Print-Ausgabe 20. Mai 2016
Ich weiß ja nicht, ob Sie Biker sind und das Wiener Umland kennen. Und mit „Bikern“ meine ich ausnahmsweise pauschal Motorrad-, Renn- und sonstige Radfahrer. Falls ja, brauche ich Ihnen die Dopplerhütte nicht zu erklären. Für alle anderen: Die Dopplerhütte ist ein Ausflugslokal. Sie liegt am Riederberg. Der Riederberg ist das „Sprungbrett“ vom Wienerwald ins Tullnerfeld. Von der Dopplerhütte aus eröffnet sich ein weiter, wundervoller Blick ins „weite Land“. Zu ihren Füßen erstreckt sich, scheint es, halb Niederösterreich: Stehen bleiben, verschnaufen, „ins Land einischau’n“. Und danach über wunderschöne Serpentinen hinunter: Der Traum von Freiheit und Kurven.
Wegen der Serpentinen ist die Dopplerhütte bei Einspurigen eine fixe Größe: Von Wien aus geht es zunächst den Exelberg ebenso serpentinig und mit Hammer-Stadtpanorama hinauf zur Sofienalpe. Dann quer durch den Wienerwald. Wo der endet, erschlägt einen – Bumm! – der Ausblick: Riederberg, Dopplerhütte. Halleluja!
„Der schönste Punkt im Wienerwald“ steht hier auf einem Schild. Zurecht. Jeder, wirklich fast jeder, bleibt stehen: „Ins Land einischau’n“ eben.
Die Sache hat nur einen Haken: Die Dopplerhütte ist zu. Seit Jahren. „Heute wegen Krankheit geschlossen“ stand im Vorjahr an der Gartentüre. Heuer fehlt das Schild. Zu ist trotzdem. Niemand weiß oder versteht, wieso: Nach allen Regeln und Gesetzen der Ausflugs-Gastronomie müsste die Dopplerhütte nämlich eine Goldgrube sein.
So aber ist sie nur eines: Ein Rätsel – aber mit unschlagbarem Ausblick.
Erstellt am: 20. Mai 2016
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