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Corona-Hilfen

Bestandsaufnahme mit Ausblick! 4,5 Mrd. Euro an Staatshilfen für Tourismus

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Wie hoch waren die bisherigen Corona-Hilfen für Österreichs Wirtschaft und auf welche Maßnahmen verteilten sie sich? Wie viel davon wurde bislang ausbezahlt und wie hoch waren die Beträge, die der Gastronomie und Beherbergung zu Gute kamen? Antworten darauf lieferte Markus Gratzer, Generalsekretär der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung) in seinem Vortrag „Gut gemeint oder gut gemacht? Corona Hilfen und Österreichs Hotellerie. Eine Bestandsaufnahme mit Ausblick“ beim ÖHV-Kongress Anfang Juni in Linz.

Die von Gratzer wiedergegebenen Zahlen zum Thema „Was ist geflossen“ stammen von der COFAG (COVID-19-Finanzierungsagentur des Bundes), dem AWS (Austria Wirtschaftsservice) und dem AMS (Arbeitsmarktservice) mit Stichtag Ende Mai 2021. T.A.I. hat sie sich näher angesehen und analysiert.

18,71 Mrd. Euro beantragt

Demnach sind bislang (ohne Garantien/Haftungen und ohne Entschädigung nach dem Epidemiegesetz) in Summe 18,71 Mrd. Euro beantragt worden (rund 944.000 Anträge), von denen bislang knapp 14,4 Mrd. Euro (76,9 %) ausbezahlt wurden. Den größten Brocken macht die Kurzarbeit aus (11,4 Mrd. Euro, Auszahlungsquote 71 %), gefolgt mit großem Abstand vom Umsatzersatz November (2,3 Mrd. Euro, Auszahlungsqu0te 98 %) und Ausfallbonus (2,1 Mrd. Euro, 91 %).

Diese drei Hilfen machen auch die meisten Anträge aus, allerdings in geänderter Reihenfolge: Knapp 316.000 Unternehmen beantragten den Ausfallbonus, 283.400 Anträge gab es bisher zur Kurzarbeit und 116.000 zum Umsatzersatz November.

Die höchste Auszahlungsquote (100 %) betrifft den Umsatzersatz Dezember (1,1 Mrd. Euro), die geringste den Verlustersatz (7 %).

Andere Gewichtung im Tourismus

Interessant sind im Vergleich dazu die Hilfen für Beherbergung und Gastronomie. Mehr als 4,5 Mrd. Euro sind bislang an sie ausbezahlt worden (ca. 32 % aller an die gesamte Wirtschaft ausgezahlten Unternehmen). Die Verteilung ist allerdings eine komplett andere, als jene der Gesamtwirtschaft. So betreffen in der Beherbergung und Gastronomie 34,6 % der ausgezahlten Beträge die Kurzarbeit, so sind es in der Gesamtwirtschaft 55 %.

Umgekehrt sind die Anteile des Tourismus an Umsatzersatz in November und Dezember deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft, ebenso bei Ausfallbonus und Fixkostenzuschuss I.

4,5 Mrd. Euro für Beherbergung und Gastronomie

Von den bislang mehr als 4,5 Mrd. Euro an Beherbergung und Gastronomie ausbezahlten Beträgen betrafen die meisten die Kurzarbeit (1,57 Mrd. Euro), gefolgt vom Umsatzersatz November und Ausfallbonus.

Sieht man die Umsatzersätze für November und Dezember als Einheit, so machen sie mit 1,65 Mrd. Euro den Löwenanteil aus.

Sowohl Kurzarbeit (für schwer von der Pandemie betroffenen Branchen wie Gastronomie, Stadthotellerie und Luftfahrt bis Mitte 2022 verlängert) als auch Ausfallbonus (er wurde soeben bis Ende September 2021 verlängert) werden in den kommenden Monaten noch ordentlich zulegen. Dasselbe trifft auf den Fixkostenzuschuss sowie den Verlustersatz (bis Ende 2021 verlängert) zu.

Mehr zu dem Thema und dem ÖHV-Kongress 2021 in der T.A.I. am 18. Juni.

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