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ÖHV Call

Kurz & Köstinger im Talk mit der Hotellerie: „Im Sommer gibt’s wieder Normalität“!

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An die 450 Hoteliers und deren MitarbeiterInnen nahmen am heutigen Vormittag am „ÖHV Call“ mit Bundeskanzler Sebastian Kurz und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger teil. Initiiert wurde das Meeting von Michaela Reitterer als Präsidentin der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung), moderiert von Matthias Winkler, CEO der Sacher Hotels.

Marschplan in Richtung Öffnung

Sebastian Kurz rückte drei Bereiche, an denen die Bundesregierung derzeit arbeitet und die für Österreichs Hotellerie hohe Bedeutung haben, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen:

  1. Den „Grünen Pass“, „damit Menschen wieder frei reisen können“, so Sebastian Kurz. Seit Wochen befindet er sich diesbezüglich in Gesprächen mit der EU-Kommission. Kurz geht davon aus, „dass der Grüne Pass europaweit umgesetzt wird.“
  2. Der Grenzverkehr mit Deutschland, dem mit Abstand wichtigsten Quellmarkt von Österreichs Tourismus. Ziel sei es, so Kurz, dass „so schnell wie möglich wieder eine normale Situation“ herrscht. Spätestens im Sommer soll wieder ohne Quarantäne gereist werden können. Österreich hätte bezüglich der zuvor von ihm angesprochenen südafrikanischen Virus-Mutation in Tirol „ein europaweit fast einzigartiges Problem“ in einer Art lösen können, „die fast als Erfolgsgeschichte“ bezeichnet werden könne. Kurz geht davon aus, dass Tirol „in zwei Wochen wieder ins normale Fahrwasser“ zurückkehren kann.
  3. Die Öffnung der Hotellerie. Ein klarer Termin dafür könne aufgrund der Unberechenbarkeit des Virus und dem Umstand, wann welche Impfstoffe zugelassen und geliefert werden, nicht genannt werden. Er ist aber „überzeugt, dass bis Sommer wieder absolute Normalität“ herrscht. Ziel sei es, bis Ende April alle Über-65-Jährigen durch zu impfen (dies würde „eine massive Entlastung der Intensivstationen“ bedeuten) und bis Ende Mai alle Über-50-Jährigen. Damit werde das Virus „von einem gesellschaftlichen zu einem medizinischen Problem.“

Wirtschaftshilfen und Arbeitsmarkt

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hob in ihrem Eingangsstatement einerseits die Wirtschaftshilfen, anderseits den touristischen Arbeitsmarkt hervor. „Wir haben im Vorjahr keine Übung unversucht gelassen, um die Wirtschaftshilfen so anzupassen, dass sie den Betrieben auch wirklich helfen“, so Köstinger, die sich diesbezüglich auch bei Finanzminister Gernot Blümel bedankte. Der Bogen reichte vom mehrfach veränderten Fixkostenzuschuss über Ausfallbonus und Verlustersatz bis hin zum Umsatzersatz im November und Dezember, die alle „für Liquidität gesorgt haben.“

Der touristische Arbeitsmarkt wurde gemeinsam mit Arbeitsminister Martin Kocher „zum Jahresschwerpunkt“ ernannt. Dadurch sollen laut Köstinger MitarbeiterInnen Perspektiven gegeben und auch das Thema Lehrlingsausbildung aufgegriffen werden.

Viele Fragen

Die nachfolgenden Fragen der Hoteliers und MitarbeiterInnen, die online gestellt und von Matthias Winkler vorgetragen wurden, drehten sich vor allem

  • um den möglichen Öffnungstermin (Antworten siehe oben),
  • um Ungleichbehandlung von großen und kleinen Betrieben beim Verlustersatz (kleine Unternehmen erhalten 90 %, große 70 %),
  • die mit Ende Juni auslaufende Kurzarbeit (Kurz: „Dann sind wir hoffentlich in einer Situation, dass das Geschäft wieder normal läuft“),
  • das Enddatum der Wirtschaftshilfen (bislang hat Österreich 30 Mrd. Euro dafür zur Verfügung gestellt, was europaweit in Relation zur Wirtschaftsleistung die Spitze markiert),
  • eine Verlängerung der auf 5 % verringerten Umsatzsteuer (derzeit bis 31.12.2021, Wunsch der Hotellerie wäre bis Ende der Wintersaison 2022),
  • die Vergütungen nach dem Epidemiegesetz, das mögliche Szenario für die nächste Wintersaison (Kurz: „Ich bin hochoptimistisch für den Sommer und die Phase danach“; die Impfstoffe werden an die Mutationen des Virus angepasst, Österreich benötige in den kommenden Jahren 30 Mio. Impfdosen),
  • die Problematik der Stadthotellerie, die laut Winkler „noch viel länger in einer problematischen Situation“ sein wird (Köstinger: „Dass wir unser spezielles Augenmerk auf die Stadthotellerie zu lenken haben, ist vollkommen klar.“).

Michaela Reitterer abschließend: „Eine Perspektive ist nicht nur unbedingt ‚Wann‘, sondern auch ‚Wie‘ die Betriebe wieder aufsperren können.“ Entscheidend werde sein, "dass wenn aufgesperrt wird, das auch so hält.“

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