Tourismuspolitik

Köstinger-Statement an die Touristik: Großer Dank, Suche nach gemeinsamer Lösung

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Heftige Reaktionen hatte die gestrige Pressekonferenz von Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Außenminister Alexander Schallenberg in der Touristik hervorgerufen. Die beiden hatten in ihren Statements vergessen, auf die wichtige Rolle sowie die besonders angespannte Situation der Reisebranche einzugehen. Jetzt holen Köstinger und Schallenberg dieses Versäumnis nach.

„Uns allen ist völlig bewusst, welche Schwierigkeiten die bestehenden Einschränkungen gerade für diese Branche mit sich bringen“, so die beiden Minister. Zusätzlich zu den bereits kommunizierten allgemeinen Unterstützungen für den Tourismus (siehe weiter unten) wird an geeigneten Lösungen für die Reisebranche gearbeitet: „Wir stehen sowohl mit der Europäischen Kommission als auch mit dem Fachverband für Reisebüros in ständigem engen Kontakt, um weitere Unterstützungsmaßnahmen für die Branche zu entwickeln“, so Köstinger. Hier geht es nicht zuletzt auch um das Modell „Gutschein statt Storno“, das bereits von mehreren Ländern praktiziert bzw. gutgeheißen wird, für das von der EU eine Änderung der Pauschalreiserichtlinie umgesetzt werden muss.

Gemeinsame europäische Lösungen

Dies betrifft sowohl die Incoming- als auch die Outgoing-Touristik. Bei letzterer sind insofern größere Hürden zu meistern, als es „gerade im Bereich der Reiseveranstalter besonders enge internationale Verflechtungen – insbesondere mit unserem Nachbarland Deutschland – gibt.“ Man sei aber, so Tourismusministerin Köstinger, „auf politischer Ebene im Gespräch, um gemeinsame europäische Lösungen für die Branche zu ermöglichen.“ Köstinger ist sich bewusst, dass „Reisebüros und Reiseveranstalter zu den Branchen zählen, die von der Corona-Krise am stärksten betroffen sind.“

Dank an die MitarbeiterInnen

Zusammen mit Außenminister Alexander Schallenberg betont Köstinger in dem heute versandten Statement ihre Erkenntlichkeit gegenüber den MitarbeiterInnen der Reisebranche: „Sie haben in den letzten Wochen alles unternommen, um Reisende sicher nach Hause zu bringen. Der Großteil der österreichischen UrlauberInnen ist mit großer Unterstützung der heimischen Reisebranche sicher nach Österreich heimgekehrt.“

Zur Erinnerung: Bis 17. März hatten sich 47.000 ÖsterreicherInnen, die sich zu diesem Zeitpunkt im Ausland befanden, im Außenministerium gemeldet bzw. registriert. Per 9. April sind es nur noch 3.500.

Rund 7.300 Menschen wurden vom Außenministerium in 38 Notflügen zurückgeholt (darunter mit Austrian Airlines aus Australien und Neuseeland; auch Lauda und LEVEL beteiligten sich an der Rückholaktion). Für die Rückreise des überwiegenden Teils (mehr als 36.000 Personen) trugen hingegen die MitarbeiterInnen der Reisebüros und Reiseveranstalter Sorge. „Für diesen unermüdlichen Einsatz gebührt ihnen unser großer Dank“, so Schallenberg und Köstinger.

Die derzeit bestehenden Unterstützungen für den Tourismus

  • Haftungsübernahme für Überbrückungsfinanzierungen durch die ÖHT (Österreichische Tourismusbank) – sie wird bereits auch von vielen Reisebürobetrieben in Anspruch genommen. Laut T.A.I. vorliegenden Informationen per Ende März ca. 10 Prozent der beantragten Haftungen.
  • Aus dem Corona-Hilfsfonds mit einem Gesamtvolumen von 15 Mrd. Euro können Unternehmen der Reisebranche ebenfalls Unterstützung beantragen.
  • Die Möglichkeit der Kurzarbeit wird ebenfalls vielfach bereits genutzt, damit MitarbeiterInnen in Beschäftigung gehalten werden können.
  • Der Härtefallfonds steht auch für kleine Reisebüros für die Soforthilfe zur Verfügung.

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