Mauritius FAM-Trip

Optimismus trotz Omikron! Sicherheits-­Strategie funktioniert

Print-Ausgabe 17. Dezember 2021

18 Monate lang machte das Top-Tourismusziel im Indischen Ozean seine Grenzen dicht – jetzt geht es um ein starkes Comeback – die Aussichten dafür sind überaus gut

Es war eine lange Absenz vom internationalen Tourismus: Ende März 2020 schloss Mauritius seine Grenzen aufgrund der Covid-19-­Pandemie. Geöffnet wurden sie erst eineinhalb Jahre später wieder und zwar am 1. Oktober 2021. Parallel damit wurde eine neue Ära des Reisens eingeläutet: „Placing safety in the heart of tourism“ („Wir stellen die Sicherheit in den Mittelpunkt des Tourismus“) lautet nun die von Tourismusminister und Vize-Premierminister Paul Steven Obeegadoo vorgegebene Devise des Inselstaats im Indischen Ozean. Um den Tourismus-­Restart der Insel zu feiern und alle Sicherheitsmaßnahmen in Corona-­Zeiten vorzustellen, lud die Mauritius Tourism Promotion Authority (MTPA) Ende November zu einem FAM-Trip, an dem rund 100 Travelmanager*innen und Trade-Journalist*innen aus zwölf Ländern teilnahmen. T.A.I. war mit dabei.

Die Wirtschaft Mauritius hängt stark vom Tourismus ab. Vor Beginn der Pandemie machte er (direkt und indirekt) etwa 24 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Knapp ein Viertel der Arbeitsplätze hing von der Branche ab. In der Saison 2018/19 konnten insgesamt 1,3 Millionen Gäste gezählt werden. Der Einschnitt durch Corona war enorm, das BIP fiel ohne Tourismus um 14,7 %. Die Arbeitslosigkeit erreichte 9,2 %. Ohne Stützungsmaßnahmen wäre sie auf ca. 20 % hochgeschnellt.

Jetzt geht es endlich wieder aufwärts und alle Zeichen stehen dabei auf Sicherheit bezüglich Infektions­geschehen: Neben der vollständigen Covid-Impfung braucht es einen negativen PCR-Test für die Einreise nach Mauritius und gleich nach der Ankunft im Hotel einen Antigen-Test. Ein zweiter ist am fünften Tag des Aufenthalts fällig.

Darüber hinaus kann sich Mauritius mit einer Impfquote von 89 % der Erwachsenen, sowie 100 % des Hotel- und Flughafenpersonals (inkl. deren Familien) rühmen. In der Öffentlichkeit und in Innenräumen herrscht Maskenpflicht, die von der Bevölkerung strikt befolgt wird, wie sich T.A.I. überzeugen konnte. Sogar am Fahrrad und Motorrad, wie auch zu Fuß alleine auf der Landstraße unterwegs – es wird Maske getragen.

Dass die Maßnahmen fruchten, zeigen die insgesamt 90.000 Tourist*innen, die in den ersten sechs Wochen nach der Öffnung wieder verzeichnet werden konnten. Bereits 18 von zuvor 21 Airlines fliegen Mauritius nach der 18-monatigen Selbstisolation wieder an. Minister Obeegadoo rechnet optimistisch mit rund 300.000 Besucher*innen in der Wintersaison 2021/22.

Die Teilnehmer*innen des FAM-Trips wurden am Eröffnungsabend – beim Welcome Sundowner – im Heritage C Beach Club u. a. mit einer atemberaubenden Feuershow und Live-Musik begrüßt. Dort erfolgte auch eine Einteilung in Gruppen, wie etwa die DACH-Region das Team „Chamarel“ (benannt nach einem kleinen Ort im Südwesten von Mauritius) bildete, unter der Fürsorge von Kerstin Sänger, Senior Marketing Manager Aviareps Tourism, und Antonella Messina, PR & Marketing Executive bei Aviareps Switzerland.

