ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung)

Alarmstufe Rot in der Hotellerie! „Ninja-Pass“ für Gäste-Familien

Print-Ausgabe 19. November 2021

Befürchten eine weitere problematische Wintersaison: Vizepräsident Walter Veit
und Generalsekretär Markus Gratzer


 

Rasche Wiedereinführung der Hilfsmaßnahmen vom Vorjahr wird ebenfalls gefordert – wirtschaftliches Arbeiten angesichts vieler Stornos nicht möglich

Wie blank die Nerven in Österreichs Hotellerie aufgrund der jüngsten Entwicklungen liegen, auf Grund derer nach dem Komplett-Lockdown 2020/2021 eine weitere extrem problematische Wintersaison droht, verdeutlichen die Aussendungen der ÖHV (Österreichische Hoteliervereinigung). „Das Corona-Management der Regierung ist gescheitert, ein Plan B fehlt“, so Generalsekretär Markus Gratzer am Montag dieser Woche. „Die Rechnung dafür zahlen aufs Neue die Tourismusregionen mit Stornos, Stornos, Stornos.“ Einen Tag später folgte Vizepräsident Walter Veit (4-Sterne superior Hotel Enzian in Obertauern), der die „aktuell unbefriedigende Situation zur Regelung für Familienurlaub“ anprangerte: „Das schmerzt die Branche immens. Bleiben die Familien aus, können viele Betriebe zusperren. Das wäre ein Lockdown durch die Hintertür.“

Walter Veit schlägt für Familien-Urlauber einen „Ninja-Pass“ nach Vorbild des von den Schulen ausgestellten Passes vor, der als 2G-Nachweis für Kinder fungiert. Dieser „Ferien-Ninja-Pass“ sollte von Hotels sowie Tourismusverbänden (TVBs) ausgestellt werden und auf Basis von PCR-Tests funktionieren. Im Idealfall, so Veit, könnte man mit diesem Vorschlag „auch auf die Nachbarstaaten zugehen und als Lösung vorschlagen für das Testen von Kindern ohne Quarantäne.“

Laut Gratzer seien „Österreichs Tourismusunternehmer*innen angesichts des Krisenmanagements der Regierung fassungslos: „Wir haben Alarmstufe rot!“ Für den ÖHV-Generalsekretär sei der einzige Ausweg „gegen eine Perspektiv- und Arbeitslosigkeit wie im Vorjahr“ ein Bündel an Maßnahmen (rasche Wiedereinführung der Hilfsmaßnahmen vom Vorjahr), und das „besser heute als morgen.“ Den Gästen fehle laut Gratzer das Vertrauen in das Krisenmanagement der Bundesregierung, was angesichts der Infektionszahlen „und des Zick-Zack-Kurses kein Wunder“ sei: „Es hilft niemandem, wenn Hotels offen- und Gäste ausbleiben. Aber vor genau der Situation stehen wir heute. Die Stornos rasseln nur so herein.“

Walter Veit: „Auch wenn es heuer nicht Lockdown heißt, unterscheidet sich die Situation praktisch nicht vom Vorjahr.“ Nach den Storno­wellen und Buchungseinbrüchen der vergangenen Tage könnten „nur wenige Betriebe eine Auslastung vorweisen, die wirtschaftliches Arbeiten ermöglicht.“

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