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Karriere mit Lehre

Asterix unter den Reisebüros! Salzkammergut Touristik mit Cleverness gegen Corona

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Alle rufen „Krise“! Alle? Nein: nicht in Bad Ischl bzw. in dem dort angesiedelten Incoming-Reisebüro Salzkammergut Touristik von Brigitte Stumpner. „Durchwegs positive Stimmung und zusammenhalten ist bei uns die Devise“, so ihr Resumé gegenüber T.A.I. Zaubertrank ist da keiner im Spiel. Sondern beispielhaftes Unternehmertum, gepaart mit Weitblick und Vernunft.

Nur mal so vorweg: das Geschäftsjahr der Salzkammergut Touristik, die im Durschnitt 16 MitarbeiterInnen beschäftigt, endete am 31. Oktober. Seit 20. März 2020 liegt der Jahresabschluss 2019 im Firmenbuch vor. Und wer sich mit der 41,5% hohen Eigenkapitalquote nicht zufrieden geben will: 68,3% des Umlaufvermögens bestehen aus Cash (Kassabestand, Guthaben bei Banken). Das Vorjahr schloss einmal mehr mit einem soliden, sechsstelligen Plus ab.

Vom Schulabbruch über Lehre zur Unternehmerin

Diese bereits zweieinhalb Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte war Brigitte Stumpner nicht in die Wiege leget: „Da ich mit dem Schulsystem nicht zurechtkam, habe ich das Gymnasium abgebrochen und eine Lehre als Hotel- und Gastgewerbeassistentin begonnen“, schildert sie ihre beruflichen Anfänge. Dort wurde in ihr die Liebe zur Gastronomie geweckt: „Ich war immer voller Begeisterung und bemüht, die Wünsche meiner Gäste zu erfüllen.“

Ihr damaliger Arbeitgeber ermutigte sie, die Idee zur Gründung eines Incoming Reisebüros zu verwirklichen. Das war 1994. Die Zeiten seither waren ein Wechselspiel voller Highlights und Herausforderungen. Symptomatisch dafür war das Wetter beim 2014 gefeierten 20-jährigen Firmenjubiläum – ein Dankeschön an MitarbeiterInnen und Geschäftspartner in Form einer Nachmittagsschifffahrt auf dem Wolfgangsee: es pendelte zwischen Regen, Wolkenformationen und Sonne und stand damit sinnbildhaft für die stets bewegten Zeiten im Tourismus.

Motto: „Nichts ist unmöglich“

Mit Gründung der Salzkammergut Touristik „aus Freude an der Arbeit in den Bereichen Gastronomie und Tourismus“ beschritt Brigitte Stumpner Neuland: eine Agentur, die sich mit der Planung von maßangefertigten Reisepaketen für Reiseveranstalter befasst, war Mitte der 1990er Jahre ebenso unüblich wie unbekannt. Auch heute noch ist das Unternehmen österreichweit das einzige Incoming Reisebüro mit Schwerpunkt Salzkammergut.

Angeboten werden gemäß dem Motto „Nichts ist unmöglich“ hochkomplexe, kreative Reisepakete, von Autorundreisen über Radfahren bis Wandern ohne Gepäck, alles individuell nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt. „Wir bieten zahlreiche Hotels, Chalets und Pensionen, die nur über unsere Agentur an Reiseveranstalter vertrieben werden“, so Stumpner. „Der Einkauf erfolgt gezielt im Auftrag unserer Kunden.“ Von den Destinationen her konzentriert sich Brigitte Stumpner neben dem Salzkammergut auf den Dachstein, das Ennstal, das Salzburgerseenland, den Almenweg und auf die Donau.

Covid-19? Volle Kraft Richtung 2021!

Und wie sehen die Salzkammergut Touristik bzw. Brigitte Stumpner die Herausforderungen rund um Covid-19? „Na ja, wir haben in unserem Betrieb auf Kurzarbeit umgestellt“, so Stumpner gegenüber T.A.I. Diese Planung gilt vorerst bis Ende April: „Dann müssen wir weiter sehen.“

Stornierungen kommen vor allem aus dem internationalen Markt. Stumpner: „Ich denke, das wird uns das ganze Jahr 2020 so begleiten. Wirtschaftlich kann man 2020 ‚abschreiben‘.“

Die Planungen konzentrieren sich deshalb bereits voll auf das Jahr 2021. „Wir wollen uns verbessert aufstellen, was Produkte und Technologisierung betrifft“, betont Brigitte Stumpner. „Wir nützen die Zeit dafür sehr intensiv und befassen uns mit Zukunft.“ Nachsatz: „Das ist mental sehr hilfreich und gibt allen im Hause Mut und Energie!“

Salzkammergut erwartet „einen guten Sommer“

Ganz allgemein ist es in der Region derzeit ruhig. „Es sind alle sehr diszipliniert“, so Stumpner, „alle warten nur auf die Information, dass sie wieder aufsperren dürfen und es weiter geht.“ Derzeit stecke niemand den Kopf in den Sand, „aber es darf nicht mehr allzu lange dauern. Sonst könnte die Stimmung kippen." Wann das der Fall sein könnte? „Ende April ist so Deadline“, meint Brigitte Stumpner, die aber – wie alle TouristikerInnen der Region - daran glaubt, „dass das Salzkammergut einen guten Sommer bekommen wird.“ Gesetzt wird dabei vor allem auf den Inlandsgast. „Diese Strategie kann aufgehen“, so Stumpner, die allerdings zu bedenken gibt, dass „man die Umsätze von zwei oder drei Monaten nicht einholen kann. Das ist aber jedem klar.“

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