Vor einer Fehleinschätzung der Digitalisierung warnen Thomas Reisenzahn (l.), Geschäftsführer der Prodinger Tourismusberatung, und Marco Riederer (r.), Leiter für Revenue Management & e-Commerce. Reisenzahn: „Die derzeitige Diskussion über Digitalisierung in der Hotellerie erfasst den Kern der Thematik nicht.
Seit 2017 überschlagen sich Veranstaltungen zu diesem Thema geradezu.“ Doch „ein weitgehend jobloses Hotel“, in dem „Roboter das Ruder übernehmen“, werde es in der Form nicht geben. Reisenzahn: „Über Digitalisierung zu sprechen ist höchstens in der Vermarktung, im Revenue Management und in Betriebsabläufen mit einem hohen Standardisierungsgrad gut und wichtig.“
Angesichts der hohen Online-Anfragevolumina in Destinationen und TVBs sei „digitale Buchbarkeit“ dort sogar essenziell. „Bei der Angebotsgestaltung an Ort und Stelle hat Digitalisierung aber nichts verloren“, so Reisenzahn, der diesbezüglich auf die „Digital Detox Hotels“ und „Hideaways zum Abtauchen“ hinweist, „die inzwischen die Hotelrankings anführen.“
Digitale Hotels sind hingegen „bei vielen Milieus eher Hemmfaktoren denn Anreize. „Diese Milieus suchen vielmehr nach Schlüsselerlebnissen an außergewöhnlichen Orten, um der globalen digitalen Gleichschaltung zu entkommen und sich für ein paar Tage im Einklang mit der Natur zu fühlen“, fassen Reisenzahn und Riederer zusammen.
Erstellt am: 22. März 2018
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