Hotel--Konkurs

3,5 Mio. Euro Passiva! Dritter Lockdown war fürs Hotel Eberl im Zillertal zu viel

T.A.I. 24 TOP News

Bislang konnte sich Österreichs Hotellerie relativ gut in der Corona-Krise über Wasser halten. Prominentester Fall bislang war im September 2020 die Insolvenz des Grand Hotel Europa in Innsbruck (3,3 Mio. Euro Passiva). Jetzt hat es das erste große Ferienhotel erwischt: Über das Finkenberger 4-Sterne Hotel Eberl von Michael Eberl im Zillertal wurde am Landesgericht Innsbruck das Konkursverfahren eröffnet.

3,5 Mio. Euro Passiva

Laut AKV (Alpenländischer Kreditorenverband) belaufen sich die Passiva auf 3,5 Mio. Euro. Der Wert von Einrichtung und Geschäftsausstattung wird mit 200.000 Euro beziffert. Dazu kommen noch die Liegenschaften, auf denen sich das Hotel befindet, die durch ihre zentrale Lage in Finkenberg nicht zu unterschätzen sind.

Das Eberl mit je nach Saison zwischen 15 bis 20 MitarbeiterInnen verfügt über 52 Zimmer und knapp 100 Betten sowie 5 Ferienwohnungen. Neben einem Restaurant gibt es einen Wellnessbereich mit Hallenbad, Sauna, Infrarotkabine, Kaltnebelgrotte und Whirlpool. 2010 erfolgte laut „Travel Weekly China“ die letzte große Renovierung.

Der Vertrieb erfolgte zum Teil über Reiseveranstalter (alltours, TUI). Die Bewertungen bei Tripadvisor (3,5 von 5 „sehr gut“), Google (3,7 von 5) oder Holidaycheck (4,0 von 6, Weiterempfehlung 63%) lagen durchaus im grünen Bereich – der in unmittelbarer Nähe liegende Mitbewerb konnte es aber zum Teil deutlich besser.

An Corona gescheiterter Sanierungsplan

Breits vor knapp zwei Jahren war das Hotel Eberl in Schieflage geraten, als auf Betreiben eines Gläubigers ein Konkursverfahren beantragt wurde. Dem danach ausgearbeiteten bis Juli 2021 laufenden Sanierungsplan wurde stattgegeben und das Verfahren mit Ende November 2019 wieder aufgehoben.

Womit niemand rechnen konnte, war die Corona-Pandemie mit nunmehr bereits drittem Lockdown. Nach dem Ersten konnte noch eine Stundung der im Juli fälligen Rate mit den Gläubigern vereinbart werden. „Im Hinblick auf die gesamte Situation, den ‚harten Lockdown‘ und die Reisewarnungen in den verschiedensten Ländern kann die Schuldnerin höchstens die Fixkosten des Unternehmens tragen“, heißt es nun vom KSV1870 (Kreditschutzverband von 1870).

Ob das Unternehmen fortgeführt werden kann, wird von der Insolvenzverwalterin in den nächsten Wochen geprüft.

Al.Hö
26. 3. 2021
Selber Schuld
Hier wurde mehr das familiäre Image aufpoliert, gastronomisch dahin gewurstelt. Die meiste Zeit wurde auf der Terrasse verbracht & hat sich mit Gästen unterhalten. Dies sei ja nicht als Problem zu sehen, aber alles mit Maß & Ziel. Die jungen Gastronomen haben es verschlafen. Sind stehen geblieben. Die letzten was aufgesperrt haben zum Saisonstart & die ersten was zugesperrt haben zum Saisonende. Corona als Entschuldigen verwenden ist eine billige Ausrede. Siehe andere Betriebe in Finkenberg.

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