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Eine Pressekonferenz am Christi Himmelfahrts-Tag anzusetzen, - in den deutschsprachigen Nachbarländern ein gesetzlicher Feiertag – ist ungewöhnlich. Am 21.05. 2020 um 12.05 Uhr war das der Fall und der Anlass tatsächlich gerechtfertigt: Bundeskanzler Sebastian Kurz, Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und WKO-Präsident Harald Mahrer präsentierten ein in dieser Form bislang weltweit einzigartiges Konzept:
Unter dem Arbeitstitel „Sicherstes Urlaubsland der Welt“ werden ab Juli flächendeckende, wöchentliche Corona-Tests für alle MitarbeiterInnen im Tourismus durchgeführt, die in direktem Kontakt mit Gästen stehen.
Das 40 Mio. Euro Zusatzbudget, das der Österreich Werbung zusammen mit den Bundesländern und Regionen für die Kampagne „Auf Dich wartet ein guter Sommer“ zur Verfügung gestellt wird, ging da fast unter. Denn durch die Aktion „Sicherstes Urlaubsland der Welt“ erhält das Produkt Urlaub in Österreich ein Alleinstellungsmerkmal.
Stanglwirt als Ideengeber
Die Anregung dazu lieferte vor zwei Wochen der Hotelier Balthasar Hauser (5-Sterne Bio- und Wellnessresort Stanglwirt) im Rahmen einer Videokonferenz mit BranchenvertreterInnen. „Ziel muss es sein, sich als Gast wohlzufühlen und sicher zu fühlen“, zitierte Sebastian Kurz den Parade-Hotelier.
Darauf aufbauend wurde ein „herausragendes, ambitioniertes Konzept“ (Kurz) erarbeitet, dessen erste Details bei der Pressekonferenz von Harald Mahrer vorgestellt wurden: „Es ist der Versuch, eine Infrastruktur aufzubauen, in er wöchentlich so viele MitarbeiterInnen im Bereich der Hotellerie durchgetestet werden, wie möglich. Das gibt Sicherheit.“
Das Zwiebelschalenmodell
Als konkrete Zielgröße nannte Mahrer später 65.000 MitarbeiterInnen, die wöchentlich flächendeckend Tests unterzogen werden sollen. Im Tourismus gebe es zwar weit mehr, „aber wir werden nach dem Zwiebelschalenmodell arbeiten“, so Mahrer. D.h. getestet werden vorrangig jene MitarbeiterInnen, die direkt mit den Gästen arbeiten.
Das Projekt gliedert sich in vier Punkte:
„Projekt Spielberg“ unter den Pilot-Regionen
Die Umsetzung, für die ein privates Konsortium gebildet wird, beginnt sofort. Kommende Woche werden die Pilot-Regionen festgelegt. Mit der Wachau, dem Montafon, der Region Wilder Kaiser und Spielberg (dort gehen Anfang Juli die beiden ersten Formel 1 Grand Prix 2020 als „Geisterrennen“, aber mit ca. 2.000 vor Ort anwesenden Personen aus aller Welt, über die Bühne) stehen vier Test-Regionen bereits fest. Der Pilotbetrieb startet dann am 29. Mai. Die teilnehmenden Betriebe werden eine sichtbare Kennzeichnung erhalten, um auch nach außen darzustellen, dass ihre MitarbeiterInnen regelmäßig getestet werden.
Kosten übernimmt der Bund
Die ab dann in der Praxis erprobten und laufend verbesserten Maßnahmen werden über den Fachverband Hotellerie an die Betriebe weitergeleitet. Ab Anfang Juli 2020 sollen die Tests dann flächendeckend – sprich bundesweit – durchgeführt werden. Die Kosten dafür übernimmt laut Harald Mahrer der Bund: „Es ist eines der besten Investments, die die Republik für den Tourismusstandort machen kann. Wir machen damit das gesamte Land sicher und das wird ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.“
Erstellt am: 22. Mai 2020
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