Print-Ausgabe 15. Juni 2018
Anfang Juni wurde das Laudamotion-Flugprogramm ab Österreich gestartet – die Ryanair-Tochter arbeitet mit Hochdruck an einer Schnittstelle zu den Veranstaltern
Gut Ding braucht Weile. Das trifft auch auf Laudamotion zu. Zwei Monate nach dem Start in Deutschland fliegt Österreichs jüngste Airline seit Anfang Juni nun auch ab Wien, Salzburg, Graz, Linz und Innsbruck. Am 1. Juni und in den folgenden Tagen standen mehrere Premierenflüge auf dem Programm, T.A.I. war auf jenem von Wien nach Palma de Mallorca mit dabei. Die zurückliegenden Wochen waren für Laudamotion spannend, die kommenden Monate werden es ebenso sein. Andreas Gruber, neben Airline-Gründer Niki Lauda zweiter Geschäftsführer, gibt sich dennoch entspannt: „Wir hatten im Mai über das gesamte Streckennetz eine durchschnittliche Auslastung von 85 Prozent.“ Auch die aktuellen Buchungszahlen ab Österreich seien gut.
Geduld ist von den Reisebüros gefordert. Wer Laudamotion bucht (Schnäppchenpreise ab 9,99 Euro), wird automatisch auf die Buchungsmaschine von Ryanair umgeleitet (der irische Low Cost-King ist mit 24,9 Prozent an Laudamotion beteiligt und will auf 75 Prozent erhöhen). Was nach wie vor fehlt ist eine technische Schnittstelle zu den Reiseveranstaltern.
„Wir arbeiten unter Hochdruck an einer Verbesserung“, ist sich Andreas Gruber (ein langjähriger NIKI-Mann, zuletzt als Prokurist Head of Network Planning & Development) des Mankos bewusst. Mit den Reiseveranstaltern stehe man in intensivem Kontakt. Für Ryanair, die bislang ausschließlich auf einen „seat-only-Vertrieb“ gesetzt hat, ist der Strategieschwenk eine große Hürde. Vorerst setzten Reiseveranstalter, die mit Laudamotion zusammenarbeiten wollen, auf das technisch aufwändige „Screen Scraping“, um Zugriff auf die Flüge des Billigfliegers für ihre X-Produkte zu erhalten. Lohnend ist dies allemal: Laudamotion ist im Sommer 2018 der zweitgrößte Anbieter von Mallorca-Flügen im deutschsprachigen Markt.
Von all diesen Themen war beim offiziellen Erstflug von der Heimatbasis am Flughafen Wien auf die Baleareninsel bestenfalls am Rande die Rede. Der Start erfolgte zu nachtschlafender Zeit (05:20 Uhr, Treffpunkt am Flughafen um 04:00 Uhr), dafür entschädigte aber das tolle Programm in Palma: Frühstück auf der Terrasse des 5-Sterne Hotels Hospes Maricel & Spa, – eines der berühmtesten und prestigeträchtigsten Hotels Mallorcas –, mit Blick auf Meer und Poolanlage, gefolgt von einem Ausflug auf dem ältesten noch in Dienst stehenden Segelschiff der legendären spanischen Flotte, der „Rafael Verdera“ (Baujahr 1841) in den Yachthafen von Palma sowie Lunch in der romantischen Brandydestilliere „Bodegas Suau“ mit mallorquinischen Spezialitäten. Der Nachmittags-Café wurde in der stylisch-szenigen Taverne „Petit c´an Punta Port“ der Schauspielerin Sonja Kirchberger gereicht, bevor es zurück nach Palma zum „Aeroport de Son Sant Joan“ für den Rückflug ging.
Positiv aufgefallen an Bord: die freundlichen Flugbegleiterinnen (noch in NIKI-Uniformen, ergänzt durch Buttons mit Laudamotion Schriftzug) sowie die Auswahl an Speisen, Snacks und Getränken à la Card zu moderaten Preisen.
Laudamotion fliegt im Sommer 2018 ab Wien bis zu viermal täglich nach Mallorca. Chania wird dreimal wöchentlich (Mo., Mi., Fr,) angeflogen, Pisa jeweils Mo., Fr. und So. Flüge nach Ibiza, Brindisi, Malaga, Paphows, Kalamata und Santorin runden das OE-Flugprogramm ab VIE ab. Nach Palma geht es täglich auch ab SZG, Mi. und So. ab INN, Di. und Fr. ab LNZ sowie Mo. und Do. ab GRZ. Am Hub Wien sind aktuell vier Flugzeuge (A320, A321) stationiert, mit dem Winterflugplan 2018/19 werden es zehn sein.
Erstellt am: 15. Juni 2018
Foto oben: V.l.: Tomeu Arbona (Küchenchef), Cosme Bonet (Tourismusminister Mallorca), Teresa Ortiz (FVA Spanien in Wien), Andreas Gruber (Laudamotion)
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