ANA
Energiekosten und Wellnesshotels

Fülle von Sparmaßnahmen, aber nicht auf Kosten der Gäste

Print-Ausgabe 18. November 2022

„Die Mehrheit plant Einsparungen, die kaum mit einem Komfortverzicht verbunden sind“, so Erwin Oberascher


 

Laut einer aktuellen Umfrage halten Wellnesshotels im DACH-Raum und Südtirol Einsparungen von 9 % schon ab der kommenden Saison 2022/23 für möglich

Das Portal www.wellness-hotel.info (rund 1.650 Betriebe), das vom Oberösterreicher Erwin Oberascher mit seinem Unternehmen „thematica“ (13 Plattformen wie z. B. kinderhotel.info oder pistenhotels.info) ins Leben gerufen wurde, hat 29 Wellnesshotels in Österreich, 28 in Deutschland, 14 in Südtirol und fünf in der Schweiz befragt, wie diese zu möglichen Energieeinsparungen stehen. Jetzt liegen die Ergebnisse (durchschnittliche Betriebsgröße 158 Betten) vor. Oberascher: „Die Mehrheit plant Energieeinsparungen, die kaum mit einem Komfortverzicht für die Gäste verbunden sind.“ So versuchen mit 67 % mehr als zwei Drittel der Hoteliers die Technik zu optimieren (z. B. Heizung und Dämmung). Knappe zwei Drittel (63 %) bauen die eigene Energiegewinnung aus, meist mit Photovoltaik. Etwas mehr als zwei Fünftel (42 %) setzen auf organisatorische Verbesserungen (z. B. Optimierung der Betriebsabläufe, geschossweise Zimmerbelegung). Ein knappes Drittel (32 %) sieht Potential bei der Raumtemperatur und 29 % der Betriebe wollen die Betriebszeiten ihres Wellnessbereichs an den Randzeiten verkürzen. Nur 17 % der Wellnesshotels werden die Wassertemperatur senken. Der größte Teil des Energieverbrauchs zählt für Wellnesshotels übrigens zu den Fixkosten, die unabhängig von der Auslastung anfallen.

Für die aktuelle Saison beträgt das erwartete Sparpotential im Schnitt 9 %. Die Bandbreite reicht von 5 % (ca. 41 % der Betriebe), über 10 % Einsparung (37 %) bis hin zu 15-prozentiger Einsparung (12 %), wobei 6 % der Hotels sogar davon ausgehen, dass sich eine mehr als 15-prozentige Einsparung erzielen lässt. Nur 4 % gehen davon aus, dass sie keine Energie einsparen können.

Holz steht als Primärenergieträger der Wellnesshotels an der Spitze (meist Nahwärme aus Biomasse­heiz­werken). Dazu kommen Hackschnitzel aus hoteleigenen Anlagen und Holzpellets. 42 % der Hotels sind nach wie vor auf Erdgas angewiesen, 18 % setzen auf Heizöl.

Der Anteil der Energiekosten am Umsatz belief sich laut ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) bei allen Hotels im Vorjahr auf 8,5 %. Bei Wellnessbetrieben ist er höher. Für 2022 rechnet ÖHV-Präsident Walter Veit mit einer Zunahme der Energiekosten um 58 %.

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