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Betriebsübergabe Teil II

Übergabe-Pyramide steht Kopf! Trennung von Eigentum und Betrieb

Print-Ausgabe 20. Oktober 2023

Ein Fremdmanagement rechnet sich laut Thomas Reisenzahn erst ab einer Betriebsgröße von 30 Zimmern

Die Kernfrage, die es hier zu beantworten gilt: Soll nur die Betriebsführung abgegeben oder das Hotel verpachtet werden, bei Beibehaltung des Eigentums am Betrieb

Rund um das Thema Betriebsübergabe von Hotels – bei nahezu der Hälfte in Österreich wird es in den kommenden zehn Jahren der Fall sein – hat die Prodinger Tourismusberatung mit Thomas Reisenzahn als geschäftsführendem Gesellschafter an der Spitze zwei „Pyramiden“ entwickelt. Diese sollen als Entscheidungshilfen in diesem alles andere als einfachen Prozess dienen. Die erste (sie sieht die Betriebsübergabe innerhalb der Familie vor) hat T.A.I. in der vorigen Ausgabe vorgestellt. Nun ist „Pyramide 2“ an der Reihe. Dabei geht es entweder um den Einsatz eines Fremdmanagements oder um die komplette Trennung von Betriebseigentum und -führung.

Anders als die „Pyramide 1“ für die Betriebsübergabe innerhalb der Familie steht die nunmehrige „am Kopf“, also ihre Spitze weist nach unten. Dies hat laut Thomas Reisenzahn vor allem einen Grund: Bei „Pyramide 1“ kann chronologisch „von unten nach oben“ vorgegangen werden, also von der Vorbereitung bis zur Übergabe. Bei „Pyramide 2“ wird im Gegensatz dazu „in der Mitte“ begonnen, also bei der Grundsatzentscheidung.Danach folgen Planung und Steuer­kurs (die Kernfrage, die es hier zu beantworten gilt, dreht sich um Abgabe von lediglich der Betriebsführung oder um Verpachtung des Hotels bei Beibehaltung des Eigentums am Betrieb) auf der einen Seite. Es geht aber auch um Punkte wie die strukturelle Rollendefinition oder Steuerung und Regelung (hier geht es um Rechte und Pflichten, Instandhaltung der Immobilie etc.).

Der Einsatz eines Fremdmanagements (also Dirketor:in oder Geschäftsführer:in) rechnet sich laut Thomas Reisenzahn ab einer Betriebsgröße von 30 bis 40 Zimmern. Fällt die Entscheidung zugunsten von Pacht sowie externer Betriebsführung, so scheint dies aus Sicht der Prodinger Tourismusberatung erst ab 50 Zimmern sinnvoll.

Für welches Modell sich die übergebenden Hoteliers entscheiden („Pyramide 1“, also Betriebsübergabe in der Familie, oder „Pyramide 2“, also Trennung von Eigentum und Führung), hängt von vielen Faktoren ab. Reisenzahn: „Jede Übergabe sollte aber vor allem in Ruhe erfolgen.“ Die Prodinger Tourismusberatung wird in den kommenden Monaten in zahlreichen Veranstaltungen und Seminaren die unterschiedlichen Wege beschreiben und auf die Übergabe-Pyramiden eingehen.

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