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Mehr und mehr Klarheit herrscht über die künftige Struktur von Europas zweitgrößtem Touristik-Konzern, Thomas Cook. Der Einstieg des chinesischen Partners Fosun Tourism Group ist ebenso fix, wie die Abspaltung des Airline-Bereiches.
Einstieg und Abspaltung
Wie heute bestätigt wurde, erhöht die in Hongkong gelistete Fosun Tourism Group (u.a. Eigentümer von Club Med, mehr dazu hier >>) ihren Anteil an Thomas Cook auf 75 Prozent und wird 450 Mio. Britische Pfund (zum aktuellen Kurs 496 Mio. Euro) in das Veranstaltergeschäft investieren. Ein Viertel wird von den Gläubigerbanken gehalten werden, die dazu Schulden in Eigenkapital umwandeln. Dem Vernehmen nach handelt es sich um Barclays, HSBC, RBS und UniCredit.
Der Airline-Bereich wird abgespalten, wobei die Gläubigerbanken (die in Summe ebenfalls 450 Mio. Pfund investieren) künftig dreiviertel der Anteile halten. Fosun wird mit einer 25-prozentigen Minderheit auch in Zukunft bei den Cook-Airlines an Bord sein. Ca. ein Drittel des Thomas Cook-Umsatzes stammt aus dem Airline-Business, das zuletzt die Hälfte zum EBIT beisteuerte.
Möglicher Rückzug von der Börse
Analysten gehen davon aus, dass sich Thomas Cook (Umsatz zuletzt umgerechnet 10,15 Mrd. Euro, Gewinn vor Steuern/EBT ca. 48,5 Mio. Euro) nach Durchziehen des Deals von der Börse zurückziehen wird. Dies könnte bereits im November 2019 der Fall sein. Dr Aktienkurs von Thomas Cook ist in den zurückliegenden fünf Jahren von über 2 Euro auf zuletzt 0,07 Euro zurückgefallen. Damit repräsentiert Thomas Cook aktuell einen Marktwert von 129,01 Mio. Euro.
Gute Zahlen der Airlines ...
Die Thomas Cook Airlines (Thomas Cook Airlines UK, Balearics und Scandinavia sowie Condor) beförderten im Geschäftsjahr 2017/2018 mit einer Flotte von zusammen 103 Jets rund 20,16 Millionen Passagiere (plus 8,8 Prozent). Die Auslastung kletterte um 0,5 Prozentpunkte (ppt) auf 90,2%.
Der Airline-Bereich generierte damit einen Umsatz von umgerechnet 3,97 Mrd. Euro (plus 10,5 Prozent) und erwirtschaftete einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von umgerechnet 145,4 Mio. Euro (plus 37 Prozent).
... vor allem jene in UK
Als „Gold Nugget“ gilt dabei Thomas Cook Airlines UK, die für ein starkes Drittel der Umsätze verantwortlich zeichnet. Ihr bereinigtes EBIT lag mit 146,4 Mio. Euro sogar minimal höher, als jenes, das für den gesamten Airline-Bereich angegeben wurde. Wie es um Condor steht, kann nur vermutet werden, da für Außenstehende kein eigener Jahresabschluss verfügbar ist. Nach eigenen Angaben schreibt Condor schwarze Zahlen.
Erstellt am: 28. August 2019
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