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Seit der Wahl von Eva Buzzi (3.v.l.; ÖBB Rail Tours) zur Präsidentin des ÖRV (Österreichischer ReiseVerband) im Mai dieses Jahres und Amtsantritt von Lisa Weddig (r.) zur Geschäftsführerin der Österreich Werbung (ÖW) ist sie so groß wie noch nie: die „Frauenpower“ im österreichischen Tourismus. Mitte Juli trafen sich sechs Spitzenvertreterinnen zum Get-together.
Im Tourismus Österreichs liegt der Frauenanteil bei 57 % und ist damit höher als in anderen Branchen, wie Anfang April bei einer Parlamentsdebatte im Nationalrat festgehalten wurde. Bis vor wenigen Jahren waren sie allerdings an der Führungsspitze von Branchenverbänden und -organisationen nur spärlich bis gar nicht anzutreffen. Das hat sich erfreulicherweise geändert.
Frauenpower statt Männer-Dominanz
Anfang der 2000er Jahre lagen alle genannten Positionen in Männer-Händen. Dies änderte sich 2003, als mit …
Nicht unerwähnt bleiben darf in diesem Zusammenhang, dass mit …
der Tourismus auch in der Spitzenpolitik und Top-Management der Ministerien in weiblichen Händen steht. Bis vor einem Jahr hätte auch Petra Nocker-Schwarzenbacher (Eigentümerin und Betreiberin des Hotels Brückenwirt in St. Johann im Pongau) die "Frauenpower" komplettiert: Sie war von 2014 bis Ende Juni 2020 Obfrau der Bundessparte Tourismus in der WKÖ.
Besonders stark vertreten ist die "Frauen-Power" im Corps Touristique Austria. Yvette Polasek, CTA-Präsidentin und Direktorin CzechTourism Österreich & Schweiz: „In Österreich werden von 32 Tourist Boards 19 von Frauen geleitet, das sind 59,4 %.“
Zukunftsfitness durch Zusammenarbeit
Beim erwähnten Get-together „Frauenpower im Tourismus“ diskutierten Lisa Weddig, Phillies Ramberger, Yvette Polasek, Michaela Reitterer, Eva Buzzi und Sonja Buocz-Lamatsch (3.v.r.; die General Managerin Austria & VP Central and Eastern Europe von Aviareps ist seit 2013 BAR-Vorstandspräsidentin) Restart-Strategien, Kooperationen und Frauenförderung sowie innovative Ansätze puncto Führung – ein Bereich, der auch Covid 19-bedingt völlig neue Kollaborationsmodelle beschleunigt hat. Ebenfalls auf der Agenda stand das Thema, welche Qualitäten und neue Formen der Zusammenarbeit es braucht, um den heimischen Tourismus zukunftsfit zu machen.
Durchbrechen der gläsernen Decke
Mit der „Kick-off“-Veranstaltung „Frauenpower im Tourismus“ wurde nur ein erster Schritt gesetzt. Weitere sollen folgen. Zu tun gibt es noch einiges, wie Eva Buzzi betont: „Leider hat sich in der obersten Managementebene auch im Tourismus noch nicht allzu viel geändert: Frauen auf dem Weg nach oben stoßen noch immer an eine gläserne Decke und oft ist diese sogar aus Plexiglas.“
Für Sonja Buocz-Lamatsch besteht deshalb „noch viel Potenzial zu einer wesentlich intensiveren Zusammenarbeit im Interesse aller BranchenteilnehmerInnen.“ ÖW-Chefin Lisa Weddig möchte deshalb den Trend weiter intensivieren, „dass Frauen auch mutiger werden, sich großen Verantwortungen zu stellen.“
Erstellt am: 20. Juli 2021
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