Stadthotellerie

„So packen wir das!“ Restart am Beispiel von „Das Grüne Hotel zur Post“

T.A.I. 24 TOP News

Österreichs Beherberger sind in Zeiten von Corona besonders gefordert. Mitte Mai beginnt für sie das „neue Normal“. Wie ein kleines, familiengeführtes Stadthotel die Situation meistert bzw. zu meistern gedenkt, das wollte T.A.I. vom „Das Grüne Hotel zur Post“ (26 Zimmer) inkl. dessen Dependance „Villa Ceconi“ (10 Zimmer) der Familie Georg und Silvia Maier (beide im oberen Bild ganz rechts) wissen.

Die Vorgeschichte

Die Wahl des Hotels war kein Zufall: Ende März 2019 war T.A.I. rund um die Präsentation des „Plan T – Masterplan für Tourismus“ von Ministerin Elisabeth Köstinger im „das Grüne Hotel zur Post“ einquartiert worden. Alles bestens (87% der 1.777 Gästebewertungen lauten auf „sehr gut") und das Hotel blieb in guter Erinnerung, inkl. O-Bus Haltstelle fast vor dem Haus, Fahrt von dort zum Bahnhof und dann mit dem Railjet und U-Bahn bis fast vor die Haustür: grüner geht’s kaum. Auch der Blick auf den Jahresabschluss brachte Erfreuliches zu Tage: 72% Eigenkapitalquote, sechsstelliger Jahresgewinn, Investitionen in sechsstelliger Euro-Größenordnung,

Ostern, Krise und Versprechen

Ein Jahr später, Mitte März 2020, kam es zum Lockdown. In der Osterwoche erhielt T.A.I. eine E-Mail der Familie Maier: „Wir fassen neuen Mut und marschieren gemeinsam in die Zukunft“, hieß es darin aufmunternd. Und weiter: „Die Arbeit der letzten Jahre gibt uns die wirtschaftliche Möglichkeit, das Grüne Hotel zur Post durch diese Krise zu führen, alle Mitarbeiter zu halten und somit 12 Familien vor eventuell schweren Folgen zu schützen.“ Zum Abschluss das Versprechen: „Wir vom ‚grünen Hotel zur Post‘ werden noch genauer vor unserer Türe kehren und versuchen die österreichische Wirtschaft mit minimalem Fußabdruck zu unterstützen.“

6 Fragen, 4 Antworten

Das machte natürlich neugierig. Und so wandte sich T.A.I. am 8. April direkt an die Familie Maier, gratulierte zu der gelungenen E-Mail (es war die erste positive Botschaft, die T.A.I. von einem Hotel seit Beginn des Shutdowns erhalten hatte) und ersuchte um Beantwortung von sechs Fragen. Die Meiers reagierten umgehend:

1.Wie wirkt sich der Shutdown auf eure beiden Hotels aus? „Dass wir unseren Betrieb komplett schließen mussten, ist natürlich eine kleine Katastrophe. Wir haben seither keinen einzigen Euro umgesetzt. Gott sei Dank haben wir aufgrund der schnellen Lösung der österr. Bundesregierung ein gutes Model der Kurzarbeit bekommen und daher konnten wir alle Mitarbeiter halten.“

2. und 3. Welche Maßnahmen habt ihr ergriffen? Wie sieht eure Planung für den ReStart aus? „Für den Punkt 2+3 sind wir gerade in der Ausarbeitung eines Projektes, wie es nach dem Öffnen weiter gehen sollte. Bitte geben Sie uns noch ein wenig Zeit.“

4. In wieweit wird Covid-19 Auswirkungen auf die Investitionspläne haben? „Wir haben in diesem Frühjahr gerade unserer Frühstücksraum neu eingerichtet. Zurzeit planen wir außen den ‚normalen‘ Renovierungs- und Sanierungsarbeiten (Maler, etc.) keine größeren Investitionen. Das hat aber nicht mit der jetzigen Situation zu tun.“

5. Was erwartet ihr vom Sommer? „Die gesamte Saison wird sicher sehr schwierig, aber wir stützen uns noch auf die Hoffnung, dass die Salzburger Festspiele doch noch abgehalten werden können.“

6. Wann rechnet ihr mit einer Rückkehr zur Normalität? „Ob es heuer noch zu einer Normalität kommt, hängt wie gesagt von den Sommerfestspielen ab. Ansonsten könnte es in der Adventzeit zu einer gewissen Beruhigung kommen.“

Maßnahmen und Restart

Antworten auf Fragen 2 (gesetzte Maßnahmen) und 3 (Restart) standen also noch aus. T.A.I. überlegte schon, nachzufassen. Dann kam am 22. April die E-Mail von Georg Maier: „Wie versprochen melde ich mich zum Thema Corona Krise. Bei uns geht es im Hotel nach dem „Shut Down“ wieder langsam los und ich habe meine Gedanken und Anstrengungen zum Thema Corona zu Papier gebracht.“

Ergebnis ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket für alle Abteilungen im Hotelbetrieb (siehe Info-Kasten). Georg und Silvia Maier: „Wir gehen positiv und zuversichtlich in die kommende Zeit und erwarten mit Spannung den Sommer 2020. So packen wir das!“

So bereitet sich „Das Grüne Hotel zur Post“ auf den Restart vor

Die erste Etappe für die Salzburger Hotellerie ist geschafft und für Schlüsselkräfte gibt es ab sofort eine Aufhebung der Betretungssperre in Hotels. Wir vom grünen Hotel zur Post in Salzburg haben alle Mitarbeiter in Kurzarbeit halten können und haben seit dem Shut Down alle Kraft und Energie in den „Neustart“ gelegt.

Für unsere Gäste haben wir folgendes Programm ausgearbeitet:

1. Um den check in so unkompliziert wie möglich zu halten, bieten wir einen Schlüssel Lieferservice für in Salzburg ansässige Firmen an. Wir liefern ökologisch (mit dem Rad oder Elektroauto).

2. Reisende können ihren Zimmerschlüssel an der Reception oder aus dem Schlüsselsafe kontaktlos übernehmen.

3. Unser BIO Frühstück ...

  • servieren wir à la Carte mit ausreichend Tischabstand im Frühstücksraum,
  • bringen wir aufs Zimmer oder
  • bereiten es zum Mitnehmen, unser „BIO ToGo“  vor.

4. Die Rechnung wird nach Abreise per E-Mail gesendet oder unkompliziert von einer gewünschten Kreditkarte abgebucht.

5. Unsere hohen Hygiene Standards haben wir um eine Corona Reinigung erweitert. Das heißt im Speziellen ständige Desinfektion aller Türklinken, Fernbedienungen, Schlüsselsafe, Badezimmer und Oberflächen an denen eine Kontamination denkbar wäre.

6. Weiters stehen unseren Gästen Desinfektionsmittel und Schutzmasken im Eingangsbereich zur Verfügung.

7. Unsere Gäste und Mitarbeiter schützen wir an der Reception mit einer Plexiglas Trennung.

8. Alle Zimmer sind standardmäßig mit Desinfektionsmittel ausgestattet, die auch im Haus im Handtaschenformat käuflich zu erwerben sind.

Stephanie Litschel
29. 4. 2020
viel Energie
Man sieht und liest es, in eurem grünen Hotel ist schon
wieder sehr viel Kraft vorhanden. Ich wünsche euch
viel Erfolg schon im Sommer. Liebe Grüße St.Litschel

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