Print-Ausgabe 3. November 2017
Don Quixote hatte es leicht: Der focht mit Windmühlen. Die waren immerhin sichtbar und physisch vorhanden. Ich dagegen kämpfe gegen einen unsichtbaren Gegner. Seit Jahren. Ohne jeden Erfolg. Meine Windmühlen? Zustelldienste, die nicht zustellen. Auf Beschwerden folgen Entschuldigungen – doch zugestellt wird weiter nicht. Was mich an diesem Streit fasziniert, ja schier begeistert: Es gibt da immer noch neue Varianten der Kundenfopperei.
Zuletzt: Der Zettel an der Gegensprechanlage besagt, dass „Herr Thomas“ soeben nicht da war. Das ist ebenso falsch wie egal, denn das Paket ist – laut Zettel – am Weg in den Paketshop. Dort kommt es nie an. Dafür ändert sich sein Status nach einer Woche online in „erfolgreich zugestellt“.
Am Telefon ist der Support bemüht: „Sie sind der Thomas B.?“ – Nein, Thomas R. - „Dann war es eh nicht Ihres. Außerdem ist es zum Absender zurück gegangen.“ Ob das der richtige Empfänger auch weiß? „Nicht, wenn Sie die Zustellinfo haben.“ Logisch. „Können Sie sie ihm geben?“ Prinzipiell gern. Nur kennen ich, Gegensprechanlage und Postkastenbeschriftung hier keinen B. „Na dann hat er halt Pech.“ Pech? Zustellen – ein Glücksspiel? „Das haben jetzt Sie gesagt.“ Ja eh, aber könnte man nicht die Chancen erhöhen? Etwa durch Nachnamen. Oder – noch besser – Vor- und Nachnamen?
Ein Seufzer: „In der Theorie: Ja. In der Praxis: Nein. Wir sind schon froh, wenn ein Fahrer lesen kann.“
Erstellt am: 03. November 2017
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