Ferienresort-Betreiber

Kalte Betten? „Absolut nicht!“ 11 neue Resorts für ALPS Residence

Print-Ausgabe 14. Mai 2021

„Unser Angebot trifft den Nerv der Zeit, denn kontaktloser Urlaub liegt voll im Trend“, so Thomas Payr


 

Laut Geschäftsführer Thomas Payr wächst das Portfolio heuer auf 6.000 Betten – die Vollbelegungstage der Anlagen liegen weit über dem Durchschnitt

Der Ferienresort-Betreiber ALPS Residence befindet sich in einer extremen Expansionswelle. Alleine bis Jahresende wächst das Portfolio um elf weitere Anlagen auf 6.000 Betten. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Werden da nicht neue „kalte Betten“ produziert? „Absolut nicht“, versichert ALPS Residence-­Geschäftsführer Thomas Payr gegenüber T.A.I. „Unser Fokus liegt klar auf einer ganzjährigen Vermietung. Wir sind TouristikerInnen und definitiv kein Einfalls­tor für Zweitwohnsitze.“ Denn, so Payr, „eine unserer Kernkompetenzen ist der touristische Verkauf.“ Mit dem Ergebnis, dass „in allen Destinationen unsere touristischen Vollbelegungstage weit über dem Durchschnitt liegen“. Ebenso schaffe ALPS Residence „sichere und ganzjährige Arbeitsplätze in den Regionen“.

Das hohe Expansionstempo ist nicht zuletzt eine Folge der Corona-­Pandemie. Das Chalet-Produkt von ALPS Residence treffe „den Nerv der Zeit“, insbesondere, da „kontaktloser Urlaub voll im Trend“ liege. Thomas Payr: „Die Ansteckungsgefahr tendiert bei einem Urlaub im Ferienhaus oder Appartement gegen null.“ Sogar ein „kontaktloser“ Urlaub mit Online-Check-In/Out ist bei ALPS Residence möglich. Payr: „Unserer Ansicht nach wäre eine frühere Öffnung von Ferienhäusern, Chalets und Appartements auf jeden Fall vertretbar gewesen.“

Bereits vor Beginn der Pandemie war die Nachfrage für Appartements und Ferienhäuser stark im Steigen. Payr: „Dieser Trend hat sich im Laufe des letzten Jahres nochmals verstärkt. Wir konnten im letzten Sommer eine Rekordsaison verbuchen.“ Vor allem Themen wie „Safe Holidays“ und „Flexibilität“ spielen aktuell bei der Wahl der Unterkunft eine immer wichtigere Rolle.

Worin unterscheidet sich ALPS Residence von anderen Anbietern? Thomas Payr: „Fast alle unsere MitarbeiterInnen haben Erfahrungen in der klassischen Hotellerie, bei Reiseveranstaltern oder Tourismusverbänden – das heißt, wir sind alle TouristikerInnen aus Leidenschaft, vertriebsorientiert und haben ständig die KundInnen im Fokus.“ Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren ein sehr starker direkter Verkauf aufgebaut. „Durch die laufenden Investments in Technologie, Marketing und Personal sind wir von keinem externen Vertriebspartner abhängig“, so Payr.

Ein weiterer Unterschied liege in der Hardware: „Ferienhäuser mit privatem Pool direkt an der Ski­piste oder Premium-Appartements direkt an einem Kärntner See gibt es nicht sehr viele“, betont Thomas Payr. „Unsere KundInnen genießen die zahlreichen Vorteile, die von viel Platz und Privatsphäre bis hin zu großzügigen Inhouse Private SPAs reichen.“ Heuer kommt ein weiteres, einzigartiges Produkt dazu: „Mit der Eröffnung unseres ersten Glamping-­Village in Kärnten werden wir unsere Angebotspalette noch zusätzlich erweitern.“

