Original Kinderhotels Europa

Straffe, starke Positionierung! USP, der nicht leicht nachahmbar ist

Print-Ausgabe 13. Juni 2025

„Bei unseren Betrieben ist alles darauf ausgelegt, Momente des Glücks für Kinder zu schaffen“, erklärt Gotthard Schöpf

Geschäftsführer Gotthard Schöpf will die Original Kinderhotels Europa zur ersten Adresse für Familienurlaub in Europa formen

Mit März 2024 übernahm Gotthard Schöpf die Geschäftsführer-Position bei den Kinderhotels Europa. 1988 gegründet, haben sie ihren Hauptsitz in Kärnten und seit Oktober eine Niederlassung in Innsbruck. Zusammen mit Gotthard Schöpf besteht die Gesellschaft aus sieben Mitarbeiter:innen. Die Gruppierung der Original Kinderhotels Europa befindet sich am Ende eines dreijährigen Prozesses, der Ende August 2025 abgeschlossen sein wird. T.A.I. bat Gotthard Schöpf um ein Interview.

T.A.I.: Seit etwas über einem Jahr sind Sie Geschäftsführer. Was waren die Gründe, weshalb Sie gewechselt sind?

Gotthard Schöpf: „Nach vielen spannenden Jahren in der Seilbahnbranche – sowohl auf Betreiber- als auch auf Herstellerseite – war es für mich an der Zeit, eine neue Herausforderung anzunehmen. Marketing – im speziellen das strategische Marketing – ist meine berufliche Leidenschaft. Da konnte ich mich mit der Neuausrichtung der Original Kinderhotels Europa, wo es auch sehr stark um Marke und Branding geht, gut anfreunden. Es war für mich eine bewusste Entscheidung, um meine Erfahrungen, die ich in den letzten 13 Jahren gesammelt habe, in einem neuen Kontext einzubringen.“

T.A.I.: Was gefällt Ihnen an der neuen Aufgabe besonders?

Gotthard Schöpf: „Mich fasziniert der ganzheitliche Zugang der Kinderhotels zum Thema Familienurlaub. Hier geht es nicht nur um eine gute Unterkunft, also die Hardware, sondern auch um emotionale Erlebnisse, Qualität auf höchstem Niveau und maßgeschneiderte Angebote für unterschiedliche Altersgruppen und ganz besonders die Akademie, also die Softskills. Dieser Fokus auf Zielgruppenorientierung gepaart mit einer starken Marke bietet enormes Potenzial – sowohl kommunikativ als auch strategisch. Zudem war die Position als Geschäftsführer eine Gelegenheit, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam mit den engagierten Mitgliedsbetrieben die Zukunft dieser Hotelgruppe aktiv mitzugestalten.“

T.A.I.: Wie klappt Ihre Zusammenarbeit mit dem Initiator und früheren Geschäftsführer der Kinderhotels Gerhard Stroitz?

Gotthard Schöpf: „Mit Gerhard hatte ich am Anfang meiner Tätigkeit einen regen Austausch und wir haben auch gemeinsam den einen oder anderen Mitgliedsbetrieb besucht. Er war auch bei den Hearings in der Kommission dabei, bei denen ich als neuer Geschäftsführer ausgewählt wurde. Ich habe von Anfang an das vollste Vertrauen von Gerhard genossen. Ihm war wichtig, dass ‚sein Baby‘ auch in Zukunft in guten Händen ist. Von Gerhard konnte ich viel aus der Vergangenheit lernen. Was hat funktioniert, was weniger. Klar muss man, gerade wenn es um eine neue strategische Ausrichtung geht, die Vergangenheit ruhen lassen und nach vorne blicken. Ich denke, das hat Gerhard erkannt. Wir hören uns ab und an und sprechen über dies und jenes. Eine Funktion hat Gerhard bei den Original Kinderhotels Europa nicht mehr inne.“

T.A.I.: Zum Start der Kinderhotels gab es rund 60 Hotels, deren Zahl bald auf um die 100 anstieg, mit Mitgliedern aus Deutschland, Südtirol, Italien und Kroatien, zeitweise auch aus der Schweiz. Jetzt zählen Sie 27 Mitglieder, mehrheitlich in Österreich sowie 4 in Italien und 1 in Kroatien. Was sind die Gründe dafür?

