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Benchmark Stadthotellerie

Wien, Salzburg & Co. im Härtetest RevPAR, ADR & Co. auf dem Prüfstand

Print-Ausgabe 9. August 2019

Wie entwickelt sich Österreichs Stadthotellerie? Wie sieht der internationale Vergleich aus? T.A.I. hat sich anhand des ÖHV-STR Benchmarks schlau gemacht

Der Tourismus in Wien, Salzburg, Linz, Innsbruck und Graz entwickelt sich bei Nächtigungs- und Ankunftszahlen erfreulich. Doch welche Wirkung hat dies auf Umsatz und Auslastung der Hotellerie? WienTourismus gibt darüber monatlich Auskunft (Jänner bis Mai 2019: Umsatz +23,5 Prozent auf 359,4 Mio. Euro, RevPAR (Revenue per available room) +19,5 Prozent auf 64,90 Euro, Nächtigungen +10,5 Prozent, Auslastung der Zimmer +3 ppt. auf rund 72 Prozent). Wie sieht es in den Landeshauptstädten aus? Wie in Konkurrenz-Metropolen im Ausland?

Antworten darauf liefert die ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung), die gemeinsam mit STR (Smith Travel Research) quartalsweise Benchmarks für Österreichs Städte-Quintett inklusive Vergleich zu europäischen Städten erstellt. T.A.I. hat sich die Daten des 1. und 2. Quartals 2019 angesehen und ist auf interessante Trends gestoßen. So lagen in Wien und den Landeshauptstädten in beiden Quartalen die ADR (Average Daily Rates) durchwegs über dem Vorjahr (mit Ausnahme von Salzburg in Q1), wobei Wien in beiden Quartalen und Salzburg in Q2 den kräftigsten Anstieg verbuchte. In Innsbruck war die ADR in Q1 am höchsten (vor Wien, Salzburg, Linz und Graz), in Q2 in Wien (vor Salzburg, Innsbruck, Graz und Linz).

Der RevPAR zeigt eine ähnliche Entwicklung. Er legte in beiden Quartalen in allen Städten bis auf Graz zu, wo er jeweils leicht zurückging (in Q1 um ca. fünf Prozent auf rund 42 Euro, in Q2 ca. 1,5 Prozent auf rund 61 Euro). In Wien kletterte der RevPAR in Q2 um knapp 20 Prozent gegenüber dem Q2 des Vorjahrs nach oben und knabberte an der 100 Euro-Grenze (Q1 knapp über 60 Euro mit ähnlichem Wachstum). In Salzburg gab es eine zweistellige RevPAR Steigerung auf ca. 87 Euro (in Q1 war sie nur minimal auf rund 53 bis 54 Euro). Ebenfalls deutlich zugelegt hat der RevPAR in beiden Quartalen in Innsbruck (in Q2 auf ca. 77 Euro, Vorjahresquartal ca. 65 Euro).

Wie sieht dies im internationalen Vergleich aus? Hier wird in der Benchmark-Auswertung mit Budapest, Kopenhagen, Brüssel und Zürich verglichen, während Wien den Metropolen Prag, Berlin, München und Amsterdam gegenübergestellt wird.

Generell gilt, dass sich Wien bei der Auslastung in Q1 gegenüber dem Vorjahr verbesserte und nun auf Augenhöhe mit Prag liegt (Amsterdam vor Berlin und München) sowie beim ADR stark zulegte, nun deutlich vor Prag liegt und sich den Werten von Berlin nähert (Amsterdam und München mit rund 120 Euro weit in Front).

In Q2 lag Wien bei der Auslastung auf Augenhöhe mit Prag, vor Berlin und deutlich vor München. Bei der ADR zeigte sich Wiens Hotellerie ebenfalls stark verbessert und rangiert hinter Amsterdam und München auf Rang 3.

Beim RevPAR gelang Wien der größte Sprung: Im 1. Quartal weiter hinter Amsterdam, München und Berlin, lag es im 2. Quartal in Schlagdistanz mit München und deutlich vor Berlin (Amsterdam war einmal mehr eine Klasse für sich). Alle fünf Städte verbesserten sich gegenüber dem Q2 von 2018, Wien am kräftigsten.

Auch Salzburg entwickelt sich gegenüber den Benchmark-Städten Budapest, Kopenhagen, Brüssel und Zürich erfreulich. Die Auslastung befindet sich auf Augenhöhe, die ADR hinkt, bis auf Budapest, deutlich nach. Ähnliches gilt für den RevPAR, der sich in Q1 nur in Brüssel verbesserte, in Q2 in Salzburg und Budapest sowie Brüssel. Kopenhagen mit dem zweitbesten RevPAR nach Zürich hatte einen deutlichen Rückgang.

Der STR-ÖHV Benchmark ist täglich, monatlich oder quartalsmäßig möglich, für ÖHV-Mitglieder vergünstigt und zum Teil kostenlos. www.oehv.at/Product-Service/Hotelbenchmarking.aspx

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