuten am längsten auf der Website aufhielten. Lediglich die Restplatzbörse konnte da mithalten. Hofer-reisen.at hat auch die mit Abstand niedrigste Absprungrate. Die meisten Seiten pro Besuch, nämlich 9,33, sehen sich User von holidaycheck.at an.
Interessant wird die Entwicklung im Juni: Bis Ende des Monats soll im gesamten Schengenraum wieder volle Reisefreiheit herrschen. Damit sind auch wieder Sonne-Strand-Destinationen buchbar.
Erstellt am: 19. Juni 2020
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