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ÖHV-Kongress 2017

„Ten Years After“! Rückkehr nach Bad Ischl. Was seither geschah

Print-Ausgabe 16. Dezember 2016

Kaiserstadt vitalisiert , „grüner Winter“ mit Schneekanonen in Schach gehalten, Mitterlehner statt Kammer-Vize Vizekanzler – nur ÖHV-Forderungen unerfüllt.

Exakt zehn Jahre nachdem die ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) ihren traditionellen Kongress in Bad Ischl abgehalten hat, kehrt die Veranstaltung vom 15. bis 17.Jänner 2017 in die Kaiserstadt zurück (inkl. Besichtigung des neuen Leading Family Hotel & Resorts Dachsteinkönig in Gosau sowie Hauptabend im Eventresort Scalaria in St. Wolfgang). Erwartet werden laut Generalsekretär Markus Gratzer rund 550 TeilnehmerInnen. Gegenüber 2007 ist die Stadt nicht wiederzukennen, wie Kurdirektor Robert Herzog betont. Alleine rund um die Landesgartenschau 2015 „Des Kaisers neue Gärten“ wurden 8,5 Mio. Euro investiert.

Nahezu das 140-fache (knapp 1,2 Mrd. Euro) steckten Österreichs Bergbahnen laut Fachverband der Seilbahnen in den zurückliegenden zehn Jahren in den Ausbau der Schneesicherheit. Dadurch sind heute rund 60 Prozent der 23.000 ha großen Pistenfläche in Österreichs Skigebieten auf Knopfdruck beschneibar.
 
Dies ist insofern erwähnenswert, als vor 10 Jahren beim ÖHV-Kongress in Bad Ischl der schneearme und somit „grüne Winter“ 2007/2008 Österreichs Tourismus einer Zerreißprobe aussetzte. „Noch ist die Situation nicht dramatisch, aber wenn es wirklich nicht schneit, droht eine Katastrophe“, warnte der damalige ÖHV-Co-Präsident Sepp Schellhorn.

Heute kann dieses Thema gelassen gesehen werden: „Der alpine Wintersport ist gesund und gegen die Launen der Natur mittels Schneekanonen sehr gut gerüstet“, betonte heuer der Innsbrucker Meteorologe Christian Zenkl Anfang Dezember im Rahmen eines Pressegesprächs des Fachverbandes der Seilbahnen.

Bei den übrigen Themen hat sich seit Bad Ischl 2007 – der ÖHV-Kongress stand unter dem Generalthema „Innovation“ - wenig bis gar nichts geändert. Kurz zuvor war es zur Neuauflage der Rot-Schwarzen Koalition gekommen (die ÖVP-FPÖ Regierung hatte bei den Wahlen im Oktober eine überraschende Niederlage erlitten, die SPÖ wurde wieder stärkste Partei). Die von der ÖHV damals aufgelisteten Wünsche der Branche an die Politik lauteten wie folgt:

•    Sonntagsöffnung,
•    Erbschaftssteuer nach deutschem Vorbild mit hohen Freibeträgen für Klein-und Mittelunternehmen
•    Entlastung des Faktors Arbeit
•    Flexibilisierung der Arbeitswelt
•    Budgeterhöhung für die Österreich Werbung (ÖW)

Beim ÖHV-Kongress 2017, der unter dem Titel „Be a #GameChange“ steht, können diese fünf Punkte 1:1 wiederholt werden. Primärer Adressat dafür wäre Vizekanzler und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, der vor zehn Jahren noch Stv. Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) war. 2017 wird er erstmals seit vier Jahren wieder an einem ÖHV-Kongress teilnehmen: Am Eröffnungsabend im Kongress & TheaterHaus Bad Ischl wird Mitterlehner zum Thema „Bleibt alles anders? Herausforderungen im Tourismus“ referieren, um sich im Anschluss einer Diskussion mit Kommunikationsprofi, Politikberater, Lobbyist und USA-Kenner Thomas Hofer (jüngstes Buch: „Dagegen sein ist nicht genug“) sowie ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer (Boutiquehotel Stadthalle, Wien) zu stellen.

Zum Abschluss noch kurz zum „grünen Winter“ 2007/2008: Er endete anders als befürchtet nicht mit einer Katastrophe, sondern brachte mit 63,315 Millionen Übernachtungen (plus 6,6 Prozent) einen neuen Rekord. 

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Erstellt am: 16. Dezember 2016

Nimmt erstmals nach vier Jahren wieder an einem ÖHV-Kongress teil: Vizekanzler Reinhold Mitterlehner

Foto © Vincent Sufiyan

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