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Beherbergungsangebot in Österreich

FeWo, Ferienhäuser & Camping als große Gewinner! Hotels und Private verlieren

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Vermutet wurde es, jetzt ist es amtlich: Die Pandemie hat Österreichs Angebot an Beherbergungsbetrieben und Betten im Tourismusjahr 2020/21 schrumpfen lassen. Zwar nicht überall und nicht in allen Bereichen, aber die von Statistik Austria Ende Jänner publizierten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

So ist die Zahl der Beherbergungsbetriebe (Hotellerie, gewerbliche und private FeWos & Häuser, Urlaub am Bauernhof, Camping) um 889 oder -1,3% auf 67.495 gesunken. Die zur Verfügung stehenden Gästebetten gingen um 15.000 oder vergleichsweise niedrigen -0,4% auf 1,139 Millionen zurück.

Weniger Hotels, mehr gewerbliche FeWos

Diese bundesweite Allgemeinbetrachtung ist aber zum Teil irreführend. Denn bei den Hotelbetrieben gab es in allen Kategorien Schließungen: Am stärksten erwischt hat es den 1- und 2-Sterne Bereich (-2,9% auf 3.739 Betriebe), gefolgt von den 3-Sterne Hotels (-2,4% auf 4.847) – sie bilden den größten Angebotsbereich der Hotellerie – und den 4- und 5-Sterne Hotels (-1,0% auf 2.767).

Die gewerblichen FeWos und Häuser legten zu (+6,7%), ebenso die Campingplätze (+7,5%). Die Privaten mussten durch die Bank Rückgänge hinnehmen. Als von der Betriebsanzahl stärksten Beherbergungsform sank ihre Zahl um 2,5% auf 45.447.

Einbruch im Winter

Regelrecht erschütternd (und eine Folge des bis in den Mai reichenden Ewig-Lockdowns) war der Kahlschlag des Winter-Angebotes, und hier wiederum in der Hotellerie. Das Angebot reduzierte sich im Winter 2020/21 um -8,3% auf 18.513 Beherbergungsbetriebe, in der Hotellerie lag das Minus je nach Kategorie bei -12,4% (3-Sterne), -12,7% (1- und 2-Sterne) sowie -12,9% (4- und 5-Sterne).

Zum Vergleich: Im Sommer 2021, der in manchen Bundesländern zum Teil Spitzenergebnisse brachte, waren es 21.719 gewerbliche Beherbergungsbetriebe (+1,7%). Große Gewinner waren die gewerblichen FeWos und Häuser sowie die Campingplätze. In der Hotellerie gewann nur der 4- und 5-Sterne Bereich dazu (+0,4%), während der Rest verlor (3-Sterne um -2,1% Betriebe, 1- und 2-Sterne um -2,4%).

Wien am schlimmsten betroffen

Die stärksten Rückgänge im Tourismusjahr 2020/21 verbuchten der Beherbergungsbetriebe in Wien (-29,4% auf 3.234), während das Burgenland mit +3,8% auf 1.271 die kräftigsten Zuwächse verbuchte. Nur NÖ, das in den Regionen rund um die Bundeshauptstadt vom Gedeihen des Wiener Tourismus abhängt, hatte noch ein Minus (-1,3% auf 3.257).

Im Winter 2020/21 sahen sich alle Bundesländer aufgrund des Lockdowns mit einer starken Verringerung des Beherbergungsangebotes konfrontiert, an absoluten Zahlen Tirol (-1.742 Betriebe auf 19.962, ein Minus von -8,03%), vor Wien (-1.440 Betriebe auf 3.137, ein Minus von -31,5%) und Salzburg (-890 Betriebe auf 10.526, ein Minus von -7,8%).

Auslastung von verheerend (Winter) bis schlecht (Sommer)

Überraschend kam das nicht, denn die Betten-Auslastungszahlen im Lockdown-Winter 2020/21 waren verheerend. Bundesweit kam sie über 3,2% nicht hinaus. Schon im Winter davor – anfänglich auf Rekordkurs – kam es aufgrund das Komplett-Lockdowns ab Mitte März zu einem Einbruch.

Ganz anders das Bild im Sommer 2021: Es brachte für alle Bundesländer bessere Auslastungs-Werte als der erste Corona-Sommer. Von Normaljahren war sie aber weiterhin deutlich entfernt, am extremsten in Wien.

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