Studiosus Gruppe

Buchungs-Kapriolen im Zeichen von „Flugscham“ & „Greta-Effekt“

Print-Ausgabe 6. September 2019

Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch und PR-Chef Frano Ilic stellten das Studiosus-Angebot 2020 vor

Europas Nummer 1 unter den Studienreisen-Veranstaltern sieht sich gut gewappnet – für das Reisejahr 2020 gibt es zahlreiche neue Angebote

Mit fünf Katalogen („Asien und Australien“, „Afrika und Amerika“ und „Smart & Small“ sowie den beiden Marco Polo Entdeckerreisen „im Team“ und „in der Mini-Gruppe“) startete die Studiosus-Gruppe vor kurzem ins Reisejahr 2020. Vorgestellt wurde das Angebot von Geschäftsführer Peter-Mario Kubsch und PR-Chef Frano Ilic im Rahmen einer Online-Pressekonferenz, die bei Europas Nummer 1
unter Studienreiseanbietern (Umsatz 2018 plus 2,1 Prozent auf 281,25 Mio. Euro, Anstieg um 1,6 Prozent auf 105.000 Gäste) bereits Tradition hat.

Zum Aufwärmen gab’s einen Rückblick auf das sich langsam dem Ende zuneigende Touristikjahr 2018/2019. Das begann auch bei Studiosus etwas verhalten. „Die Buchungen für die Sommerferien blieben lange aus“, so Peter-Mario Kubsch, „es scheint als verbringen die Leute dieses Jahr ihre Sommerpause zuhause auf Balko­nien.“ Auch scheinen Themen wie „Overtourism“, „Flugscham“ oder der „Greta-­Effekt“ (Anm.d.Red.: gemeint ist die Klima-Aktivistin Greta Thunberg) Wirkung auf das Buchungsverhalten zu haben.

Auch wenn es „derzeit wirklich schwer zu sagen ist, wohin die Reise bei der touristischen Nachfrage in diesem Jahr geht“, zeigt sich Kubsch optimistisch und sieht für Studiosus sogar Vorteile: „Unsere Reisen tragen zur Völkerverständigung bei, erweitern den Horizont, eröffnen neue Perspektiven und fördern Offenheit und Toleranz.“

Darüber hinaus organisiert der Studienreisespezialist schon seit langer Zeit klimabewusste Reisen (bereits seit 1996 ist das Rail & Fly Ticket im Reisepreis inkludiert; seit 2012 sind Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten im Zielgebiet automatisch klimaneutral gestellt), kompensiert die Flüge und investiert in verschiedene Klimaschutzprojekte. Peter-Mario Kubsch: „Wir müssen uns der Klimadiskussion stellen.“ Der Trend in Richtung Ferne, nach Nordafrika und Nahost hält jedenfalls unvermindert an: für Ägypten ist die Nachfrage heuer um zwei Drittel gestiegen, Israel zeigt sich erstarkt und erstmals seit 2011 findet sich der Libanon wieder im Programm.

In den drei Studiosus-Katalogen gibt es über 20 neue Reisen von Ägypten und Marokko (je zwei neue Reiserouten) über Georgien bis nach Vietnam und Kambodscha, die in Form von Wanderreisen erkundet werden. Nach Japan geht es 2020 erstmals mit Studiosus „smart & small“ (kleine Gruppe, Reise mit Hochgeschwindigkeitszügen, traditionelle Teezeremonie).

Einziges Krisengebiet ist derzeit Sri Lanka, das sich ursprünglich positiv entwickelte, aber aufgrund der Anschläge zu Ostern seither stark hinterher hinkt. Kubsch: „Die Buchungen bleiben aus. Wir hoffen, dass sich die Buchungslage 2020 stabilisiert.“ Ein großes Fragezeichen steht auch über China. Grund sind die verschärften Visa-Bestimmungen. Kubsch: „Sollten in Zukunft bei der Einreise Fingerabdrücke abgenommen werden, ist mit Einbrüchen bei den Buchungen zu rechnen.“

An der Preis-Front tut sich erfreuliches für Ägypten, wo nach jahrelangem Dahindümpeln auf Keller-Niveau die Preise endlich wieder steigen. Auch für Israel ziehen die Preise an, während Indien sowohl bei der Nachfrage als auch bei den Preisen stabil ist.

Bei den preisgünstigen „Erlebnis- und Entdeckerreisen“, die unter der Marke Marco Polo vertrieben werden, gibt es ebenfalls bereits zwei neue Kataloge für 2020. Bei den „Entdeckerreisen im Team“ (Kleingruppen) sind zehn neue Destinationen hinzugekommen, bei den „Reisen in der Mini-Gruppe“ (maximal 12 Personen) führen 18 neue Touren von Usbekistan bis Namibia.

Ende September folgen dann noch die Studienreisen-Angebote für Europa sowie die Studiosus-Kataloge für Singles & Alleinreisende, Familienurlaub und Städte. 

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