Hotel-Klassifizierung

„Star Wars“ in Österreichs Hotellerie! Trend Richtung Nicht-Kategorisierung

Print-Ausgabe 13. Dezember 2024

„Wir stellen sicher, dass die Branchenstandards mit der Dynamik der Hotellerie Schritt halten“, so Johann Spreitzhofer (Bild: © Barbara Majcan)

Unkategorisierte Betriebe haben mittlerweile den größten Anteil an allen Hotels – jene, die sich für Sterne entscheiden, tendieren in den Superior-Bereich

Eine interessante Tendenz ist in der österreichischen Hotellerie festzustellen: Die Anzahl jener Betriebe, die sich nicht mehr kategorisieren lassen, hat in den zurückliegenden fünf Jahren massiv um knapp 64 % zugenommen. Die nunmehr 2.049 Hotels ohne Kategorie machen mittlerweile fast 42 % aller 4.901 Betriebe aus. Im Jahr 2019 lag dieser Wert noch bei 30 %. Die Anzahl der Hotelbetriebe in Österreich hat in besagter Zeitspanne laut der von der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft jährlich publizierten Arbeitsunterlage „Zahlen, Daten, Fakten“ um 18 % zugelegt.

Zu den Faktoren, warum sich immer weniger Hotels für eine Kategorisierung entscheiden, gehören u. a. die Kosten und der Aufwand (Hotels müssen bestimmte Kriterien in Bezug auf Ausstattung, Service, Hygiene sowie andere Qualitätsaspekte erfüllen, was Investitionen in Infrastruktur und Personal erfordern kann). Einige Hotelbetreiber:innen bevorzugen es zudem, ohne starre Kategorisierung zu arbeiten, um mehr Flexibilität zu haben und setzen auf innovative Marketingstrategien, um gut wahrgenommen zu werden. Einen wichtigeren Grund nennt eine Umfrage aus dem DACH-Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz): Demnach haben für viele Konsument:innen Online-Hotelbewertungen bereits mehr Relevanz als Sterne-Klassifizierungen.

Ob die heuer im Frühjahr beschlossenen neuen Kriterien für die Vergabe der Hotelsterne für den Zeitraum von 2025 bis 2030 an diesem Trend etwas ändern werden, muss sich zeigen. „Wir stellen damit sicher, dass die Branchenstandards mit den sich verändernden Herausforderungen und der Dynamik der Hotellerie Schritt halten“, meinte dazu Fachverbandsobmann Johann Spreitzhofer.

Am zweitkräftigsten zugenommen in den zurückliegenden Jahren hat mit +80 % die 1-Stern-Kategorie, die allerdings mit nur 9 Betrieben die kleinste Gruppe bildet. Dahinter rangiert mit +35 % die 5-Sterne-­Superior-Kategorie (jetzt 27 Betriebe). Die größte Gruppe bilden die 4-Sterne-­Hotels, deren Zahl nahezu unverändert geblieben ist (1.490 Betriebe, −0,5 %). Viele von ihnen (+16,8 %) sind jetzt im 4-Sterne-­Superior-Bereich aktiv (341 Hotels). Auch bei den 3-Sterne-Betrieben (+15,9 % auf 780) ist ein Trend zur Anhebung feststellbar: Im 3-Sterne-Superior-Bereich sind nun 116 (vor fünf Jahren erst 104) Hotels tätig.

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