Creative Hospitality Teil 2

Chalets, Best Ager & Micro Living: Paradigmenwechsel in der Hotellerie

Print-Ausgabe 18. Juni 2021

„Gäste wollen im Urlaub zurück­gewinnen, was im Alltag verloren gegangen ist“, so Thomas Reisenzahn


 

Die Anzeichen für eine neue Ära im Bereich Hospitality werden immer konkreter – die Prodinger Tourismusberatung betreut bereits zahlreiche derartige Projekte

Corona hat die Hotellandschaft verändert. „Es ist ein Paradigmenwechsel entstanden“, so Thomas Reisenzahn, Geschäftsführender Gesellschafter der Prodinger Touris­musberatung. Die Veränderungen sind vielfältig, so z. B. die zunehmende Trennung von Betrieb und Immobilie, die Neuausrichtung des Bettes oder das Zusammenwachsen von Freizeit und Arbeit. T.A.I. berichtete in der Ausgabe vom 14. Mai darüber. Ein weiterer Trend laut Reisenzahn: „Angebote rund um Chalets mit Zentralrezeption blühen auf.“ Reisenzahn führt das darauf zurück, dass Gäste „im Urlaub zurückgewinnen möchten, was im Alltag verloren gegangen ist, z. B. Kochen, Wald und Natur, aber auch Hygiene-Themen spielen mit hinein“.

Die Prodinger Tourismusberatung betreut laufend Projekte, bei denen neue Ideen entwickelt und umgesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist das 4-Sterne-Naturhotel Fischerwirt Faistenau der Familie Rudolf Ebner in der Fuschlseeregion. Dort wurde im Vorjahr mitten in der Corona-­Zeit direkt hinter dem Hotel ein WaldSPA inkl. 15 Waldchalets realisiert. Weitere Projekte betreffen Residenzen für „Best Ager“, also „für fitte, junggebliebene Menschen im dritten Lebensabschnitt“, wie Thomas Reisenzahn konkretisiert. Österreich sei in diesem Bereich laut Reisenzahn „weit hinter anderen Ländern zurück“. Zwei Projekte für die Zielgruppe der „Best Ager“ sind derzeit bei der Prodinger Tourismusberatung im Laufen, eines mit 80 Einheiten und eines mit 40 (alle ausgerichtet auf Mid- und Longstay). Dazu kommt ein starkes Medical-Angebot mit Fokus auf Anti-Aging.

Besonders herausfordernd ist derzeit der Aufbau einer Hospitality Gruppe für „einen stark in der Immobilienwelt tätigen Investor aus einer anderen Branche“, so Reisenzahn. Konkret geht es um die Umsetzung von Chalet-Projekten und Micro-Living (Long- und Midstay) in der Ferienhotellerie. Zielgruppen sind BerufseinsteigerInnen, junge Singles, Wochenend-PendlerInnen, Lehrbeauftragte und SportlerInnen.

Wichtig laut Thomas Reisenzahn ist, „dass die jeweilige Destination strategisch auf die Immobilienentwickler zugeht.“ Dies ist die Erkenntnis jenes vor acht Jahren gemeinsam mit Evelyn und Ike Ikrath (sie ist Hotelierin mit den Betrieben Miramonte und Haus Hirt in Bad Gastein, er ist Architekt) gestarteten Strategieprozesses, „wie man Investoren und Immobilienentwickler für eine Destination begeistert“. Entstanden daraus sind „Die Hotelmacher“ und ein Investitionsboom in Bad Gastein. Mehr dazu in der nächsten T.A.I.

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Erstellt am: 18. Juni 2021

Foto: © Prodinger Tourismusberatung

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