Print-Ausgabe 18. Mai 2018
Der RevPAR in der Ressorthotellerie Westösterreichs ist im Winter 2017/18 um 20 Prozent nach oben geklettert – starke Vorsaison und frühe Ostern zeigten Wirkung
Die Prodinger Beratungsgruppe errechnet gegen Ende jeder Saison – sommers wie winters – basierend auf einem repräsentativen Sample von Ferienbetrieben in Salzburg, Tirol und Vorarlberg die wichtigsten Kennzahlen der 4- bis 5-Sterne Ressorthotellerie. Das Ergebnis für den zu Ende gegangenen Winter 2017/18 (November bis März) ist überaus erfreulich ausgefallen: der RevPAR (Revenue per available Room) kletterte demnach um ein Fünftel von 90 Euro auf 108 Euro, bei den Spitzenbetrieben um 16 Prozent von 125 auf 145 Euro.
Laut Thomas Reisenzahn, Geschäftsführender Gesellschafter der Prodinger Tourismusberatung, haben hier die „early“-Effekte eine wichtige Rolle gespielt: „Der sehr frühe Saisonstart durch die sehr guten Schneeverhältnisse und der frühe Ostertermin haben eine konzentrierte Saison ergeben.“
Die Nächtigungen sind dabei mit rund 5 Prozent Steigerung beim Median (Mittelwert) und 12 Prozent im oberen Quartil (bestes Viertel) geringer gestiegen als der RevPAR. Im Durchschnitt wurden in den für die Erhebung herangezogenen Hotels der drei westlichen Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg um 6,5 Prozent mehr Gästenächtigungen gezählt, als im Winter des Vorjahres. Zum Vergleich: alle Beherbergungsbetriebe der genannten Bundesländer zusammen erreichten im Zeitraum November bis März ein Nächtigungsplus von 7,8 Prozent.
Ein weiterer interessanter Trend zeigt sich laut Thomas Reisenzahn, wenn man die Entwicklung des TrevPAR (Total Revenue per available Room) analysiert. Bei diesem werden im Unterschied zum RevPAR auch die Nicht-Logis Erlöse mitberücksichtigt. Über alle untersuchten Betriebe hinweg lag der Mittelwert bei 236 Euro und damit nur um 2,6 Prozent über der Vorjahressaison. Im erfolgreichsten Viertel der Hotels legte er deutlich stärker, nämlich um 12 Prozent auf 330 Euro zu. Für Thomas Reisenzahn steht damit fest: „Die Top Hotels setzen sich insbesondere durch Nicht-Logis Erlöse ab. Ihre Gäste sind bei F&B (Food & Beverage) und sonstigen Erlösen spendierfreudiger.“ Die Bettenauslastung war konstant, nur im Top Segment konnte die Auslastung von 82 auf 92 Prozent gesteigert werden. Nahezu unverändert (12,1 Prozent gegenüber 12,3 Prozent im Vorjahreswinter) war der Wareneinsatz.
All das hatte auch erfreuliche Auswirkungen auf das Brutto Betriebsergebnis (GOP / Gross Operating Profit). Dessen Marge kletterte im Mittelwert von 37,8 auf 42,4 Prozent. Der GOP per available Room (GOPPAR) legte im Median um satte 22 Prozent von 83 auf 102 Euro zu, im schwächsten Viertel von 54 auf 66 Euro (plus 23 Prozent), bei den Top-Betrieben von 130 auf 155 Euro (plus 20 Prozent).
Das Fazit von Thomas Reisenzahn: „Es ist eindeutig festzustellen, dass die Umsatzkaiser am stärksten von den exzellenten Winterbedingungen profitieren konnten.“ Und für alle Betriebe zusammen gab es „ein ausgezeichnetes betriebswirtschaftliches Ergebnis.“ Auch diesbezüglich war’s also ein „Jahrundertwinter“.
Erstellt am: 18. Mai 2018
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