Unter uns gesagt

Mäuse-Verspätung

Print-Ausgabe 22. April 2015

Wer ist stärker: eine 60 Meter lange und ebenso breite Boeing 787 mit 200 Tonnen Startgewicht oder eine Maus? Die misst gerade mal 7 cm und bringt 20 Gramm auf die Waage.

Man sollte meinen, die Boeing. Aber nur solange, bis sich ein Nager an Bord verirrt. Dann herrscht Alarmstufe rot, denn Maus knabbert gerne an allem und jedem. Vorzugsweise auch an Kabelsträngen. An denen mangelt’s in der Fliegerei nicht. Im Dreamliner etwa sind über 100 km davon verlegt. Das kann – wenn angenagt – ziemlich unangenehm werden.

Wobei es nicht ausschließlich eine Maus sein muss. Auch ein Hamster tut‘s, wie etwa vor zehn Jahren, als so ein niedliches Tierchen die zweimalige, unplanmäßige Überprüfung einer Lauda Air Boeing 737-800 verursachte und damit den Flugplan durcheinander wirbelte, was sich im Laufe des Tages zu fünf Stunden Delays summierte. Bei Air India war’s vor kurzem eine Maus, die Verspätung war mit drei Stunden etwas moderater.

Wie viele Mäuse-Verspätungen es in der Luftfahrt gibt? Darüber existieren keine Statistiken. Interessant aber wäre, ob Maus-Attacken bei der EU-Fluggastrechte-Verordnung als „höhere Gewalt“ durchgehen, rätselt der

Peter

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