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Deutschland Tourismus

Alles Luther! DZT-Themenjahr wartet mit vielen Superlativen auf

Print-Ausgabe 10. Februar 2017

In der ganzen Bundesrepublik finden das ganze Jahr über Veranstaltungen und Sonderausstellungen zum Thema Luther statt und werden den Tourismus beflügeln

Am 31. Oktober 2017 wird es genau 500 Jahre her sein, dass  der deutsche Kirchenreformator Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Schlosskirche von Wittenberg anschlug und damit den Lauf der Welt- und Kirchengeschichte maßgeblich veränderte. Für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ein willkommener Anlass, das gesamte Jahr unter den Themenschwerpunkt „Luther, 500 Jahre Reformation in Deutschland“ zu stellen.

Die DZT hofft mit dem Themenjahr auf einen touristischen Volltreffer. Die ersten Details klingen  jedenfalls vielversprechend. Einen Einblick ins Programm gewährte im Zuge der schon traditionellen Jahrespressekonferenz im Jänner Laszlo Dernovics, Leiter der Auslandsvertretung Österreich und Slowakei sowie Regional Manager Südosteuropa. Weltweit sind mehr als 800 Millionen Protestanten dem Erbe der Reformation verbunden, alleine in den USA rund 135 Millionen. Die Leiterin des DZT-Büros in New York, Ricarda Lindner, schätzt das touristische Potenzial für „Luther-Reisen“ aus den Vereinigten Staaten auf rund acht Millionen Gäste, was Einnahmen in einer Größenordnung von 5 Mrd. Euro alleine für das Bundesland Thüringen bedeuten würde.

Schon im Vorfeld des heurigen Themenjahres wurde ein Verkaufshit gelandet. Die vor zwei Jahren präsentierte Playmobil-Spielzeugfigur von Martin Luther stellte sich als absoluter Verkaufshit in Museumsshops, Touristen-Informationen und Kirchengemeinden heraus. Die Figuren werben auf Initiative der DZT, der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg sowie der Evangelischen Kirche auf der ganzen Welt für das Reformationsjubiläum. Bis Ende vergangenen Jahres wurden rund eine halbe Million dieser Playmobil-Luthers verkauft. Demnächst erscheint der Reformator in einer zweiten, überarbeiteten Auflage. An Merchandising fehlt es jedenfalls nicht. Neben dem Playmobil-Luther dürfen sich Gäste unter anderem an Luther-Socken, Reformationsbonbons oder Luther-Bier erfreuen.

Darüber hinaus finden das ganze Jahr über eine Vielzahl von Veranstaltungen und Sonderausstellungen zum Thema Luther und Reformation in der Bundesrepublik statt. Die meisten Aktivitäten gibt es selbstverständlich dort, wo Martin Luther gewirkt und/oder gelebt hat, beispielsweise in Eisleben, seiner Geburts- und Sterbestadt, sowie in Wittenberg, Erfurt, Augsburg, Coburg, Worms und Heidelberg oder auf der Wartburg in Eisenach (siehe Bild unten).

Kulturinteressierte Reisende können zudem die wichtigsten Stationen Luthers in den einzelnen deutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz übersichtlich aufbereitet in Form einer interaktiven Landkarte nachvollziehen. Insgesamt acht „Luther-Routen“  (verfügbar in 30 Sprachen) illustrieren wichtige Lebensstationen des Reformators. Vom Thüringer Tourismus wurde sogar eine eigene App namens „Luther to go“ entwickelt.

Und während in den kommenden Jahren wieder andere Themen das touristische Geschehen Deutschlands dominieren werden (2018: „Kulinarisches Deutschland“, 2019: „100 Jahre Bauhaus“, 2020: „250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven“), stellt die DZT 2021 Luther neuerlich – zumindest indirekt – wieder ins Rampenlicht: da geht es um 500 Jahre Reichstag zu Worms („Hier stehe ich und kann nicht anders!“), an dessen Ende Luther für zwei Jahre in der Wartburg „untertauchte“ und mit der Bibelübersetzung ins Deutsche begann und damit den Grundstein für eine einheitliche deutsche Schriftsprache legte. 

Deutschland-Tourismus auf der Erfolgswelle

Das touristischer Wachstum in Deutschland setzt sich auch 2016 eindrucksvoll fort. Zwar konnten noch nicht alle Monate ausgewertet werden, aber von Jänner bis September gab es ein Plus von 1,6 Prozent bei den internationalen Nächtigungen mit 63 Millionen. Aus Österreich wurden in diesem Zeitraum 2,89 Millionen Nächtigungen registriert (ebenfalls plus 1,6 Prozent). Damit liegt die Alpen- und Donaurepublik auf Platz Fünf unter den Top 10 der wichtigsten Quellmärkte. Die meisten Deutschlandreisen der Österreicher sind Freizeitreisen (zwei Drittel), der Anteil der Geschäftsreisen beträgt 34 Prozent.

Beliebte Reiseziele der ÖsterreicherInnen sind neben Städtetrips (z.B. Berlin, Hamburg, München) nach wie vor Bayern an 1. Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg. Auch die nordöstlichen Bundesländer verzeichnen einen immer größeren Zuspruch, wie Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Die Rostock-Flüge der Germania ab Wien werden den Aufwärtstrend dorthin weiter beflügeln. 

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Erstellt am: 10. Februar 2017

Beim DZT-Pressegespräch (v.l.): Laszlo Dernovics/Leiter der DZT-Auslandsvertretung Österreich, Kurt Bauer/Leiter ÖBB Fernverkehr, Jens Huwald/Geschäftsführer Bayern Tourismus, Jörg Hentschel/Presse & PR Tourismusverband Franken

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