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Der bestehende Lockdown und dessen wahrscheinliche Verlängerung bringen nicht nur Österreichs Beherberger, Gastronomie und Seilbahnen in eine äußerst prekäre Situation, sondern auch die vom Wintersport extrem anhängigen Sportartikelhändler und Skiverleiher in den Tourismusregionen. Darauf macht der Obmann des Tourismusausschusses im Parlament, Gerald Hauser, aufmerksam. Damit der um ihre Existenz bangenden Branche rasch Hilfe zugeführt wird, brachte er für die Sitzung des Nationalrats am 13. Jänner 2021 einen Entschließungsantrag ein.
Wertschöpfungs-Anteil der Sportartikelhändler und Skiverleiher
Die Bedeutung der Sportartikelhändler und Skiverleiher war lange Zeit unbekannt. Sie wurde erstmals vor acht Jahren bei einer Veranstaltung des „Forum Zukunft Winter“ in Kaprun publik. Laut den damals von „SportsEconAustria - Institut für Sportökonomie“ präsentierten Ergebnissen einer Erhebung über die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Wintersports in Österreich belief sich der Anteil von Sporthandel & Skivermieter an der gesamten direkten Bruttowertschöpfung auf 13,3%. Denselben Effekt haben sie bei der Beschäftigung. Der Anteil an den Beschäftigten liegt bei 13,1%.
Situation „existenzbedrohend“
Für sie kommt es ebenso, wie für die übrigen Bereiche, – allen voran dem Beherbergungs- und Gaststättenwesen und den Seilbahnen sowie bei den Veranstaltern in Kultur, Sport & Unterhaltung –, durch den gänzlichen Lockdown seit mehr als zwei Monaten zu drastischen Umsatzeinbußen und enormen finanziellen Belastungen. Laut Harald Rudigier (Bild; der stellvertretende Sprecher der Fachgruppe Mode- und Freizeitartikelhandel betreibt in St. Gallenkirch/Vorarlberg drei Geschäfte) sei die Situation „existenzbedrohend.“ Ohne UrlauberInnen hätte man „mit Umsatzeinbußen von bis zu 90% zu kämpfen.“ In den Hilfspaketen der Regierung finde dies aber „keine entsprechende Berücksichtigung.“
Neun von zehn der touristischen Sportgeschäfte seien familiengeführt. „Wenn es so weitergeht, wird es im Frühjahr 30 bis 40% nicht mehr geben. Aber unsere Notlage ist im Finanzministerium scheinbar noch nicht angekommen", so Rudigier.
Entschließungsantrag für Umsatzersatz von 40%
In dem nunmehr eingebrachten Entschließungsantrag fordert Gerald Hauser die Bundesregierung dazu auf, „umgehend sicherzustellen, dass insbesondere Sportartikelhändlern und Skiverleihern in den vom Lockdown betroffenen Tourismusregionen im Sinne der Sicherung der Liquidität ein Umsatzersatz von 40% für die gesamte Dauer des Betretungsverbots von Beherbergungsbetrieben gewährt wird.“
Der Entschließungsantrag wurde, wie Gerald Hauser T.A.I. gegenüber feststellte, zur Bearbeitung dem Tourismusausschuss zugewiesen. Wann dessen nächste Sitzung stattfindet, ist noch nicht festgelegt. Gerad Hauser (FPÖ) schwebt ebenso wie den TourismussprecherInnen von SPÖ, Die Grünen und NEOS ein Termin Mitte Februar 2021 vor. T.A.I. wird berichten.
Erstellt am: 14. Jänner 2021
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