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Digitalisierung

Schnittstellen sind das Um und Auf Hotelsoftware-Anbieter in der Pflicht

Print-Ausgabe 17. Mai 2019

„Digitalisierung geht weit über Buchungsportale und Online-Marketing hinaus“, so Marco Riederer

Damit die Hotelbetriebe Digitalisierung vorantreiben können, müssen sich die Software-Anbieter endlich flächendeckend gegenüber Drittanbietern öffnen

Touristische Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützen – das ist eines der Aktionsfelder im „Plan T – Masterplan für Tourismus“. Im darauf aufbauenden Aktionsplan wurden dazu einige Initiativen definiert, darunter 800.000 Euro Sonderbudget für die Österreich Werbung (ÖW) zum Aufbau eines Future­Lab. Eine zentrale Frage bleibt aber unbeantwortet: Was ist unter Digitalisierung konkret gemeint? Oder anders: Auf welches Pferd sollen z. B. österreichische Hoteliers setzen, um bezüglich Digitalisierung im Kampf um den Gast der Zukunft die Nase vorn zu haben? Antworten darauf hat die Prodinger Tourismusberatung ausgearbeitet. „Die Digitalisierung geht im Tourismus weit über Buchungsportale, Online-Marketing und Sharing Economy hinaus“, so Marco Riederer, Leiter Revenue Management & e-Commerce Tourismusberatung bei Prodinger. Laut Riederer stehen folgende Themenfelder an der Spitze:

  • Smartphone First: Laut Similar­Web wird accor.com zu 58,9 Prozent von Smartphones aufgerufen, booking.com zu 54,0 Prozent.  Responsive Websites sind daher ein Muss und auch Mobile Payment gewinnt an Bedeutung.
  • Self-Check-In und Self-Check-Out via Smartphone. Riederer: „Müssen sich Gäste allerdings für jedes Hotel eine eigene App herunterladen, dann wird das kaum genutzt werden.“
  • Digitale Gästemappen, Concierge-Tablets sowie digitale Concierge-Systeme für die Rezeption als All-in-one Plattform. Dabei werden Hotels mit touristischen Attraktionen und Leistungserbringern verknüpft.
  • Automatisierte Anfragebeantwortung durch E-Mail-Reservierungsassistenten.
  • Chatbots als sinnvolle Angebotserweiterung.
  • Einsatz von Sprachassistenten für Infos zu Hoteldienstleistungen, Öffnungszeiten von Ausflugszielen etc., für die Steuerung von Licht, Musik und Raumtemperatur sowie für den Room-Service.

Bei der Umsetzung ist entscheidend, die verschiedenen Systeme des Hotels mittels Schnittstellen zu verknüpfen. Hier sind die Hotelsoftware-Anbieter in der Pflicht: „Sie müssen sich endlich flächendeckend gegenüber Drittanbietern öffnen“, so Marco Riederer. 

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