ANA
T.A.I. vor Ort auf Madeira

Blumeninsel mit Nonnenstall und abwechslungsreicher Vielfalt

Print-Ausgabe 14. Dezember 2018

Mit ganzjährig mildem Klima, ihrer Vegetation und einzigartigen Landschaft bietet Madeira gleich mehrere USPs – Studiosus lud zu einer Entdeckungsreise

Zu Österreich besteht darüber hinaus noch durch die Exil-­Heimat von Kaiser Karl I. ein Nahebezug, der dort zwischen Herbst 1921 und Frühjahr 1922 seine letzten Lebensmonate verbrachte. Kein Wunder also, dass sich die Blumeninsel einer hohen Beliebtheit erfreut, mit steigender Tendenz. Der direkte AUA-Flug von Wien nach Funchal (wöchentlich wieder ab 3. Februar, circa 4:45 Studnen Flugdauer) erlaubt eine Nonstop-Anreise, die T.A.I. vor kurzem im Rahmen einer „smart & small“-Studienreise von Studiosus nutzen konnte (ab München Flüge von Lufthansa, TUIfly und Condor).

Mit 18.900 Ankünften zog es im Vorjahr jeden achten Portugal-­Gast aus Österreich nach Madeira, ein starkes Plus von 6,2 Prozent. Rasch ist man von dem nach Fußballstar Cristiano Ronaldo benannten Flughafen Madeira (FNC) in der beschaulich und romantisch verwinkelten Hauptstadt Funchal und erhält dank blühender Gärten und Parks einen ersten Eindruck, weshalb Madeira „Blumeninsel“ genannt wird.

Auch die zinnglasierte Keramik springt sofort ins Auge, vor allem auf der Flaniermeile Avenida do Mar, deren Herrenhäuser und elegante Cafés an den Wänden mit diesen blauen Majolikas (Azulejos) geschmückt sind. Eindrucksvoll sind die historischen Plätze, wie der Columbus-Platz mit dem prunkvollen Rathaus, einem ehemaligen Privatpalast und späterer Sitz von Wein­exporteuren. Heute fließt der Wein vor allem in den unzähligen Lokalen der Altstadt. Dabei werden Madeirensische Spezialitäten, wie der schwarze Degenfisch mit gerösteter Banane oder Rindspieße mit vegetarischen Beilagen, serviert.

Ein Bummel entlang der Seepromenade vorbei an mondänen Häusern zur Marina samt Kaffeepause sollte nicht fehlen, ebenso ein Ausflug auf der „Santa Maria“ – einem naturgetreuen Nachbau des Schiffs von Columbus – inklusive tollem Ausblick auf die steil aus dem Atlantik herausragende Insel, mit etwas Glück sogar in Begleitung von Delfinen.

Landseitig bietet sich von Monte aus eine tolle Aussicht auf die Bucht von Funchal: Der Ort ist mittels Seilbahn (39 Gondeln à 6 Sitzplätze) vom Campo Almirante Reis in der Altstadt aus in 15 Minuten erreicht, wo auf 550 m Höhe wohlhabende Madeirenser ihre Sommerresidenzen errichtet haben. Der Leichnam von Kaiser Karl liegt dort in einer Wallfahrtskirche begraben und auch ein Denkmal erinnert an ihn.

Bezaubernde Panoramen bieten Wanderungen entlang der Felswände an der Küste Cabo Girao und beim Durchqueren der Hochebene Paul da Serra. Ständig ändert sich das Landschaftsbild. Ein Hit sind die Lavabecken an der Nordwestküste: Von wilden Atlantikwellen geschützt laden sie zum Schwimmen ein. Mehr Nervenkitzel bietet das Abseilen an der circa 250 m hohen Steilküste im Süden Madeiras nach Fajã dos Padres (einfacher geht’s mittels Panorama-Aufzug). Einst sommerlicher Aufenthaltsort der Jesuiten-Padres, findet man an dieser kleinen Landzunge mit landwirtschaftlichem Betrieb dank ihres komplett anderen Klimas exotische Pflanzen, die charakteristisch für wärmere und trocknere Landschaften sind.

Ein weiteres Highlight stellt Curral das Freiras (wörtlich übersetzt „Nonnenstall“) dar: Das 633 m hoch gelegene Tal liegt bestens geschützt und nur 19 km von Funchal entfernt im Landesinneren. Hier versteckten sich einst die Klarissinnen des Santa Clara-­Klosters vor Piraten. Der einzig befahrbare, sehr kurvige Weg entlang abenteuerlich steiler Abhänge in das Tal wurde erst im Jahr 1959 angelegt.

Erheblich einfacher gelangt man an den Pico do Areeiro, mit 1.818 m der dritthöchste Berg Madeiras. Durch eine Straße gut erschlossen ist er der meistbesuchte Gipfel der Insel. Von dort aus geht’s rasch an die Küste nach Santana, einem Dorf mit bunten strohbedeckten Häuschen, sowie nach Porto da Cruz mit den ältesten Zuckerrohrmühlen der Insel.

Was bei all diesen Ausflügen aufgefallen ist: Egal wo, auf der Insel blüht es das ganze Jahr hindurch, am Land, in der Stadt, am Straßenrand, in Gärten. Am eindrucksvollsten diesbezüglich ist der Jardim Tropical Monte Palace im bereits erwähnten Monte: Vor rund 30 Jahren vom südafrikanischen Geschäftsmann madeirensischer Abstammung, José Bernardo, auf einer Fläche von 70.000 m² angelegt, ist er auch für TouristInnen zugänglich. www.studiosus.com/­smart&small 

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Erstellt am: 14. Dezember 2018

Das auf 633 m Höhe gelegene Tal Curral das Freiras diente den Nonnen des Santa Clara-Klosters als Versteck vor Piraten

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