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Sie hatten bislang bei der EU keine eigene Vertretung. Das ist ab sofort anders: Ende Februar 2022 riefen 13 Geschäftsreiseverbände aus den Mitgliedsländern der Gemeinschaft die BT4Europe (European Network of Business Travel Associations) ins Leben, darunter auch Österreichs ABTA (Austrian Business Travel Association). Die neu gegründete gemeinnützige Vereinigung hat ihren Sitz in Brüssel. Zu ihrem Präsidenten wurde der frühere CEO von Airplus, Patrick W. Diemer (3.v.l., stehend), gewählt.
Antwort auf die Krise & starkes Signal
Zusammen brachten es die 12 in der BT4Europe vertretenen Staaten (die Niederlande sind durch zwei Verbände in der neuen Vereinigung doppelt vertreten) im letzten Jahr vor der Pandemie auf ein Geschäftsreisevolumen von zusammen 236,1 Mrd. US-Dollar. Im ersten Corona-Jahr sank dieses Volumen um -54,6% auf 107,3 Mrd. US-Dollar. Für Paolo Tedesco (5.v.r, stehend), Präsident des italienischen Verbandes AITMM (Associazione Italiana Travel Mobility Manager), stellt die Gründung der BT4Europe eine „Antwort auf die Krise des Geschäftsreiseverkehrs“ dar. Ebenso sei es „ein starkes Signal für den Schutz und die Entwicklung der gesamten Branche in einer Zeit des tiefgreifenden Wandels.“
Für Angela Lille (6.v.r, stehend), Head of HR Systems & Travel Management bei der ERSTE Group, die vom im März scheidenden ABTA-Präsidenten Andreas Gruber (er geht als Head of Travel Management bei Siemens EMEA in Pension) als Delegierte in die BT4Europe entsendet wurde, steht fest: „Diese vereinte Kraft der Travel Manager wird wirklich gebraucht in Europa.“ Angela Lille zufolge war die Branche „zu lange auf nationale Entscheidungsträger fokussiert, während sich die relevante Gesetzgebung auf gesamteuropäische Ebenen verlagert hat.“
Die BT4Europe Mitglieder
Gründungsmitglieder von BT4Europe (Reihenfolge nach den 2019 erzielten Business Travel-Umsätzen ihrer Länder):
Großbritannien durch den Brexit nicht dabei
Noch kurz zur Bedeutung der in BT4Europe vertretenen Staaten: sie hielten 2019 einen weltweiten Anteil am Geschäftsreiseaufkommen (es belief sich auf 1.294 Mrd. Dollar) von 18,2%, der 2020 (weltweit rund 504 Mrd. Dollar) aufgrund des stärkeren Rückganges in anderen Regionen, allen voran Asien-Pazifik sowie UK, auf 21,3% stieg.
Nicht mit bei BT4Europe dabei – da Großbritannien kein EU-Mitglied – ist die britische BTA (Business Travel Association). UK war vor der Pandemie mit einen Geschäftsreisevolumen von 80,9 Mrd. US-Dollar der diesbezüglich mit Abstand größte Markt Europas. 2020 fiel Großbritannien mit einem Umsatzvolumen von 23,4 Mrd. Dollar (-71,1%) auf den zweiten Rang hinter Deutschland zurück.
Erstellt am: 25. Februar 2022
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