Corona-Maßnahmenpaket für die Touristik

Zuschüsse & Gutschein-Absicherung! RB-Fachverband verhandelt mit Regierung

T.A.I. 24 TOP News

„Wir arbeiten mit der Regierung im Augenblick an der Möglichkeit, Gutscheine abzusichern.“ Das betonte Fachverbandsobmann der Reisebüros Gregor Kadanka in einem Interview mit dem TV-Sender „Puls4“ unter dem Titel „Wie geht es mit dem Tourismus weiter“. Ebenso wird, wie Kadanka gegenüber T.A.I. betont, bezüglich Zuschüssen für die schwer von der Krise betroffene Branche verhandelt.

Lage derzeit dramatisch

Kadanka ging in dem "Puls4"-Gespräch auf die dramatische Lage der österreichischen Reisebürobranche ein. Deren jährlicher Umsatz bewegte sich im Vorjahr auf 4,5 Mrd. Euro, die daraus erzielte Wertschöpfung erreiche 500 Mio. Euro. Durch die aktuelle Corona-Krise hätten sich davon laut Gregor Kadanka „80 Prozent an geleisteter Arbeit in Luft aufgelöst.“ Durch derzeit mit der Regierung verhandelten Zuschüsse soll es zu einer zumindest teilweisen Abfederung kommen.

Konkret betroffen seien rund 40.000 Jobs. Denn durch die Leistungen der Incoming-Reisebüros kämen zu den 10.000 Arbeitsplätzen von Reisebüros und Reiseveranstaltern weitere rund 30.000 Jobs in Österreichs Tourismus hinzu, die direkt von der Reisebürobranche abhängig sind.

Langes Warten auf Normalisierung

Der Ausblick sei vorerst düster. Denn der Inlandsurlaub mache nur „einen kleinen Bruchteil“ des Geschäftes der Reisebürobranche aus. Offene Grenzen mit Deutschland würden für die Incomer schon einen „wesentlichen Unterschied“ machen. Insgesamt müsse die Branche aber darauf warten, dass „sich der internationale Reiseverkehr und der Flugverkehr normalisieren, um wieder halbwegs in ein normales Fahrwasser zu kommen.“

Drei Kernprobleme, mögliche Zuschüsse

Für die Reisebüros bestehen drei wesentliche Problemkreise:

  • Ein wesentlicher Teil der Arbeit für die heurige Saison wurde bereits in den vergangenen Monaten geleistet
  • Dazu kommt die Arbeit rund um die (Rück-)Abwicklung dieser Reisen
  • Und zu guter Letzt ist ein wesentlicher Teil der vereinnahmten Gelder bereits auf Hotels und Airlines in Ausland geflossen, das kaum zurückzubekommen sei.

Die Möglichkeit zur Kurzarbeit sei im Vergleich dazu nur „ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Sie kompensiere bestenfalls 10% bis 15% der Ertragsausfälle. Kadanka: „Was wir dringend brauchen, sind direkte Zuschüsse, da sonst Strukturen verloren gehen, die nach der Krise unwiederbringlich nicht mehr zur Verfügung stehen, zum Schaden des Tourismus insgesamt und zum Schaden der Kunden.“

Drei Empfehlungen für die KundInnen

Den KundInnen legt Gregor Kadanka nahe, sich mit ihrem Reisebüro in Verbindung zu setzen, um folgende Dinge zu klären:

  1. „Viele haben schon gebucht“, so Kadanka. „Sie sollen nicht stornieren, sondern abwarten und Umbuchungen ins Kalkül ziehen.“
  2. Rechtzeitig über den Österreich-Urlaub zu disponieren, „hier wird es zu Engpässen kommen“
  3. Bei Reisen ans Meer abzuwarten, bis Klarheit herrscht, wo welche Grenzen aufgehen. So zeichne sich z.B. eine Grenzöffnung mit Kroatien ab.

Verhandlung mit Regierung über Gutschein-Absicherung

Für die Unternehmen der Branche hatte Kadanka am Ende des „Puls2“-Gesprächs - zusätzlich zu den erwähnten Gesprächen über Zuschüsse - eine weitere gute Botschaft parat: „Wir arbeiten im Augenblick eng mit der Regierung an der Möglichkeit, Gutscheine abzusichern.“ Im Falle von Umbuchungen sei dies bereits durch die Insolvenzabsicherung der Reisebüros der Fall.

Wann und wie es zu einer Gutschein-Lösung kommt, steht noch nicht fest. Eine EU-weite Regelung zeichnet sich derzeit nicht ab. In Österreich wäre aber - analog zu zahlreichen anderen EU-Ländern - ein Modell möglich, das auf freiwilliger Basis fusst. D.h. KundInnen akzeptierenGutscheine freiwillig, köännen aber nicht zu deren Entgegennahme gezwungen werden. T.A.I. wird über die weitere Entwicklung berichten.

Hier geht es zum "Puls4"-Beitrag mit Gregor Kadanka >>>

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