Gotthard Schöpf: „Für mich ist die Anzahl der Mitgliedsbetriebe auf die immer strenger werdenden Kriterien zurückzuführen. Früher gab es fast keinen Betrieb, der nicht Teil der Kinderhotels war. Aber mit der Zeit erkannte man, dass nicht die Quantität entscheidend ist, sondern die Qualität. Viele Betriebe konnten nicht mehr mithalten, sei es infrastrukturell oder weil sie einfach nicht mehr wollten. Ich glaube, auch der Zeitgeist hat seinen Beitrag dazu geleistet. Konnte früher durch die Bündelung der Marketinggelder der einzelnen, oft kleinen Betriebe, das komplette Marketing für diese übernommen werden, ist es heutzutage nicht mehr denkbar, dass ein Betrieb zusätzlich zu den Kinderhotels keine eigenen Marketingaktivitäten macht.“

T.A.I.: Wollen Sie wieder wachsen?

Gotthard Schöpf: „Ja, wir wollen auf jeden Fall wieder wachsen, aber das gesund. Für mich persönlich ist der direkte Austausch mit den Betrieben essenziell. Daher glaube ich, dass die Betriebe den Mehrwert einer Kooperation wie unserer spüren müssen. Wir haben im letzten Jahr extrem viel umgesetzt und mit unserer neuen Positionierung und den einhergegangenen Maßnahmen schaffen wir jenen Mehrwert, den die Betriebe auch bei ihren Umsätzen sehen, mit der Buchungsplattform, dem Anfragetool, der Kinderhotels Akademie …“

T.A.I.: Bis wann soll dies erreicht werden?

Gotthard Schöpf: „Wir wollen wieder stetig wachsen. Klar habe ich eine konkrete Zahl im Kopf, bis wann ich das erreichen möchte, aber wir haben erst mit dieser Neuausrichtung begonnen. Somit machen wir uns keinen Druck.“

T.A.I.: Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal der Kinderhotels?

Gotthard Schöpf: „Wir wollen die erste Gruppierung im Bereich der Familienhotellerie sein, deren Mitgliedsbetriebe komplett das Siegel ‚Family Only‘ tragen. Ein USP, der nicht so leicht nachzuahmen ist. Dazu kommt die Kinderhotels Kompetenzakademie: Mit über 100 Aus- und Fortbildungsmaßnahmen schaffen wir für die Mitarbeiter:innen der Mitgliedsbetriebe einen Mehrwert, der unerreicht in der Branche ist. Wir schulen und bilden nicht nur die Betreuer:innen der Kinderclubs aus, sondern auch in anderen Bereichen wie Service, Rezeption und Housekeeping. Dabei steht der direkte Umgang mit den kleinen aber auch großen Gästen im Fokus. Bei unseren Betrieben ist alles darauf ausgelegt, Momente des Glücks für Kinder zu schaffen.“

T.A.I.: In einem Interview vor einem Jahr meinten Sie, dass das „Smiley“ als Maskottchen und Wiedererkennungszeichen erhalten bleibt, es aber keine Zertifizierung der Hotels mehr mit „Smileys“ geben wird. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Gotthard Schöpf: „Das war auch schon vor meiner Zeit. Seit 4 Jahren gibt es die Klassifizierung des ‚Smileys‘ nicht mehr, sondern Premium und Premium Plus.“

T.A.I.: Wieviel Prozent der Gäste der Kinderhotels kommen aus Österreich? Welches sind darüber hinaus die wichtigsten Quellmärkte?

Gotthard Schöpf: „Über alle Hotels gerechnet macht der österreichische Gast ca. 30 % aus. Das variiert je nach Region. Aus Deutschland kommen fast 50 % und aus der deutschsprachigen Schweiz 10 %  – das sind die weiteren großen Märkte.“

T.A.I.: Wo sollen die Kinderhotels zum 40. Jubiläum 2028 stehen?

Gotthard Schöpf: „Wir wollen wieder die Nummer 1 im Bereich der Kinderhotellerie sein! Mit einer klaren Vision sowie motivierten Mitarbeiter:innen und Mitgliedsbetrieben können wir das auch schaffen.“

Interessant ist ergänzend dazu folgender weiterführender Bericht:
Original Kinderhotels Europa

Kind sein strengstens erlaubt – neue Akzente für den Familienurlaub

16. Mai 2025 | Hotellerie

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