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Tourismus-Lockdown

Perspektive gefordert, Druck wird stärker! Schrittweise Öffnung der Beherberger als Option

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Der Druck aus der Tourismusbranche, Österreichs Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe so rasch wie möglich aufzusperren, wird größer. Nach Hotellerie Fachverbands-Obfrau Susanne Kraus-Winkler und Fachverbands-Obmann Gastronomie Mario Pulker, die nach der negativen Entscheidung vom 1. März 2021 von „Frustration und Mutlosigkeit“ sprachen, meldete sich am 6. März Bundesspartenobmann Tourismus, Robert Seeber, zu Wort: „Unsere Betriebe benötigen jetzt eine klare Öffnungs-Perspektive.“ Schützenhilfe erhielten sie heute (8. März) von Gerald Hauser, Obmann des Tourismusausschusses im Parlament.

FeWos sollen den Anfang machen …

„Unser Tourismus benötigt eine rasche Öffnung und Planungssicherheit mit logischen und transparenten Entscheidungen,“ so Hauser, der dabei eine schrittweise Öffnung vorschlägt, Zeitpunkt: sofort. Den Anfang sollen dabei Hauser zufolge touristische Ferienwohnungen, Chalets und Ferienhäuser machen.

Dieser Vorschlag wird zwar in der Hotellerie auf wenig Gegenliebe stoßen (erst Mitte Februar warnte NEOS Tourismussprecher Sepp Schellhorn im Parlament bei der Diskussionen rund um die Ausweitung des Härtefallfonds vor einer Bevorzugung von PrivatzimmervermieterInnen), ist aber aus Markt-Sicht nicht uninteressant:

… 32 % der Deutschen tendieren dorthin

Aus den Ergebnissen der Studie „Sommer-Potenziale 2021: Urlaubspläne in Österreich und Deutschland“ (durchgeführt vom NIT Kiel) geht hervor, dass 32 % der Befragten in Deutschland (20 % in Österreich) bei Buchung eines Österreich-Urlaubes zu einer Ferienwohnung tendieren. Als Grund wird u.a. das dort mögliche bessere Einhalten von Abstandsregeln genannt.

NIT (Institute for Tourism Research in Northern Europe)-Manager Urs Sonntag sieht in diesen Zahlen „keine Abneigung gegenüber Hotels und Pensionen“, aber ein Trend zu FeWos & Co. sei vorhanden. 2019 hielten sie österreichweit bei einem Nächtigungsanteil von 24 %.

ÖHV: „Nächste Öffnungsschritte jetzt“

Egal, ob die Öffnung nun schrittweise oder komplett erfolgt, „die Lockdown-Blockade der touristischen Wirtschaft muss endlich aufhören“, so Hauser. Für die Fachverbands-Obfrau Hotellerie Susanne Kraus-Winkler ist „ein Fahrplan fürs Öffnen für uns wichtig, auch wenn es erst in wenigen Wochen, oder wie wir jetzt gehört haben, irgendwann im Mai oder Juni sein wird.“ Salzburgs Hotellerie Fachgruppen-Obmann Georg Imlauer möchte ein konkretes Datum, an dem man wieder aufsperren darf.

Laut Markus Gratzer, Generalsekretär der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) seien die Sicherheitskonzepte inkl. Contact Tracing dank hundertprozentiger Gästeregistrierung ausgereifter als im Vorjahressommer, die Auslastung wäre niedriger: „Jetzt ist der beste Zeitpunkt für die nächsten Öffnungsschritte. Wenn Friseurbesuche überall möglich sind, müssen auch Hotels bundesweit öffnen können.“

Susanne Kraus-Winkler: „Präventions- und Hygienemaßnahmen liegen am Tisch, gemeinsam mit Eintrittstests sowie Abstands- und Maskenpflicht hätten wir unseren Gästen größtmögliche Sicherheit bieten können. Man muss an Urlaub in Österreich wieder glauben können.“

„Müssen mit dem Virus leben“

Viel hängt dabei von den Inzidenz-Zahlen ab und davon, wie sich Deutschland entwickeln. Derzeit steigen sie in der Bundesrepublik wieder (von 64 am 3. März, auf 68 per heute, 8. März; aktuelle Werte siehe hier >>>). In Österreich (aktuelle Daten >>>) liegen sie mit 8. März bei 185 (Tendenz: steigend). Am niedrigsten sind sie hierzulande in Vorarlberg (76), gefolgt von Tirol (116).

In Vorarlberg, das seit Mitte Februar niedrigste Inzidenz Österreichs aufweist, dürfen ab 15. März 2021 Sport, Kultur und Gastronomie (Gastgärten) unter bestimmten Rahmenbedingungen wieder öffnen. In allen anderen Bundesländern ist es in der Außengastronomie am 27. März soweit. Der Vorweis eines negativen Corona-Tests ist dabei verpflichtend.

Weitere Öffnungsschritte für den Tourismus sind erst für den April vorgesehen, „sofern das Infektionsgeschehen es erlaubt“, wie festgehalten wird. Kraus-Winkler: „Das Virus wird uns noch länger begleiten, wir müssen also einen praktikablen, gangbaren Weg finden, damit zu leben.“

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