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Einen neuen Namen hat seit Ende Jänner 2024 die bisher unter UNWTO (World Tourism Organisation within the UN) auftretende Welttourismusorganisation: UN Tourism. Es ist die bereits dritte Namensänderung der auf 1934 – also vor 90 Jahren - zurückgehenden Vereinigung. Damals als International Union of Official Tourist Propaganda Organizations (IUOTPO) in London gegründet, erhielt sie 1948 den offiziellen Beraterstatus der drei Jahre zuvor entstandenen Vereinten Nationen (UNO).
Drei Namensänderungen
Die erste Umbenennung erfolgte 1970 in WTO (World Tourism Organization), die nach Sitzverlegung nach Genf ab 1976 in Madrid angesiedelt war. Von 1985 bis 1989 fungierte übrigens der Österreicher Willibald Pahr als WTO-Generalsekretär.
Seit 2005 trat die Welttourismusorganisation – zweite Namensänderung - unter der Bezeichnung UNWTO auf, um die Abkürzungsgleichheit mit der erst Mitte der 1970er Jahre geründeten World Trade Organization (sie verwendete ebenfalls die Abkürzung WTO) zu vermeiden. Beide sind in der UNO angesiedelt, die UNWTO als Spezialabteilung und die WTO als autonome Organisation. Nunmehr erfolgte also die Umbenennung in UN Tourism.
Nicht alle Staaten sind Mitglieder
Die Organisation zählt 160 Staaten zu ihren Mitgliedern (32 Länder verfügen über keine Mitgliedschaft, darunter die USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland aber auch Schweden, Finnland, Belgien und Dänemark). Dazu kommen sechs assoziierte Mitglieder (Aruba, Flandern, Hong Kong, Macau, Madeira und Puerto Rico), zwei mit Beobachterstatus (Vatikan und Palästina) sowie über 500 assoziierte Mitglieder.
Hauptsitz ist weiterhin in Madrid. Regionalbüros gibt es für Asien und den Pazifik in Nara (Japan, wie Tokyo auf der Hauptinsel Honshu gelegen) sowie für den Nahen Osten in Riad (Saudi-Arabien). Darüber hinaus sind Regionalbüros für Amerika (Rio de Janeiro) und Afrika (Marrakesh) geplant. Amtierender Generalsekretär – der erst sechste in der Geschichte von UN Tourism - ist seit 2018 der georgische Politiker und Diplomat Surab Pololikaschwili.
Für Pololikaschwili bedeutet die neuerliche Namensänderung eine „Abkehr von Akronymen“, wodurch die Organisation „eine zugänglichere Haltung einnimmt.“ Die neue Marke UN Tourism wird in den nächsten Monaten schrittweise an allen UN-Tourismus-Touchpoints implementiert.
Starke Aufholjagd 2023, neuer Rekord 2024 erwartet
Laut Welttourismusbarometer von UN Tourism erreichte der internationale Tourismus 2023 mit rund 1,286 Milliarden internationalen Ankünften (+33,9 % zu 2022) wieder 88 % des Niveaus von vor der Pandemie mit 1.462 Mrd. Ankünften.
Die Einnahmen aus dem internationalen Tourismus 2023 erreichten nach ersten Schätzungen rund 1.400 Mrd. US-Dollar, etwa 96 % der vor der Pandemie im Jahr 2019 erwirtschafteten 1.459 Mrd. US-Dollar. Es wird erwartet, dass der internationale Tourismus 2024 um 2 % über dem Niveau von 2019 zu liegen kommen wird.
Der wirtschaftliche Beitrag des Tourismus am direkten Bruttoinlandsprodukt belief sich 2023 auf 3 % des globalen BIP.
Erstellt am: 26. Jänner 2024
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