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Arcotel

VI raus, Arcotel rein! Fliegender Wechsel in Salzburgs Castellani-Haus

Print-Ausgabe 18. Dezember 2015

Für Vienna International reduziert sich die Österreich-Präsenz auf zwei Häuser – Arcotel intensiviert hingegen wieder ihr Inlands-Engagement

Die Arcotel-Gruppe, – sie steht zu 100 Prozent im Eigentum von Renate Wimmer –, expandiert nach mehreren Jahren Fokus auf das Ausland erstmals wieder auch in Österreich: Dienstag dieser Woche wurde bekannt gegeben, dass die Gruppe mit sofortiger Wirkung das Parkhotel Castellani Salzburg übernommen hat. Bisher gehörte das 4-Sterne Haus (151 Zimmer, großer Seminarbereich) zu den Vienna International Hotels. Während Arcotel damit künftig in Österreich mit fünf Betrieben in Wien (zwei), Linz, Klagenfurt und nun auch Salzburg vertreten ist, schrumpft das Portfolio der VI-Hotels (zuletzt 38 Häuser in neun Ländern) auf nur noch zwei Hotels in Österreich (Hotel Loipersdorf Spa & Conference und Martinspark Dornbirn).

Beim Castellani handelt es sich um das ehemalige Hotel Kasererhof Salzburg. Seine historischen Wurzeln reichen bis in das 17. Jahrhundert zurück: Die Josephskapelle auf dem parkähnlichen 8.000 m² großen Grundstück mit 400 Jahre alter Linde stammt aus dem Jahr 1677, die zu einem Tagungsbereich (fünf Seminarräume mit zusammen 370 m² Fläche für bis zu 300 Personen) umgebaute Alte Pfarrei wurde im Jahr 1722 errichtet.

2002 wurde das Hotel von der Wüstenrot-Versicherung generalsaniert, erweitert und unter dem Namen „Castellani Parkhotel Salzburg“ wiedereröffnet. Betreiber nach dem Umbau war zunächst die Münchner Hoteliersfamilie Cordt (BEST WESTERN Atrium Hotel München), im Herbst 2005 wurde sie von den Vienna International Hotels (VI) abgelöst.

Für Arcotel-CEO Martin Lachout ist das Castellani ein vertrautes Haus: Er gehörte von 1991 bis Herbst 2014 als COO zum Top-Management der VI-Hotels und managte dort in der absoluten Spitzenzeit pro Jahr sieben bis acht Eröffnungen und Übernahmen – darunter wie erwähnt vor zehn Jahren auch das nunmehr von Arcotel übernommene Haus. Wimmer spricht beim Castellani von „Liebe auf den ersten Blick“, für Martin Lachout war die Akquisition „ein logischer Schritt, um in den Westen Österreichs zu expandieren.“ Wobei Arcotel mehr als nur der Betreiber des Castellani ist: Wüstenrot hat die Liegenschaft verkauft, Arcotel finanziert das Projekt mittels Kaufleasing über die UniCredit Leasing GmbH.

So wie es aussieht, dürfte mit dem Castellani eine weitere Expansionsphase beginnen. Bereits zu seinem Amtsantritt betonte Lachout: „Ziel ist es, die Arcotel Hotels weiter auszubauen.“

Arcotel in Stichworten

Die Arcotel Gruppe wurde 1989 von Raimund Wimmer gegründet. Seit seinem Ableben vor knapp zehn Jahren gehört das Unternehmen seiner Ehefrau, der Rechtsanwältin Dr. Renate Wimmer. Im September 2014 holte sie Martin Lachout als CEO. Zuletzt wurde von Arcotel im Frühjahr 2007 mit dem Kaiserwasser in Wien ein Haus in Österreich eröffnet. Kurz danach folgte das Arcotel Rubin in Hamburg sowie Anfang 2009 mit dem Arcotel John F das zweite Haus in Berlin. Die letzte Hoteleröffnung datiert aus dem Sommer 2012 (Onyx Hamburg). Durch das nunmehr elfte Arcotel, das Castellani, wächst das Zimmervolumen auf 1.929, davon 903 in Österreich.

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