Print-Ausgabe 18. März 2022
„Smartmove unterstützt Gemeinden und KMU, um deren Mobilität neu zu denken“, so Florian Löschenberger
Unter dem Titel „neue Mobilität für den Tourismus“ bewirbt auf Seite 5 dieser T.A.I. das österreichische Mobilitäts-Startup Smartmove seine Leistungen, die – auf den Punkt gebracht – Hotels zu Carsharing-Anbietern macht und diesen damit ein Service für jene Gäste bietet, die umweltbewusst und klimafreundlich anreisen möchten. Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Wer sind die Initiatoren von Smartmove und wie sieht deren Modell aus?
Bei Smartmove handelt es sich um eine Marke der KIR Group, hinter der der Immobilienentwickler Eugen Chirtoaca mit seiner KIR Holding steht. Die KIR Group hat bereits Sharing-Lösungen entwickelt, wie z.B. „carla“ (Carsharing im Auftrag der BMW Schweiz AG), WienMobilAuto (eMobilitätsflotte gemeinsam mit den Wiener Linien), „Stadtauto“ (Stationsbasiertes Carsharing in Wien an 64 Standorten) oder das Carsharing im Auftrag von Hyundai Austria. Ziel des Mobility-Startups ist es nun, das Thema Carsharing – das in Städten mittlerweile gang und gäbe ist – auch in ländliche Regionen zu bringen. Die Marktlücke ist groß, doch ebenso die Zurückhaltung für bestehende Anbieter, diese zu füllen. Denn aufgrund der Kleinteiligkeit dieser zum Teil weit verstreuten Gemeinden geht sich die Kosten-Nutzen-Rechnung meist nicht aus.
Bei Smartmove ist man sich dessen bewusst. Deshalb gehen die Geschäftsführer Florian Löschenberger (der ehemalige Manager der Dr. Richard Verkehrsbetriebe und der Blaguss Gruppe ist seit Dezember 2021 mit an Bord), Martin Mai (er kommt aus der IT-Branche und brachte Mitte 2016 mit greenmove den ersten B2B E-Carsharing Anbieter Österreichs auf den Markt) sowie Stella Biehal (sie hat sich die meiste Zeit ihres Berufslebens mit Markenkommunikation beschäftigt und betreute zuletzt bei der Agentur Wien Nord Serviceplan den Wien Tourismus) einen völlig anderen Weg: Sie entwickelten in den zurückliegenden zwei Jahren eine Mobilitäts-Plattform, die seit Dezember 2021 österreichweit ausgerollt wird. Florian Löschenberger: „Carsharing gibt es dort nicht, wo es am wichtigsten wäre, wo Menschen zumindest zeitweise auf ein Auto angewiesen sind.“ Deshalb unterstützt Smartmove neben Gemeinden vor allem KMU (Klein- und Mittelunternehmen), um Mobilität neu zu denken, und hier wiederum mit einem Fokus auf den Tourismus.
Die Idee ist simpel: Hotels (auch mehrere, die diesbezüglich kooperieren), die über ein eigenes Auto-Pool verfügen, entscheiden, wann und wie ungenutzte Fahrzeuge vom Firmenfuhrpark außerhalb des eigenen Bedarfs zur Verfügung gestellt werden. Damit kann das Auto für die Mehrfachnutzung geöffnet und somit besser ausgelastet werden. Das Carsharing kann dabei nicht nur für die Gäste, sondern auch für die gesamte Öffentlichkeit ausgerollt werden. Smart Move übernimmt dabei im Rahmen eines „Full-Service-Pakets“ Dinge wie Kundenservice, Flottenadministration und alle Abrechnungen mit den Endkund*innen.
Um ein Pool-Auto, das eine durchschnittlich Stehzeit von rund 60 % hat, sinnvoll und effizient zu nutzen, muss laut Smartmove lediglich eine Carsharing-Box installiert und die Anbindung an das Smartmove-System freigeschalten werden. Es sind sowohl Autos mit Verbrennungsmotoren, als auch E-Cars möglich, wobei Smartmove bei letzterem u.a. mit dem österreichischen E-Auto-Abo-Anbieter „Vibe“ zusammenarbeitet (NewMotoAsset GmbH, an der u.a. Blaguss beteiligt ist), um Kund*innen bei der Umstellung auf E-Mobilität zu unterstützen.
Der nächste Schritt ist die Expansion nach Deutschland, die ab Ende 2022 erfolgen soll. Erste Kooperationsgespräche dafür laufen bereits. www.smartmove.eu
Foto: © Christian Jobst
Erstellt am: 18. März 2022
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