Wiener Hotellerie

Kritischer Blick hinter Umsatz-Rekord

Print-Ausgabe 9. März 2018

Bestwert beim Netto-Umsatz, aber Auslastung und RevPAR entwickeln sich je nach Kategorie unterschiedlich – besonders schwer tut sich das 5-Sterne Segment.

Der WienTourismus meldete Ende Februar einen Rekord für 2017 beim erwirtschafteten Netto-
Nächtigungsumsatz der Hotellerie (ohne Frühstück und Umsatzsteuer). Er kletterte um 7,2 Prozent auf rund 792 Mio. Euro und legte doppelt so stark zu wie die Nächtigungen (plus 3,7 Prozent auf 15,5 Millionen). Der RevPAR (Revenue per available room) stieg von 56,1 auf 60,6 Euro und die Auslastung pro Zimmer verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 1,2 Punkte auf 75,6 Prozent.

Auf den ersten Blick ist also alles erfreulich. Bei eingehender Analyse zeigt sich aber, dass der Rev-
PAR im 4-Sterne Bereich nur eine Seitwärtsbewegung vollzieht. Im 5-Sterne-Bereich liegt er sogar unter jenem von 2015. Am deutlichsten verbesserte sich der RevPAR im 1- und 2-Sterne Sektor und auch in der 3-Sterne Hotellerie entwickelte er sich erfreulich.

Bei der Zimmer-Auslastung hatte der 1- und 2-Sterne Bereich seit 2015 die beste Entwicklung. Bei ihm wurde die Anzahl der Betriebe 2015 deutlich reduziert (von 82 auf 74) und noch stärker jene der Zimmer (von 4.789 auf 2.888).

Im Gegenzug wuchs das 3-Sterne Angebot seit 2015 am stärksten (von 169 auf 175 Hotels bzw. von 8.915 auf 10.931 Zimmer). Das drückte 2017 die Auslastung. In der 4-Sterne Hotellerie geht die Auslastung hingegen kontinuierlich nach oben (geringster Zuwachs an Kapazitäten). Die 5-Sterne Hotels konnten ihre Auslastung im Dreijahresvergleich halten, hier wirken sich – bei gleicher Anzahl an Hotels – die verringerten Zimmer-Kapazitäten positiv aus. 

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