Print-Ausgabe 19. Februar 2021
Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie, und Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes Seilbahnen
Bild Hörl: © Parlamentsdirektion/Photo Simonis
Der sich abzeichnende Komplettausfall der Wintersaison 2020/21 sorgt sowohl in Österreich als auch in Deutschland für heftige Diskussionen
Die Bandbreite der Reaktionen auf die jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung in Österreich reicht von gemäßigt („Es braucht endlich eine Zukunftsperspektive“, so ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer), über enttäuscht („Wir kämpfen in der Branche mit einer zunehmenden Perspektivlosigkeit“, so die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie Susanne Kraus-Winkler“), bis hin zu echten Kampfansagen („Das akzeptiere ich so nicht“, so der Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen, Hotelier und Nationalratsabgeordnete Franz Hörl).
Konkret haben Hotellerie und Gastronomie bereits seit 2. November 2020 geschlossen (Ausnahme: Geschäftsreisende sowie Lieferservice & Take Away in der Gastronomie). Der zuletzt in Aussicht gestellte Termin vom 1. März für die Wiedereröffnung wurde Montag dieser Woche auf zumindest bis Ostern verlängert. Jetzt rechnet Franz Hörl damit, dass ab Anfang März „viele Skigebiete zumachen.“
GeraldHauser, wie Hörl Abgeordneter im Nationalrat, bricht eine Lanze für die Kleinstanbieter: „Nur über die Hotels zu reden, ist zu kurz gegriffen. Was ist mit den PrivatzimmervermieterInnen oder mit den AnbieterInnen von Ferienwohnungen?“ Diese machten mehr als zwei Drittel (68,1 %) aller Beherbergungsbetriebe Österreichs aus. Hausers Forderung angesichts der von allen touristischen Betrieben seit Monaten fertig ausgearbeiteten Sicherheits- und Präventionskonzepten: „Alle Gastronomie- und Touristikbetriebe sollen wieder öffnen dürfen – und zwar sofort.“
Die hierzulande geführte Diskussion ist jener in der Bundesrepublik nicht unähnlich. Dort reagierte der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) „mit Entsetzen und Enttäuschung“ auf die jüngsten Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern. Stein des Anstoßes war das neuerliche Herabsetzen des Inzidenzwerts von 50 auf 35, um eine Öffnungsperspektive zu geben. „Es sei festzustellen, dass erste Mitgliederreaktionen auf die Beschlüsse zunehmend aggressiver und ablehnender ausfielen als bisher“, hieß es am Donnerstag voriger Woche in einer Pressemitteilung. Am weiter bestehenden Lockdown dies- und jenseits der Grenzen wird dies nichts ändern.
Erstellt am: 19. Februar 2021
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