ANA

Verstehen sie mich nicht falsch: Ich liebe Skifahren – und will es niemandem mies machen. Nicht denen, die dafür leben. Schon gar nicht jenen, die davon leben. Egal ob un- oder mittelbar: Der Winter ernährt nicht nur Liftgesellschaften und Hotellerie, sondern Volks- und Regionalwirtschaften: Ohne Skizirkus wären ganze Land- und Talschaften längst entvölkert. Von ein paar Almen abgesehen.

Skifahren brachte Wohlstand, Wachstum und Professionalisierung: Fiel der Schnee nicht oder „falsch“, half man eben nach. Zunächst nur ein bisserl.

Heute geht ohne „Schneemanagement“ nichts mehr. Nirgendwo. Aber besonders dort, wo der Winter nicht mehr ist, was er früher war: Schneesicher nämlich.

Über den Klimawandel könnten Schneemacher Opern singen. Wenn sie Zeit dafür hätten. Doch das Absichern dessen, was einst selbstverständlich war, kostet. Zeit, Ressourcen, Energie. Tendenz rapide steigend. Da bleibt keine Zeit für Klagelieder. Aber auch keine für den Blick über den Horizont, für die Suche nach Exitszenarien. Nicht einmal für das Aussprechen des Undenkbaren: „Winter is coming“ kündigt in der Kultserie „Game of Thrones“ die Apokalypse an. Doch weil keiner weiß, wie sie abzuwenden wäre, tut man das Naheliegende: Augen zu – und mit „More of the same“ gegen die ersten, frühen Symptome. Obwohl klar ist, dass das erst der Anfang ist.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich liebe Skifahren. Will es weder miesmachen noch totreden. Dennoch ist absehbar: „Winter is not coming“ – und darüber sollte man reden.

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