Während der nächsten beiden Tage unternahmen die Gruppen Ausflüge zu unterschiedlichen touristischen Highlights auf Mauritius. Auf Schritt und Tritt begleitet von einem Team aus Kameraleuten und Fotograf*innen im Auftrag des MTPA wurden die Eindrücke der Teilnehmer*innen festgehalten. Um auch wirklich aufmerksam unterwegs zu sein, gab es darüber hinaus ein tägliches Mauritius-Quiz, das alle Sinne betraf.

Beim DACH-Team „Chamarel“ stand am ersten Tag eine Speedboat-­Tour zu den Southern Islands am Programm, darunter die Île aux Aigrettes: Diese Insel ist ein Naturschutzreservat der Mauritian Wildlife Foundation zum Erhalt der nativen Flora und dem Schutz sowie der Zucht bestimmter Tier­arten, die auf Mauritius endemisch und teilweise fast ausgestorben sind, wie z. B. der Aldabra-Riesenschildkröte.

Am Tag zwei ging es – nomen est omen – nach Chamarel, wo neben Abstechern zur „Seven Coloured Earth“ und den Chamarel Wasserfällen das Ebony Forest Reserve besucht wurde. Da nur noch weniger als 2 % des hochwertigen Waldes auf Mauritius vorhanden sind, wird in diesem 50 ha großen Schutzgebiet u. a. das wertvolle Ebenholz wieder aufgeforstet und Lebensraum für die einheimische Flora und Fauna geschaffen. Im Zuge der Wiederherstellung des einheimischen Waldes konnten Anfang 2018 die vom Aussterben bedrohte Rosa Taube und der ebenfalls vom Aussterben bedrohte Echo-Sittich wieder angesiedelt werden. Als kleinen Beitrag durfte das Team „Chamarel“ zwei Bäumchen pflanzen, wobei sich vor allem das Schweizer Team sehr engagiert zeigte.

Der dritte Tag war dann ganz dem Networken gewidmet: In Form einer Fachmesse konnten im Le Méridien Ile Maurice (im Nordwesten der Insel gelegen) Kontakte mit touristischen Anbieter*innen von Mauritius geknüpft oder gefestigt werden. Die Eröffnung der Veranstaltung übernahm Minister Paul Steven Obeegadoo mit einer Key Note Speech, in der er die Investitionen in die Sicherheit des Tourismus, die aktuelle Lage und seine Prognosen für die Zukunft darlegte. Für die Trade-Presse stand während der Networking-Veranstaltung ein kreolischer Kochkurs im La Maison Creole Eureka auf dem Programm, einem Kolonial-Haus in traumhafter Landschaft, das ursprünglich im 19. Jahrhundert britischen und französischen Aristokraten gehörte.

Am Abend wurde dann noch einmal ausgiebig gefeiert: Am Programm standen eine imposante Tanzdarbietung, die Verlosung von Hotel- und Flug­preisen sowie die Präsentation eines beeindruckenden Filmes, der einen Zusammenschnitt der Exkursionen der Teilnehmer*innen während der letzten Tage zeigte. Der Terminplan der Travelmanager*innen war dann während der letzten Tage mit individuellen Treffen mit Partnern und Hotelbesichtigungen gefüllt.

Übernachtet hatte die „österreichische Delegation“ während des FAM-Trips jede Nacht in einem anderen Hotel. Auf ihrer Rundreise wurden sie von den Hotels Heritage Le Telfair (an der Südwestküste), Preskil Island Resort (im Südosten, in der Nähe des Sir Seewoosagur Ramgoolam International Airports MRU), Lagoon Attitude (im Norden), Maritim Resort & Spa und Victoria Beachcomber (beide in der Nähe des Le Méridien Ile Maurice) beherbergt und bestens versorgt.

Jetzt gilt es für Mauritius wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Das Infektionsgeschehen ist – nach einem kurzen Omikron-Schock Ende November, als die 7-Tages Inzidenz kurzfristig auf 139,2 schoss – wieder gut in Griff (Stand heute liegt die Inzidenz bei 46,2). „Placing safety in the heart of tourism“ scheint also hervorragend zu funktionieren. Austrian Airlines fliegt im Winter 2021/22 bis zu drei Mal pro Woche von Wien auf die Sonneninsel.

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