Print-Ausgabe 11. August 2017
Wir kennen sie nicht nur aus dem Straßenverkehr, sondern vor allem auch aus den Wirtschaftsleben: die S-Kurve. In ihrer schönsten Ausprägung zeigt sie die intensivsten und kräftigsten Wachstums-Szenarien. Mit dem Schönheitsfehler, dass sie nach oben abflacht. Dann ist’s vorbei mit Wachstum.
Auch wenn da und dort nach dem Muster der Kondratieff-Zyklen neue Wachstumsimpulse in unterschiedlicher Intensität entstehen – durch neue Industrien, Technologien und Wirtschaftsbereiche – tendiert à la longue so gut wie jede Wirtschaftssparte in Richtung abgeflachtes Ende des „S“. Wachstum kann dann meist nur noch teuer erkauft werden.
Österreichs Tourismus etwa freut sich regelmäßig über Bestwerte bei Übernachtungen und Ankünften, bloß die damit verbundenen Umsätze gehen – unter Berücksichtigung der Inflation – zurück. In der Vorsaison 2017 bundesweit um rund -1 Prozent.
Die Reiseintensität der ÖsterreicherInnen stagniert seit zehn Jahren bei Werten um die 60 Prozent, woran die Outgoing-Branche, vom Veranstalter über Reisebüros bis zum Online-Portal zu kauen hat.
Und wie aus dem „International Report on Snow & Mountain Tourism 2017“ hervorgeht, waren die Erstzutritte 2015/2016 in den Skigebieten weltweit um -3,0 Prozent rückläufig, in Österreich gab es mit -0,2 Prozent eine Stagnation.
Genug der Beispiele. Wir wollen ja nicht in eine sommerliche Depression verfallen. Doch wenn selbst eine Kapazität wie der US-Ökonom Robert Gordon vor wenigen Tagen in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ lapidar feststellt, dass „der Welt die Ideen ausgegangen sind, die das Wachstum beflügeln“ und die „großen Vorteile der Digitalisierung passé sind“, so hat dies doch eine gewisse Relevanz.
Was also tun? Antworten darauf gibt es viele. Eine wäre, auf den nächsten Kondratieff-Zyklus warten. Das kann dauern. Eine andere Antwort lautet: Qualität. Sie ist möglicher Weise die beste. Denn Qualität im Service, des Produktes und der MitarbeiterInnen (vor allem auch, wie mit ihnen umgegangen wird) kennt keine Wachstums-Grenzen. Ganz im Gegenteil.
Wobei in vielen Fällen das Qualitätspendel in den zurückliegenden Jahren in die falsche Richtung geschwungen ist.
Dort hingegen, wo Qualität beherzigt wird, trägt sie – wie zahlreiche Beispiele zeigen - reichlich Früchte. Die Antworten, wie’s darum im eigenen Unternehmen bestellt ist, darf jeder für sich finden. Am besten gleich, empfiehlt allen LeserInnen dies als hochsommerliche Sonderaufgabe der
Lupo
Erstellt am: 11. August 2017
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