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IPP Hotels

„Es geht um Wertschätzung“: Erfolgs-Modell Mitarbeiter-Motivation

Print-Ausgabe 20. Mai 2022

„Es ist uns wichtig, auch weiterhin attraktive Jobs zu schaffen“, erklärt Alexander Ipp im Gespräch


 

Bei den IPP Hotels wurden bereits 2018 die Weichen in diese Richtung gestellt – die eingeschlagene Strategie trägt für die expansive Hotelgruppe bereits Früchte

Er ist nicht nur erfolgreicher Hotelier (aktuell acht Betriebe, ab 2023 sind es mit dem Neubau in Zwettl neun – siehe auch Beitrag auf Seite 19), sondern auch seit 2010 Vizepräsident der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) und deren Landesvorsitzender in Wien: Alexander Ipp. Wie er diese Aufgaben sieht, weshalb es ihm gelingt, gute Mitarbeiter*innen zu halten und weshalb der Mut zu weiterer Expansion besteht, darum ging es im Interview mit T.A.I.

T.A.I.: Die IPP Hotels betreiben aktuell acht Hotels in Österreich. Warum wird weiter expandiert?

Alexander Ipp: „Expansion war immer eine Triebfeder in unserem Tun. Wir verfolgen eine behutsame Entwicklung und es ist uns wichtig auch weiterhin attraktive Jobs zu schaffen. Mit den arte Hotels – also ‚Kunst & Lifestyle‘ – sind wir an fünf prominenten Standorten vertreten, nun geht die Expansion im ‚Smart & Budget‘-Bereich voran. Unser nächstes Projekt wird das Stadthotel in Zwettl sein. Als eine in Niederösterreich gewachsene Hotelgruppe hat gerade dieses Bundesland für uns einen fruchtbaren Tourismusboden. Wir danken dem Land Niederösterreich mit Landesrat Jochen Danninger und dem Bauherrn Karl Schwarz für diese bereits jahrzehntelange Zusammenarbeit.“

T.A.I.: Sind bereits weitere Pro­jekte in Planung?

Alexander Ipp: „Genaueres möchten wir noch nicht sagen, es gibt laufende Gespräche über verschiedene Standorte.“

Spatenstich in Zwettl mit (v.l.) Bürgermeister Franz Mold, NÖ Tourismuslandesrat Jochen Danninger, Bauherr Karl Schwarz und Hotelbetreiber Alexander Ipp

T.A.I.: Man hört immer von Mitarbeiter*innen-Mangel. Wie geht es diesbezüglich den IPP Hotels? Haben Sie spezielle Programme, um dem entgegen zu wirken?

Alexander Ipp: „Bereits 2018 haben wir begonnen, uns strategisch mit einer Mitarbeiter*innen-­Marke zu beschäftigen. Im Frühling 2019 wurde unser Mit-Gastgeber*innen-­Programm ‚Ich bei Ipp‘ aus der Taufe gehoben und vier Schwerpunkte definiert: ‚FÜHL dich‘, ‚GÖNN dir‘, ‚WACHS mit‘ und ‚LERN bei‘. Es geht uns dabei vor allem um Wertschätzung, Work-Life-Balance, Karriereentwicklung sowie Aus- & Fortbildung. Alles wurde in vielen Arbeits-Sitzungen bis ins kleinste Detail durchdacht.“

T.A.I.: Können Sie damit bereits Erfolge verbuchen?

Alexander Ipp: „Ja. Die Führungskräfte leben ‚Ich bei Ipp‘ tagtäglich mit ihren Teams. Dass dies der richtige Schritt war, zeigt uns, dass wir mit aktuell 210 Mit-Gastgeber*innen 85 % zum Vor-Corona-Niveau halten konnten. Das Spannende ist nicht nur die Einführung, sondern der laufende Prozess sowie die Adaption auf das aktuelle Umfeld. Es braucht sehr viel Engagement und trägt auf lange Sicht Früchte. Unser nächster Schritt geht in Richtung individuelle Schulkooperationen, die wir an jedem Hotelstandort systemisch etablieren. Aktuell ist außerdem wieder unser VW Beetle-­Cabrio in den Hotels unterwegs, das unsere Mit-Gastgeber*innen gratis aus­borgen können.“

T.A.I.: Sie sind auch Vizepräsident der ÖHV und Landesvorsitzender Wiens. Warum diese Doppelbelastung zum Hotelbetrieb?

Alexander Ipp: „Ich möchte gestalten und sehe mich als aktiver Funktionär. Die Hotellerie ist für mich nicht nur Job, sondern Berufung. Insofern ist diese weitere wichtige Tätigkeit für mich keine Belastung.“

T.A.I.: Wie beurteilen Sie die aktuelle touristische Lage?

Alexander Ipp: „Die Pandemie und die furchtbare Auseinandersetzung in der Ukraine mögen hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Besonders schwierig – und da vor allem in den Städten – ist aber das weiterhin feststellbare Ausbleiben der internationalen Gäste. Als ÖHV-­Vize­präsident bin ich dankbar für die Unterstützung der Branche. Dennoch ersuchen wir weiterhin punktuell zu helfen und den Schutzschirm über Veranstalter und einzelne Betriebe aufrecht zu erhalten in der Hoffnung, dass wir ihn bald nicht mehr brauchen.“

IPP Hotel Zwettl
IPP Hotels Beetle

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