Von seinem jetzigen Aufgabenbereich ist Thomas Payr begeistert: „Die Eigentümerstruktur (100% des Unternehmens gehören Gerhard Brix) ermöglicht es, Entscheidungen schnell und nachhaltig zu treffen. Das hat wesentlichen Einfluss auf das hohe Tempo unserer Expansion.“ Die ist in der Tat beachtlich: „Wir vermarkten aktuell rund 6.000 Betten für etwas mehr als 600 Eigentümer“, so Payr. Allein heuer nimmt ALPS Residence 11 neue Resorts in Betrieb, 2022 sollen weitere folgen. Payr: „Im Salzburger Land eröffnet ALPS Residence am 1. Juli das neue Premium-Appartementresort Carpe Solem Rauris. Dazu kommen die Tauernresidence Radstadt sowie die Tauern Lodges Uttendorf (ab Dezember).“ In der Steiermark ergänzt ALPS Residence das Port­folio um drei neue Anlagen (Bergresort Hauser Kaibling, Kreisch­berg Residences und Turrach Lodges), in Tirol kommen die Alpen­chalets Biberwier Zugspitze und das Chalet 149 Westen­dorf ab Winter dazu, in Kärnten zwei Resorts (Kötschach-Mauthen und Gerlitzen Alpe). „Außerdem wagen wir heuer erstmals den Sprung über die Grenze, konkret nach Bayern“, so Payr.

Die Ferienhäuser und Appartements stehen jeweils im Eigentum von Einzel- als auch von institutionellen Investoren. Letzteren gehören entweder die kompletten Resorts oder sie besitzen mehrere Einheiten einer Ferienanlage. Der Fokus von ALPS Residence liegt dabei laut Thomas Payr primär auf neuen Resorts, „die wir gemeinsam mit unseren Partnern entwickeln. Gleichzeitig kümmern wir uns aber auch intensiv um Revitalisierungsprojekte.“ Ein erfolgreiches Beispiel für letzteres ist das ehemalige Gasthaus Mitterwirt in der Region Zell am See/Piesendorf: 2017/18 wurde das bestehende Dorfgasthaus zu einem modernen Aparthotel umgestaltet. Ergebnis: Die Anlage verzeichnet wesentlich mehr Vollbelegungstage als zuvor. Payr: „Darüber hinaus wird die Gastronomie im Resort nicht nur von den Gästen, sondern auch von Einheimischen genutzt.“ Ähnliche Beispiele sind das Resort Carpe Solem Mariapfarr (Lungau) oder das steirische Erzberg Alpin Resort. „Das ist ein weltweit einzigartiges Tourismusprojekt“, gerät Thomas Payr ins Schwärmen: Die ehemalige Bergarbeitersiedlung wurde in ein modernes Ferien­resort mit über 100 Appartements umgewandelt. Payr: „Auch dort sind wir ein Nächtigungstreiber für die ganze Region.“

Das zügige Expansionstempo soll in den kommenden Jahren anhalten. So ist der Sprung über die Grenzen nach Deutschland nur ein erster Schritt in Richtung internationaler Expansion. „Dabei wird es nicht bleiben. Wir haben auch bereits andere Nachbarländer auf der Agenda“, betont Thomas Payr. Als Ziel für die nächsten fünf Jahre nennt er neben dem weiteren Ausbau der Marktführerschaft eine Größenordnung von ca. 10.000 bis 12.000 Betten – alle mit Vollbelegungstagen, die „weit über dem Durchschnitt liegen“.

Die ALPS Residence-Story

Gegründet wurde ALPS Residence von Gerhard Brix. Der Absolvent der Tourismusschule St. Johann in Tirol war u. a. drei Jahre lang Österreich-Chef des britischen Reiseveranstalters ILG (International Leisure Group), danach zwei Jahrzehnte Bereichsleiter bei Eurotours, bis er 2011 den Sprung in die Selbständigkeit wagte. Seit 2020 fungieren sein Sohn Gerhard Brix jun. und Thomas Payr als Geschäftsführer. Payr zeichnet für den gesamten touristischen Part verantwortlich. Der gebürtige Tiroler gehörte ab 2006 zum Management-Team von Eurotours, um 2019 bei der Verkehrsbüro Group die Geschäftsführung des Consulting Unternehmens „VB Experts“ zu übernehmen.

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