Vienna House

Auf den Spuren von Google! Namensänderung und Expansion

Print-Ausgabe 26. Februar 2016

Unter Rupert Simoner gewinnt die Hotelgruppe Vienna International nicht nur wieder an Fahrt, sondern erhält auch ein komplett neues Gesicht

Der Einstand war gut: Rupert Simoner, seit September 2014 an der Spitze der Vienna International Hotels (VI-Hotels), kann für 2015 auf das beste Jahr in der Geschichte von VI zurückblicken, mit einem Umsatz von rund 195 Mio. Euro (ca. 6 Prozent Zuwachs) und einem EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) von rund 6 Mio. Euro. Parallel dazu bereitete Simoner einen Neuauftritt der aus 37 Hotels mit zusammen über 6.800 Zimmern bestehenden Gruppe vor, mit den vier Schienen „Individuell“, „Design“, „Easy“ und „Concept“. Damit nicht genug, erfolgte auch eine neue Namensgebung: Seit Anfang Februar heißt die Gruppe „Vienna House“.

Mit dem neuen Markenauftritt befindet sich „Vienna House“ in bester Gesellschaft, erhielt doch erst vor wenigen Monaten die Google-Holding mit „Alphabet“ einen neuen Konzern-Namen. Während die Google-Gründer mit dieser Umbenennung Ordnung in ihre Konzernstruktur bringen wollten (die Google Inc. ist jetzt eine Alphabet-Tochter, ebenso wie das Automatisierungsunternehmen Nest Labs oder der Glasfasernetz-Spezialist Google Fiber), hatte Simoner andere Beweggründe: „Unsere Hotels waren bekannt, das Unternehmen hingegen wenig.“ Dies zu ändern, erscheint nicht zuletzt aus Gründen des weiterhin angepeilten Börsengangs angebracht. Den hat Google – nach Apple die zweitwertvollste Marke der Welt – bereits 2004 absolviert.
 
Rupert Simoner betrachtet die Namensänderung „als einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung des Unternehmens.“ Jetzt gehe es darum, die Markenwerte von „Vienna House“ auch zu leben. Diese bestehen aus den drei Maximen „jederzeit aus Sicht der Gäste zu handeln, auf klug durchdachte und auf den Punkt gebrachte Standards zu setzen, sowie den Mitarbeitern den größtmöglichen Handlungsfreiraum zu ermöglichen.“

Unter der Dachmarke „Vienna House“ aufgegliedert finden sich vier Linien:

  • „Vienna House“ – sieben individuelle Stadt- und Resorthotels, darunter die beiden österreichischen Hotels in Dornbirn und Loipersdorf, die beiden Disney-Resorts in Paris (Dream Castle und Magic Circus) sowie das erste Hotel der Gruppe, das Amber Baltic;
  • „andel’s by Vienna House“ (Design-Schiene) – vier Hotels in Prag, Berlin, Lodz und Krakau;
  • „angelo by Vienna House“ (Geschäftshotels) – sieben Hotels, u.a. in München, Prag und Ekaterinburg;
  • „Vienna House Easy“ – elf Häuser in Deutschland, sowie die „Chopin“ Hotels in Prag, Krakau und Bratislava (Details siehe Info-Kasten).

Allen Vienna House-Betrieben gemeinsam sind kostenfreies Highspeed-Internet, webbasierte Conciergeleistungen & mobiles Check-in/out. Für jede der vier Hotellinien wurden entsprechend der Positionierung neue, auf sie zugeschnittene Restaurant-, Bar- und Frühstückskonzepte eingeführt.

Stolz ist Rupert Simoner auch auf die hauseigene Mitarbeiter-Akademie. Geplant sind über 60 Trainings in zwölf Fachbereichen, es wird mit in- und ausländischen Trainingsinstituten zusammengearbeitet. Innovativ ist das neue „Mikro-Learning-Tool“, das den MitarbeiternInnen kleine Trainingseinheiten per Smartphone vermittelt.

Unter der neuen Dachmarke will Simoner die Expansion in Europa fortsetzen, aber auch nach Nordamerika und in den Mittleren Osten seine Fühler ausstrecken. In fünf Jahren soll „Vienna House“ auf rund 50 Hotels anwachsen. Auch Wien – hier ist die Gruppe seit fünf Jahren mit keinem Hotel mehr präsent – hat er dabei im Visier: „Hier hätte ich gern ein Flagship-House.“ Ein verständlicher Wunsch für eine Hotelgruppe mit dem Namen „Vienna House“. 

Kissenstation und Bäckereistil

In den Hotels der Easylinie wurde – bzw. dort wo es noch nicht geschehen ist, wird – die Lobby in ein Kommunikationszentrum verwandelt, dem „Wiener Naschmarkt“ ähnlich mit verschiedenen Bereichen, inklusive Kissenstation, wo der Gast sein Lieblingsstück selbst wählt und aufs Zimmer nimmt. Ein kleiner Laden in der Lobby ersetzt die Minibar. Das Easy-Frühstückkonzept ist im Bäckereistil gehalten, Simoner spricht von einem „frischen Barkonzept“. Das erste fertiggestellte „Vienna Easy“ steht im deutschen Landsberg.

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