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Touristik-Champions – Teil 3

Eigenkapital-Star & Ertrags-Krösus! Lüftner und ASI liegen an der Spitze

Print-Ausgabe 14. Februar 2020

Geschäftsführer Ambros Gasser freut sich über die gute Ranking-­Platzierung von ASI Reisen

Hofer Reisen weist zwar (auch in absoluten Zahlen) das mit Abstand beste Ergebnis aus, wird jedoch in vorliegendem Ranking nur außer Konkurrenz geführt

In den ersten beiden Beiträgen der T.A.I. Serie „Österreichs Touristik-Champions“ ging es um Größen wie Rohertrag I und MitarbeiterInnen (Anzahl, Wachstum). Doch wie sieht es mit Eigenkapitalquoten und Ertragsstärken aus? Die Ergebnisse sind überraschend.

Die Eigenkapital-Stars

Spätestens seit der Thomas Cook-Pleite ist eine solide Eigenkapitalbasis verstärkt ins Rampenlicht gerückt. Als Faustregel für eine solide Finanzierung gilt eine Eigenkapitalquote von 30 Prozent. Liegt sie zwischen 20 und 30 Prozent, sollte zumindest ein positiver Trend erkennbar sein. Mit entscheidend ist zudem der Background der Eigentümer. Um den war es bei Thomas Cook mit der britischen PLC bekanntlich schlecht bestellt. Anders sieht es bei Hofer Reisen aus (außer Konkurrenz in der Wertung): nur 1 Prozent Eigenkapitalquote, keine MitarbeiterInnen (das gesamte Geschäft wird durch Eurotours abgewickelt), aber den Aldi Süd-Konzern im Hintergrund und die mit Abstand höchste Ertragsstärke (mehr dazu weiter unten).

Die absoluten Eigenkapital-Stars von Österreichs Touristik (Quelle: Jahresabschlüsse 2018) sind der Flusskreuzfahrtanbieter Lüftner Reisen und der Reiseveranstalter Senioren Reisen. Mit weit über 60 Prozent Eigenkapital warten auch der seit kurzem zur Verkehrsbüro Group gehörende Geschäftsreise-Spezialist HRG, die MSC Kreuzfahrten Austria, sowie das österreichische TUI-Trio mit Veranstalter, Reisebüro und Business Travel auf.

Elf weitere der 40 analysierten größten Touristik-Unternehmen Österreichs schaffen zwischen 30 und 55 Prozent, darunter die beiden REWE-Töchter (REWE Austria Touristik und Dertour Austria). Neun liegen zwischen 20 und 30 Prozent.

Die Ergebnis-Krösusse

Um zu schlüssigen Ergebnissen zu gelangen, wird in dieser T.A.I.-Analyse das EBT (Ergebnis vor Steuern) abzüglich der Beteiligungserträge in Relation zum Rohertrag I gesetzt. Dies deshalb, da z.B. bei Lüftner das Ergebnis der Danubia Kreuzfahrten mit einfließt oder bei der Reisewelt das Ergebnis der BTU. Beides würde das Bild verzerren.

Ganz oben steht damit Hofer Reisen, der aber – siehe weiter oben – nur außer Konkurrenz in diesem Ranking berücksichtigt ist. Somit rückt der Tiroler Wanderreisen- und Trekking-Spezialist ASI Reisen als Nummer 1 unter Österreichs Ertrags-stärksten Touristikunternehmen an die Spitze (Anm.d.Red.: dessen Eigenkapitalquote liegt bei guten 25,3 Prozent), knapp gefolgt von Lüftner Reisen. Mit Ausnahme von Senioren Reisen (Rang 3) und BTU (Rang 9) belegen nur Tiroler Unternehmen die ersten 10 Plätze. Das Herz der Alpen erweist sich also auch bezüglich Eigenkapitalquote als überaus stark. 

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