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Sunweb-Millionär mit großen Plänen! Österreichs größte alpine Hotelgruppe will verdoppeln - In den nächsten drei Jahren soll das Portfolio auf 50 VAYA Betriebe aufgestockt werden
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Sunweb-Millionär mit großen Plänen! Österreichs größte alpine Hotelgruppe will verdoppeln

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Sie ist die die größte österreichische Hotelgruppe im Alpenraum: VAYA. Sie kauft Zug um Zug weitere Hotels – zuletzt das 4-Sterne Aktivhotel Veronika in Seefeld (50 Zimmer, Wellness), mit der die in Tirol ansässige Gruppe bereits Standort Nr. 26 hat. Bei dem wird es nicht bleiben: In den nächsten drei Jahren soll das Portfolio auf 50 VAYA Betriebe aufgestockt werden. Womit sich die Frage stellt: Wer steht hinter VAYA, woher kommt das Geld und wer managed die Gruppe? T.A.I. ist der Frage nachgegangen.

Die Eigentümer

Die VAYA Holding hat ihren Sitz in Hall in Tirol. Hinter VAYA stehen zwei Niederländer, allen voran Joost Romeijn. Der hatte in den in den frühen 1990er Jahren damit begonnen, unter der Marke Tours Reisen online zu verkaufen und außerhalb der großen traditionellen Reisebüros anzubieten, benannte sie in Sunweb um, aus der in weiterer Folge die Sundio Group International wurde. Ende 2018 verkaufte sie Joost Romeijn mehrheitlich an die skandinavisch-deutsche Investmentgesellschaft Triton. Wie viel Geld bei der Übernahme im Spiel war, wurde nicht bekannt, aber es war mächtig viel: Das Vermögen von Romeijn, der bereits zuvor zu den wohlhabenden Niederländern zählte, wurde vom Magazin „Quote“ (Teil des Hearst Netherlands Business and Finance Networks) 2019 auf 320 Mio. Euro geschätzt, das Doppelte des Jahres davor.

Seither ist Joost Romeijn als Investor in der Touristik aktiv (so kaufte seine Judith Eycks Vakanties.nl die angeschlagene Urlaubsplattform Zoover), vor allem aber über die Rotrip Europe B.V. mit VAYA in der alpinen Hotellerie. Die Gruppe wurde 2008 gegründet und zählte Ende 2018 mit acht Resort-Hotels. Rotrip ist mit 75% an VAYA beteiligt.

Zweiter Eigentümer der VAYA Holding mit 25% ist der niederländische Finanzinvestor Franciscus Cornelis über die Cornelis Beheer B.V. Er fungiert ebenso wie Joost Romeijn als Geschäftsführer der Besitzgesellschaft.

Das Management

Für das operative Geschäft sind die Betreibergesellschaften zuständig (elf an der Zahl), mit Alexander Zerzer (seit Juli 2019) und Gerhard Fink (seit Juni 2020) als Geschäftsführer. Beide verfügen über umfangreiche Erfahrungen in der alpinen sowie internationalen Hotellerie. Der MCI Innsbruck Absolvent Alexander Zerzer war vor seinem Start bei VAYA General Manager im 5-Sterne VUE Hotel in Beijing; Gerhard Fink, der einen Master an der Cornell University im Bereich Hospitality Management erwarb, zuletzt Regional Director of Sales and Marketing für die COMO Hotels and Resorts in Thailand und Bhutan.

Als Dachmarke über allem ist die VAYA Group angesiedelt, darunter die VAYA Resorts, die VAYA Apartments, VAYA Unique und by VAYA. Gerhard Fink: „Die Hotels sind teilweise gekauft, zum Teil sind sie gepachtet.“

Die Expansion

Seit dem Verkauf von Sunweb Ende 2018 ging es bei der VAYA-Expansion in Österreich Schlag auf Schlag. Bereits im Februar 2019 schlugen Joost Romeijn und Franciscus Cornelis bei der Konkursmasse der Cordial Hotels zu und übernahmen um 5,7 Mio. Euro deren Haus in Achenkirch. Im Sommer 2019 übernahm VAYA das Hotel Astoria in Kühtai, das nach einem umfangreichen Update zum Jahresende 2021 wiedereröffnet wurde.

Im Frühjahr 2020 war die Gruppe bereits auf 19 Hotels angewachsen. So kaufte sie zu Beginn der Pandemie in Obergurgl das Hotel „The Crystal“ (108 Zimmer) und das „Sportiv“ (40 Zimmer). Laut Alexander Zerzer wurde in weiterer Folge das „Crystal“ renoviert, das „Sportiv“ dagegen abgerissen. Es soll mit Luxus-Wellness-Suiten neu errichtet werden. Zerzer ging damals von Investitionen in Höhe von 10 bis 15 Mio. Euro aus. Auch in Gerlos und in Aschau griff Vaya zu. Ende 2020 wurde das Hotel Alpine Resort Zell am See von der "Vaya Group" geführt. Und im Juli 2021 eröffnete VAYA schließlich in Ladis das 4-Sterne Vaya Ladis Fine Living Resort.

Für Österreichs Destinationen stelle VAYA jedenfalls einen Gewinn dar. So sollen „alle Projekte Hotelbetriebe bleiben, also keine Investorenmodelle sein“, betont die Gruppe, die bei ihren Häusern auf Qualität setzt. Edle Holzsorten, feines Leder und Glas prägen den Stil der Chalets, Penthäuser, Apartments, Suiten und Zimmer. www.vayaresorts.com

Kurzportrait Joost Romeijn

Der gebürtige Niederländer (Jahrgang 1966) landete in den frühen 1990er Jahren mehr oder weniger zufällig im Tourismus. Während des Wirtschaftsstudiums an der Erasmus-Universität Rotterdam arbeitete er als Reiseleiter, hängte sein Studium an den Nagel, wagte den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete ein Unternehmen, das auf Wintersportreisen für Student*innen spezialisiert war.

Bald erkannte er, welches Potenzial im Online-Vertrieb steckt und erarbeitete sich dadurch in der Touristik einen enormen Vorsprung. Vor dem Mehrheitsverkauf an Triton erwirtschaftete Sunweb mit rund einer Million Kund*innen pro Jahr einen Jahresumsatz von rund 600 Mio. Euro. Die angepeilte Expansion der VAYA Hotels in Österreich auf 50 Betriebe in den nächsten drei Jahren sollte ihm also durchaus gelingen.

J.P.Graef
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