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Leistungs- und Strukturstatistik

Corona als Umsatz-Vernichter! Reisebüros und Reiseveranstalter am stärksten betroffen

T.A.I. 24 TOP News

Welchen Bereich aus dem Tourismus hat es gemessen am Umsatz in Österreich durch die Pandemie am heftigsten erwischt? Antworten darauf liefert die Leistungs- und Strukturstatistik. Deren Daten sind für 2019 komplett, für 2020 erst vorläufig vorhanden.

Für 2021 liegen sie noch nicht vor. Hier hilft ein wenig die Statistik der Umsatzsteuervoranmeldungen. Dort wird allerdings als einziger Tourismusbereich „Beherbergung und Gastronomie“ extra angeführt und zwar gemeinsam. Daten sind bis einschließlich Oktober 2021 erfasst.

Für den T.A.I.-Vergleich wurden folgende Tourismusbereiche analysiert:

  • Hotels, Gasthöfe und Pensionen,
  • Restaurants, Gaststätten und Ähnliches,
  • Reisebüros und Reiseveranstalter,
  • Luftfahrt (ohne Airports),
  • Catering und Event-Caterer sowie
  • Messe- und Kongressveranstalter.

Reisebüros und Reiseveranstalter mit den höchsten Einbußen

Im ersten Jahr der Corona-Pandemie, 2020, sank der Umsatz der Gesamtwirtschaft in Österreich um -6,4% auf 781 Mrd. Euro. Der Tourismus (bezogen auf die oben genannten sechs Bereiche) hatte mit -34,9% auf 19,3 Mrd. Euro eine deutlich schlechtere Entwicklung zu verkraften.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass die ersten zweieinhalb Monate 2020 noch weitestgehend nicht von Corona geprägt waren. Der erste Lockdown trat damals mit 16. März in Kraft. Lockerungen gab es für den Tourismus ab Ende Mai, doch deren Auswirkungen auf das Geschäft waren unterschiedlich.

Am kräftigsten unter die Räder kamen die Reisebüros und Reiseveranstalter, deren Umsätze 2020 um -67,8% unter jenen von 2019 zu liegen kamen. In dieser Gruppe enthalten sind auch die Incoming-Agenturen.

Dahinter rangieren die Catering-Unternehmen und Event-Caterer mit einem Umsatzrückgang um -51,6% sowie die Messe- und Kongressveranstalter, die 2020 Umsatz-Einbußen von -43,5% verkraften mussten.

Ferienhotellerie vom Rekordkurs ins Tal der Tränen

Dem Beherbergungsbereich (Hotels, Gasthöfe und Pensionen) erging es (ausgenommen die Stadthotellerie) mit -34,4% etwas besser. Dies hatte in der Ferienhotellerie mit dem bis zum ersten Lockdown auf Rekordkurs befindlichen Winter 2019/2020 zu tun sowie dem passablem Sommer 2020. Danach – ab Mitte November bis Ende Mai – gingen für diesen Bereich allerdings die Rollbalken (wie für die oben genannten Caterer und die Messe- bzw. Kongressbranche) weitestgehend ganz runter. Restaurants und Gaststätten konnten – nicht zuletzt dank der Takeaways – mit einem Rückgang von -26,9% etwas besser abschneiden. Am vergleichsweise besten tat dies überraschend die Luftfahrt mit -21,7%, wobei der Güterbereich nur geringfügig zu Buche schlug: Er erreichte lediglich 4,4% der Umsätze dieser Branche.

Unterschiedliche Entwicklungen 2021

Wie sich die Umsätze der touristischen Teilbereiche 2021 darstellten, wird erst in einigen Monaten feststehen. Laut Umsatzsteuervoranmeldungen in Beherbergung und Gastronomie verbuchten diese beiden Sparten zusammen von Jänner bis Oktober 2021 ein Minus von -37,2%. Im Jahr davor waren es im Vergleichszeitraum „nur“ -27,1%. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich sowohl Beherbergung als auch Gastronomie 2021 schlechter entwickelten, als es im ersten Jahr der Pandemie der Fall war. Für Catering, Event-Caterer, Messe- und Kongressveranstalter wird ähnliches gelten.

Anders in der Luftfahrt sowie bei Reisebüros und Reiseveranstalter. Ersterer blieb ein komplettes Grounding, wie 2020, im Vorjahr erspart und bis zum Auftreten von Omikron war eine kontinuierliche Erholung feststellbar.

Für Reisebüros und Reiseveranstalter kann ebenso von einer besseren Entwicklung als 2020 ausgegangen werden. Insgesamt dürfte dieser Bereich aber auch 2021 der am stärksten betroffene aller Tourismussparten gewesen sein. T.A.I. wird berichten.

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