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Sie sind mit 36 Hotels (21.000 Zimmer) sowie 15 Camping-Resorts Österreichs größte Hotelgruppe: Die Valamar Hotels, die mehrheitlich Peter Goldscheider, Franz Lanschützer und Gustav Wurmböck gehören. In Österreich selbst war Valamar Riviera bislang nur mit einem Hotel vertreten. Die 35 übrigen sowie alle Camping-Anlagen befinden sich in Kroatien. Ab sofort sind es zweit rot-weiß-rote Häuser:
Zusätzlich zu dem 4-Sterne Valamar Obertauern (82 Zimmer, bis zur Übernahme durch Valamar im Oktober 2018 Hotel Petersbühel) hat die Gruppe nun das 4-Sterne Marietta (120 Zimmer) gekauft, ebenfalls in Obertauern. Das Marietta gehört laut Valamar Miteigentümer Gustav Wurmböck „zu den größten und besten 4-Sterne Häusern in der bekannten Skidestination“.
Und nicht nur das: Als die legendäre Popgruppe „Beatles“ 1965 Teile ihres Spielfilms „Help!" in Obertauern drehte, diente ihr das Haus der Hoteliers-Familie Mackh (benannt nach der Ehefrau des damaligen Marietta-Chefs) drei Wochen lang als Unterkunft. Abend für Abend gaben die „vier Pilzköpfe“ vor rund 300 Einheimischen und Besucher*innen ihre Hits zum Besten – es waren die einzigen jemals stattgefundenen Live-Darbietungen der „Beatles“ in Österreich.
Skinetworks Austria GmbH & „technische“ Insolvenz
In den letzten Jahren hatten Wolfgang und Barbara Mackh das Marietta an die Skinetworks Austria GmbH verpachtet. Deren Vertrag läuft auch unter dem neuen Eigentümer Valamar bis Ende der Wintersaison 2023 weiter. Die in Dänemark beheimatete Skinetworks-Gruppe, die in Folge der Corona-Pandemie finanziell ins Schleudern geriet, wurde vor einem Jahr vom dänischen Veranstalter Primo Tours übernommen. Seither wird Skinetworks als eigenständiges Unternehmen innerhalb der Primo Tours-Gruppe weitergeführt.
Im September 2021 wiederum machte das Marietta Schlagzeilen, als die Hotel Marietta GmbH in die Insolvenz geschickt wurde. Es war ein „technischer Konkurs“ (Eigenkapitalquote per 30. Juni 2020 rund 43%), denn bei der GmbH handelte sich um eine Tochterfirma der eidgenössischen Mackh AG bzw. der ContiEstates AG von Wolfgang Mackh (Enkel des einstigen Eigentümers), die laut Auskunft „nicht mehr benötigt wird“ und „ehestmöglich liquidiert werden“ sollte. Die erste Gläubigerversammlung im Insolvenzverfahren ist übrigens für 29. November 2021 angesetzt, also erst in fünf Tagen.
Durchstarten mit Valamar
Der jetzt erfolgten Übernahme durch die Valamar Riviera-Gruppe ging ein Aufsichtsrats-Beschluss von Valamar Riviera voraus, der eine Kapitalerhöhung der Valamar A GmbH zwecks Übernahme der Marietta-Muttergesellschaft ContiEstates absegnete.
Für beide Hotels, also das Marietta und das Valamar Obertauern, sind in den kommenden zwei Jahren qualitätssteigernde Investitionen geplant. „Für uns ist die Übernahme ein wichtiger Schritt im Ausbau des internationalen Geschäfts“, so Valamar-Mitgesellschafter Gustav Wurmböck. Ziel der Gruppe ist es, „ein Portfolio an Hotel- und Tourismusbetrieben in den besten Winterurlaubsdestinationen in Österreich und Italien zu betreiben.“
Starkes Jahr für Valamar
Valamar Riviera konnte dank des Super-Sommers in Kroatien in den ersten neun Monaten 2021 laut President und CEO Željko Kukurin eine deutliche Erholung des Tourismusgeschäfts im Vergleich zum Krisenjahr 2020 verzeichnen. Der Betriebsgewinn erreichte 93% des Vorkrisenniveaus von 2019, der Umsatz kam mit umgerechnet rund 200 Mio. Euro bei 75% der Einnahmen von 2019 zu liegen. Nach Einschätzung von Željko Kukurin wird das Gesamtjahr 2021 mit einem Umsatz von umgerechnet 220 Mio. Euro abschließen.
Erstellt am: 24. November 2021
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